Diesen Artikel teilen:

14. Okt 2020

|

Wirtschaft

Qualitätsmerkmal Regionalität

Journalist: Alicia Steinbrück

Momentan gibt es bei Nahrungsmitteln und Getränken einige Trends und Entwicklungen, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Stets begleitet werden diese von dem großen Oberpunkt der Nachhaltigkeit und Qualität. Doch wie können Konsumenten sicherstellen, dass sie nachhaltige und hochwertige Produkte kaufen bzw. konsumieren – insbesondere unter dem Aspekt, dass viele sich nicht die ausreichen-de Zeit zum Einkaufen oder Kochen nehmen (können)?

Insbesondere bei frischen Lebensmitteln, also Obst, Gemüse, Fleisch und unter Umständen auch Fisch können und sollten Verbraucher darauf achten, woher die Produkte stammen. Dabei gilt die Devise: Je regionaler, desto besser. Je kürzer die Lieferketten sind, desto näher ist der Verbraucher bereits am Produkt – und i. d. R. ist das Produkt dann auch weniger lang unterwegs, was am Ende meistens eine bessere Klimabilanz sowie weniger Verpackungsmüll bedeutet.

Zusätzlich sind verschiedene, von unabhängigen Instituten vergebene Siegel, wie das klassische Bio-Siegel, hilfreiche Indikatoren für Qualität. Da vielen Berufstätigen und/oder Familien wenig Freizeit bleibt, und Marktbesuche oder Kochabende, insbesondere unter der Woche, keine Option sind, gibt es mittlerweile attraktive Alternativen, welche sich lohnen auszuprobieren. Dazu gehören beispielsweise die Angebote verschiedener Supermarktketten, Einkäufe bequem online oder per App zu bestellen und schließlich nach Hause geliefert zu bekommen. Dies eignet sich insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder ältere Personen. 

Einige Bauernhöfe und Lebensmittelproduzenten bieten auch einheimische Lieferdienste an, wie beispielsweise regionale Gemüsekisten. Diese können im Abonnement bezogen werden und werden dem Kunden dann regelmäßig zu einem abgestimmten Termin geliefert. Bei den Landwirten Ihres Vertrauens gibt es oft auch die Option, direkt Milch, Eier oder Fleisch zu erwerben: Sie wissen also direkt, woher die Lebensmittel stammen, können sich über die Haltebedingungen informieren und sparen CO2, da einige Lieferwege wegfallen. 

Ein weiterer Trend, der sich in den letzten Jahren in Deutschland etabliert hat, ist der der Kochboxen. Dabei können Kunden zwischen verschiedenen Mahlzeiten und Menüs wählen und bekommen diese dann, perfekt portioniert und abgestimmt, per Post nach Hause. Dabei können unter-schiedliche Schwerpunkte gesetzt werden, z. B. können vegetarische Gerichte oder spezielle Angebote für Kinder, oder auch leckere Desserts, gewählt werden. Die Vor-teile dieser Angebote liegen auf der Hand: Einkaufen und somit schweres Tragen bleiben erspart, außerdem wird, durch die abgestimmten Portionen, Lebensmittelverschwendung minimiert und auf den Küchentisch kommt mehr Abwechslung. Viele Anbieter achten hier auch darauf, möglichst regionale, nachhaltige und Bio-zertifizierte Produkte zu verwenden.

30. Apr 2025

|

Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home