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29. Jun 2021

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Lifestyle

Scharfer Blick und scharfes Denken

Journalist: Theo Hoffmann

Wenn Kinder Schwierigkeiten beim Lesenlernen haben, kann das in vielen Fällen mit einer Sehstörung zusammenhängen. Eltern sollten Symptome ernst nehmen.

Wenn man hört, dass tatsächlich rund 80 Prozent aller Informationen, die Kinder in der Schule lernen, visuell vermittelt werden, kommt man ja schon ins Grübeln. Und wenn wir uns bewusst machen, dass diese Lerninhalte während des Lockdowns für Kinder vor-wiegend über Bildschirme von Laptops oder gar Smartphones abrufbar waren, sind wir Eltern umso besorgter. Lernprobleme sind zu einem großen Teil auch Sehprobleme. Wie aber bemerken es Eltern überhaupt, dass ihre Kinder schlecht sehen? Kinder nehmen eine Sehstörung oft gar nicht als eine solche wahr. Sie klagen aber wohl mal über Kopfschmerzen, über Müdigkeit und Konzentrationsprobleme. Das sind Alarmzeichen, die zum Handeln zwingen. 

Neben den gut erprobten Sehtests beim Augenarzt, beim Optiker und auch in der Schule, die einen klaren Hinweis zum Sehvermögen der Kleinen geben, kann man als Eltern aber auch mit gezielten Übungen ganz unabhängig von der Anschaffung einer Sehhilfe die Wiederherstellung des natürlichen Sehvermögens trainieren. Um die Sehkraft wieder zu stärken, ist das Lesen ein probates Mittel. Nicht nur am Bildschirm wohlgemerkt, sondern in unseren guten alten Büchern. Die Konzentration auf Textbau-steine und Satzstrukturen, die beim Lesen aufgenommen und in der gesprochenen Sprache reproduziert werden, ist unverzichtbar für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Das kann und sollte man vor allem mit kleineren Kindern regelmäßig üben. Die Gute-Nacht-Geschichte muss ja nicht immer von Mama und Papa abends zum Einschlafen vorgelesen werden. Warum lassen wir Eltern uns nicht auch mal etwas vorlesen? Kinder bemerken ja schnell, dass das von ihnen Gelesene nicht optimal wiedergibt, was sie von einem Text erwarten. Für das Gehirn ist das eine Art Fitness-Parcours und stärkt die Konzentration.

Wenn eine Brille benötigt wird, sollten Eltern aber bestimmt keine Zeit verlieren. Mögliche Refraktionsfehler sind ja Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus, die berühmte Hornhautverkrümmung, die ebenfalls mit Brillenhlfe ausgeglichen werden muss. Es gibt aber ja auch funktionelle Sehstörungen, die zuweilen neurologisch bedingt sein können. Dazu zählt etwa eine Störung der Binokularität, will sagen das Sehen mit beiden Augen, aber auch die Fähigkeit der Kinder, mit Hilfe fein abgestimmter Augenbewegungen effizient lesen zu können. Schließlich haben einige Kinder auch Probleme damit, sich an verschiedene und im Schulalltag ja zuweilen schnell wechselnde Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Beim Lesen ist auch die sogenannte Konvergenzinsuffizienz eine große Behinderung. Sie bewirkt, dass der Blick des Kindes nicht auf die Schriftzeichen fokussiert bleibt, sondern abweicht.

Dass man als kleines Mädchen oder als kleiner Junge eine Brille verordnet be-kommt, muss heute bestimmt nicht mehr mit Tränen und Klagen quittiert werden. Bei der Riesenauswahl an witzigen, feschen und funktionalen Kinderbrillen ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Und manchmal sieht man mit Brille ja sogar besser aus als ohne. Da brauchen die Kleinen sich nur ein Bei-spiel an den Erwachsenen zu nehmen, die manchmal Brillen mit Fensterglas tragen, nur weil ihnen das Gestell so gut gefällt.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.