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12. Okt 2023

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Lifestyle

Schweizer Wintergenuss

Journalist: Julia Butz

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Foto: Presse

Einmal aufheizen bitte! Mit den Ideen von TV-Koch und Gastronom René Schudel den Schweizer Winter in vollen Zügen geniessen.

René Schudel

Die Schweizer wissen wohl wie kein anderes Land, wie man den Winter am besten geniesst. Die herzhafte Küche gehört dabei zum Schweizer Kulturerbe wie Berge und Schokolade: Züricher Geschnetzeltes, Kartoffelrösti, Gerstensuppe oder natürlich Fondue und Raclette sind echte Heissmacher.

«Ich liebe Fondue und finde, es ist auch ein perfekter Begleiter für einen romantischen Abend«, sagt René Schudel. Der Schweizer TV-Koch und Gastronom empfiehlt Kartoffeln anstelle von Brot, als Beilage zu servieren: «…sonst wird es schnell zu heavy.» Und für das Käsefondue anstelle des Weissweins, Prosecco oder Champagner nutzen und eher im Verhältnis 1:1 zu portionieren. Renés Geheimtipp: eine Messerspitze Natron in die Käsemischung geben. «Das macht das Ganze sehr viel leichter. Dazu ein paar Frucht- und Zwiebelpickels, sowie Chutneys als Side-Dishes.» So wird der Winterklassiker gleichzeitig leicht bekömmlich und herzerwärmend. 

«Im Herbst und Winter freue ich mich vor allem auf das vielen schöne Wintergemüse. Daraus leckeres Ofengemüse zaubern wie zum Beispiel mit Kürbis und Rosmarin, eine cremige Pastinakensuppe mit Zitronenthymian oder geschmorte Rande mit Ziegenkäse. Die leckeren Knollen sind in der Winterküche vielseitig einsetzbar und schenken nach einem Tag im Schnee, nicht nur Wärme, sondern auch Energie», sagt René Schudel. Deftige Wintergerichte gehen auch raffiniert.

René Schudel verarbeitet dazu eine Waadtländer Saucisson zu einer Dim Sum-Füllung und reicht fermentiertes Kraut und Sellerie-Wasabi dazu – Kimchi à la Suisse!

Und auch der Winterklassiker Kohl muss nicht immer gekocht serviert werden: Die zarten Blätter des Rosenkohls zum Beispiel können auch Roh mit Olivenöl und gerösteten Pinienkernen vermengt werden. Dazu ein paar Sultaninen: fertig ist ein kreativer Wintersalat – und ein Kohlrezept der feineren Art. Sehr gut vertragen kann die Winterküche immer auch eine Extraportion Schärfe. Ingwer, Kurkuma, Anis und ein Hauch Chili heizen auch von innen sehr gut ein.

Wer nach einer knackigen Schneeschuhwanderung nachhause kommt, freut sich auf die wohlige Wärme – und auf ein Gericht, das nur noch im heissen Ofen erwärmt werden muss.

«Mac and Cheese ist supereasy und immer superlecker», schwärmt René. Der US-Klassiker wird mit dicken Makkaroni in einer Auflaufform und einem Gouda-Bergkäse-Mix vorbereitet. Auch Kartoffeln können anstelle von Pasta als Energielieferant herhalten. Wer Steinpilze dazu gibt und das Schichtwerk portionsweise in Weckgläsern vorbereitet, macht das Schnellgericht zum stylischen Hingucker. Perfekt vorbereiten lassen sich dazu Maroni-Macarons mit Apfelmus. Regionales international interpretiert: auf zur kulinarischen Weltreise!

An der Schneebar freut sich René auf einen Rosé-Glühwein. Dieser sollte nicht zu süss sein und darf gern mit hellen Zutaten wie Zitronen oder Limetten und einer ganz leichten Chili-Schärfe gepimpt werden. Auch Ingwer und Rosé vertragen sich im heissen Becher gut. Gewürztees mit Zimt, Nelke und Kardamom sind richtig ebenso gute Einheizer. Und zum Schluss noch eine Tasse voller Glück: Heisse Milchschokolade mit Zimt und grillierten Marshmallows.  Damit kommen die Kleinen und die Grossen garantiert lecker durch den Winter. E Guete!

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.