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29. Dez 2023

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Lifestyle

Sehnsuchtsort Wasser

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Andrea Piacquadio/pexels

Egal ob Meer, See oder Fluss: Unzählige Menschen zieht es im Urlaub ans Wasser. Kein Wunder, schließlich profitieren sowohl Körper als auch Seele.

Endlos erscheinendes Blaugrün, tanzende Sonnenstrahlen auf der Wasseroberfläche und ein sanftes Schwappen: Nichts kann Wasser wirklich das Wasser reichen. Egal, ob an der See oder an einem See: Badeurlaub ist dann auch die beliebteste Urlaubsart hierzulande. Mehr als 60 Prozent der Deutschen frönt dem Bade- und Sonnenurlaub, jedes Jahr aufs Neue. Urlaub besteht für viele Menschen quasi aus Wasser.

Kein Wunder, denn Wasser macht etwas mit einem. Ein uraltes Sehnsuchtsding mit unglaublicher Sogkraft. Eine tief verwurzelte evolutionäre Bindung. Der Mensch kommt aus dem Wasser und es zieht ihn immer wieder dorthin zurück.

Wasser hat eine wichtige symbolische Funktion. Es steht für Reinigung und Reinheit, was die vielen religiösen Riten versinnbildlichen. Wasser ist auch ein Heilmittel, sowohl von außen als auch von innen. 

Studien belegen, dass am Wasser verbrachte Zeit sowohl dem Körper als auch der Seele gut tut. Allein der Blick aufs Wasser hebt die Stimmung und senkt Stress und Angst. Der Kopf wird frei und die Seele kann atmen und verarbeiten. Durch seine blaugrüne Farbe und die Weite verströmt Wasser eine beruhigende Wirkung. Wellenrauschen erinnert an die Geräusche im Mutterleib und löst ein Gefühl von Geborgenheit aus. Wer dann noch im Wasser schwimmt oder auf der Wasseroberfläche floatet, erlebt einen regelrechten Glückskick. Schwimmen ist Balsam für die Seele, da es Alltagsstress abbaut. Durch die Kraft des Wassers und die Verbundenheit mit der Natur lädt der Mensch seine Batterien wieder auf. Und tut etwas für seine Gesundheit. Egal ob im Meer, See oder Fluss: Schwimmen ist ein gelenkschonender Ausdauersport. Insbesondere in kaltem Wasser hat es eine belebende Wirkung auf den Körper. Es härtet ab, stärkt das Immunsystem und kurbelt die Durchblutung und Fettverbrennung an. Schwimmen unterstützt sogar die Bildung neuer Hirnzellen.

Durch die Vielzahl an Möglichkeiten fördert die Nähe von Wasser generell körperliche Aktivität: Strand- oder Uferspaziergänge, Sandburgenbauen, Beachball, Wellenhüpfen oder Schnorcheln sind nur einige Optionen des bunten Freizeitgprogramms. Mit entsprechendem Equipment steigt der Spaß- und Erholungsfaktor bei entspannten Angelsessions, gesellige Kanutouren, sportlichen Kajakfahrten oder chilligem Stand-up-Paddling. Auf manchen Seen oder Kanälen sind im Sommer mehr SUPs als Fische auszumachen. Bei entsprechendem Wind kommen Wind- und Kitesurfer sowie Segler auf ihre Kosten. Bei entsprechendem Wellengang die Wellenreiter oder all jene, die den Adrenalinkick beim Durchtauchen einer Welle lieben, die kurz danach bricht.

Insbesondere auf Kinder übt Wasser eine magische Anziehung aus. Werden die Gefahren des Wassers beherzigt, zehren diese von den glücklichen Erinnerungen an Urlaube am Wasser oft ein Leben lang.

 

Wasser ist ein Lebenselixier. In der Landschaftsplanung und Gartengestaltung spielt es seit Urzeiten und noch immer eine zentrale Rolle. Seit die Menschen mobil sind und Freizeit haben, zieht es sie verstärkt zum Wasser. Sei es für einen Badeurlaub oder zu Wander- oder Fahrradtouren entlang von Flüssen, Seen oder Küsten.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.