21. Dez 2022
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Lifestyle
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Anshu A / unsplash
Der Rhapontik-Rhabarber (Rheum rhaponticum), geläufig unter dem Namen Sibirischer Rhabarber, wächst in Bulgarien, im Süden von Norwegen und Sibirien.
Die bis zu zwei Meter hohe Staude aus der Familie der Knöterichgewächse ist ein naher Verwandter des bei uns heimischen Gemüse-Rhabarbers. Die hormonartige Wirkung des sibirischen Rhabarbers erklärt sich durch den erheblichen Gehalt an stilbenartigen Verbindungen. So übt das in seinen Wurzeln enthaltene Stilben-Derivat Rhaponticin eine östrogenartige Wirkung aus. Dabei scheint das Phytoöstrogen nur ganz bestimmte Östrogenrezeptoren im menschlichen Körper zu aktivieren, während es andere blockiert. In Form eines standardisierten Trockenextrakts wird das Phytoöstrogen deshalb zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, depressiven Verstimmungen oder Ängstlichkeit eingesetzt. Sibirischer Rhabarber gilt somit als pflanzliche Alternative zu einer Hormonersatztherapie (HET). Für die Herstellung des Trockenextraktes wird die Wurzel ausgegraben, gewaschen und zerkleinert. Anschließend wird das Rhaponticin mit gereinigtem Wasser aus den Wurzelschnitzeln gelöst. Durch Ansäuerung mit Essigsäure fällt das Rhaponticin als Kristall aus und kann weiterverarbeitet werden.