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5. Nov 2024

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Lifestyle

Reiselust statt Winterfrust

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: vidar merthiesen/unsplash

Vitalen Best Agern eröffnen sich ebenso viele wie vielseitige Möglichkeiten, die Welt zu erkunden, dem Winterblues zu entfliehen oder Winterfreuden zu frönen.

Noch nie war die Generation 60Plus so fit, aktiv und mobil. Die heutigen Best Ager sind reiselustig und neugierig. Sie möchten die Welt entdecken, neue Erfahrungen sammeln und das Leben geniessen. Viele erfüllen sich nach dem Austritt aus dem Job langersehnte Reiseträume in ferne Länder. Aber auch spontane Städte- oder Wellness-Kurztrips erfreuen sich bei der vitalen und zeitlich ungebundenen Klientel grosser Beliebtheit. In der Wintersaison gibt es im Prinzip zwei reizvolle Szenarien: Die kalte Jahreszeit mit ihren Besonderheiten zu feiern oder in die Wärme zu fliehen. Aktiv- und Wellness-Elemente sind bei beiden Optionen zuhauf zu finden – und werden auch gerne kombiniert.

Sobald der Winter einbricht, locken die Alpen – zumindest die Schneeliebhaber. Sanfte Abfahrten oder Genuss-Skifahren in leichterem Gelände ermöglichen es auch Silver Surfern ihrer Ski-Leidenschaft weiter zu frönen. Gepflegte Pisten und Liftanlagen ohne Warteschlangen machen ausserhalb von Schulferien gute Laune. Für diejenigen, die es etwas ruhiger angehen möchten, sind Ski-Langlauf oder Schneeschuhwandern eine wunderbare Alternative. Ausgestattet mit dem entsprechenden Equipment lassen sich auf diese Weise verschneite Wälder und Wiesen entspannt erkunden und die Stille atemberaubender Winterlandschaften geniessen. Noch genussvoller geht es auf geführten Winterwanderungen zu. Auch Nordic Walking ist im Winter mit speziellen Stöcken und Schuhen sicher möglich. Wer eine längere Anreise für den Winterspass in Kauf nimmt, kann natürlich auch in Kanada, Nordamerika oder gar dem Kaukasus seine Skier unterschnallen.

Städte- oder Studienreisen haben im Winter, wenn es nicht so heiss ist, ebenfalls Saison. Kurztrips in europäische Metropolen mit guter Verkehrsanbindung wie Paris, Amsterdam, Prag und Berlin gehen immer – ob als Individualtrip oder organisierte Reise. Hier locken Museen, herrliche Altstädte und kulturelle Veranstaltungen. Insbesondere um die Weihnachtszeit herum gibt es vielerorts traditionelle Feste, Märkte und Konzerte. Wer noch tiefer in kulturelle Besonderheiten eintauchen möchte, ist bei Studienreisen an der richtigen Adresse. Viele Anbieter sind speziell auf die Interessen und Bedürfnisse von Best Agern zugeschnitten und ermöglichen entspannte Tagesprogramme oder besondere Diätwünsche. Es gibt sogar Studienkreuzfahrten mit Vorträgen an Bord und Experten-Exkursionen an Land. Diese Reisen führen in geschichtlich und kulturell interessante Regionen und beinhalten auch Hafenstopps, die für grössere Schiffe nicht möglich sind.

Apropos Kreuzfahrt: Der Traum vieler Best Ager wird mit dem Eintritt ins Rentenalter besonders gerne in die Tat umgesetzt, um Destinationen der persönlichen Bucket List anzusteuern. Kein Wunder, kombinieren die Fluss- oder Hochseekreuzfahrten doch Komfort, Erholung, Abwechslung und Sicherheit. Obwohl unterschiedliche Reiseziele angesteuert werden, sind die Ferien sehr entspannt. Auf See herrscht der Müssiggang, während die Teilnahme an organisierten Landgängen individuell und spontan entschieden werden kann. In puncto Dauer und Destinationen lässt sich aus einem Füllhorn verschiedenster Optionen schöpfen. Von zweitägigen Schnuppertouren bis zu mehrere Monate langen Weltreisen ist alles möglich. Beliebte Winterreiseziele bieten dann, je nach Geschmack, die Chance auf Polarlichter oder laue Sommertemperaturen. Wer es knackig kalt liebt, sticht zu arktischen Fjorden, den Lofoten oder zum Nordkap in See. Wärmesuchende finden bereits auf einer 7-tägigen Mittelmeerreise Sonne satt, während für karibische Träume etwas mehr Zeit eingeplant werden muss – hier ist die beste Reisezeit übrigens zwischen Dezember und April.

Natürlich lassen sich die Länder des westlichen und östlichen Mittelmeeres, die Kanaren wie die Karibik beziehungsweise sämtliche Kontinente auch ohne Schiff ansteuern. Entweder für ein kurzes Sonne-Auftanken oder um der Winterkälte komplett zu entfliehen. So punkten beispielsweise die Kanaren das ganze Jahr über mit frühlingshaften Temperaturen, was sie neben Südspanien, zu einem beliebten Überwinterungsziel macht. Schliesslich lassen sich in der Nebensaison idyllische Locations für überschaubares Geld zur Langzeitmiete warmhalten. Doch auch Hotelgäste profitieren von günstigeren Nebensaisonpreisen – und nicht überlaufenen Stränden und Sehenswürdigkeiten. Viele Hotels bieten Langzeiturlauber ab einer Aufenthaltsdauer von 21 Tagen Preisnachlässe – in Kombination mit Frühbucherrabatten nicht selten richtige Schnäppchen.

Für kürzere Reisen gibt es sogar spezielle Angebote für Grosseltern, die ausserhalb der Saison im Winter mit ihren Enkeln Urlaub machen möchten. Andere Anbieter wiederum positionieren sich als hochwertige Adults-only-Hotels. Hier stehen Entspannung, Komfort und Wellness im Vordergrund – oftmals kombiniert mit hochwertiger Gastronomie. Auch das Sport- und Fitnessangebot vieler Hotels kann sich sehen lassen – manche bieten sogar Physiotherapie oder Personaltraining. Naturgemäss erfreuen sich auch Fernreisen im Winter grosser Beliebtheit. Hier profilieren sich exotische Traumziele wie die Malediven, Seychellen oder die Dominikanische Republik, Sansibar, Kapverden, Thailand, Indonesien, Kuba oder Curaçao. Viele Best Ager machen sich als Paar auf den Weg, aber auch Gruppenreisen sind nicht nur für Alleinstehende eine interessante Option. Wer das gesellige Beisammensein liebt oder gemeinsam Ausflüge unternehmen möchte, ist bei entsprechenden Anbietern bestens aufgehoben.

Interessanter Fakt:

60 Prozent der Generation 65Plus möchten, laut einer GfK-Studie, auf Reisen gehen. Bei den Entscheidungsfaktoren für eine Buchung ist für mehr als zwei Drittel der Befragten eine unkomplizierte und störungsfreie An- und Abreise wichtig. Die politische Stabilität am Urlaubsort hat für jeden Zweiten eine hohe Bedeutung.

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.