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13. Jun 2019

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Business

Sicherheit im digitalen Vertrieb

Journalist: Jörg Wernien


Foto: Presse 

Tim Cortinovis, Experte für den digitalen Vertrieb

Immer öfter läuft der Vertrieb digitalisiert – Wie sicher sind solche „Customer Journeys“ für die Kunden?

Die Sicherheit digitaler Kundenbeziehungen und das Vertrauen sind die Grundlage für die Geschäftsmodelle der Anbieter. In aller Regel können wir Kunden davon ausgehen, dass unsere Daten auch sicher sind. Allerdings müssen wir natürlich auch selber sehen, mit wem wir Geschäfte machen und wo die Daten verarbeitet werden.

Für viele Firmen ist der digitale Betrieb noch Neuland – Warum scheuen sich so viele den Schritt konsequent zu gehen?

Die Materie ist komplex und viele Berater teuer. Innovationen sind gefragt, werden aber in vielen konservativ aufgestellten Unternehmen nicht gefördert – schließlich ist nicht garantiert, dass sie zum Erfolg führen. Außerdem gibt es eine große Unsicherheit, welche der fantastischen neuen Möglichkeiten die „richtige“ ist. Eine Lösung könnte sein, Innovationskultur stark zu fördern und für die Digitalisierung „bottom-up“ zu sorgen.

Bei einer solchen Umstellung fürchten viele um ihren Arbeitsplatz – eine berechtigte Angst?

Nur, wenn wir nicht mitwachsen. Im Vertrieb führt Digitalisierung dazu, dass die einzelnen Deals viel größer werden. Das bedeutet für die Menschen im Vertrieb, dass sie jetzt nicht mehr das einzelne Produkt oder Dienstleistung verkaufen, sondern Unternehmensbeziehungen auf C-Level voranbringen. Und das erfordert strategisches Denken aus der Sicht des Kunden.


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Dr. Oliver Grün, Präsiden Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi)

Wie weit sind die mittelständischen Unternehmen auf dem Weg in die digitale Welt?

Der Mittelstand hat verstanden, dass digitaler Wandel unerlässlich ist, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Dennoch fällt gerade IT-fremden Branchen die Umsetzung schwer – hier besteht einiger Nachholbedarf, insbesondere bei neuen Geschäftsmodellen zur digitalen Transformation.

Viele Studien sprechen von Problemen, besonders im Bereich der Cybersecurity – ein Problem was nicht richtig gesehen wird?

Tatsächlich unterschätzen nach wie vor viele Unternehmen die Bedeutsamkeit des Themas Cybersecurity und die Gefahren, welchen sie sich durch eine laxe IT-Sicherheitspolitik aussetzen. Auch ist die Umsetzung eines IT-Sicherheitskonzeptes, gerade für kleine und mittlere Unternehmen, oft problematisch. Zeitmangel, Kosten und unqualifiziertes Personal erschweren es ihnen, Angriffe frühzeitig zu erkennen und ausreichend abzuwehren.

Wie können Sie ihren Mitgliedern helfen, den Weg der Digitalisierung zu beschreiten?

Wir begleiten unsere Mitglieder bei der digitalen Transformation und unterstützen Sie durch Vernetzung und die Schaffung kooperativer Geschäftsmodelle.


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Thomas R: Köhler, Gründer der C21 GmbH und Cybersecurity Experte

Das Thema Cybersecurity treibt viele, nach einer PwC Umfrage gelingt es vielen Unternehmen nicht, sich richtig aufzustellen. Was machen die Unternehmen falsch?

In vielen Unternehmen ist IT-Sicherheit nicht mehr als eine lästige Kostenstelle und Gegenstand von Benchmarking á la „darf nur 7,50 Euro/Nutzer/Monat Kosten“. Ein Bewusstsein für Sicherheit entsteht zumeist erst nach einem größeren Sicherheitsvorfall und wirkt dann branchenweit.  So hat etwa der Cyberangriff auf die Reederei Maersk mit berichteten 300 Millionen US-Dollar Schaden einiges in der Logistikbranche bewegt. IT-Sicherheit braucht klare Verantwortlichkeiten und Budget!

Wie kann eine Digitalisierung aufgebaut werden, ohne an die Sicherheit zu denken?

Gar nicht! Jede Digitalisierungsinitiative benötigt von Anfang an einen Security-Experten im Team. Sicherheit muss Kern der Spezifikationen sein, auch wenn es im Widerspruch zum Agilitäts-Gedanken steht. Sich alleine auf die Entwickler zu verlassen, geht regelmäßig schief, dies hat gerade erst eine Studie der Uni Bonn bewiesen.

Besondere Gefahr droht durch das IoT, eine vernetzte Welt mit vielen offenen Scheunentoren, was können Sie den Firmen raten?

Kaufen Sie nur Equipment und Software bei vertrauenswürdigen Lieferanten, setzen Sie die Systeme in separaten Netzsegmenten auf und planen Sie ein Patch- und Security-Management von Anfang an mit ein. Viele Unternehmen haben kaum Erfahrungen mit IoT: fragen Sie daher am besten jemand der etwas davon versteht – vorher!

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Marco Junk, Experte BVDW (Bundesverband Digitale Wirtschaft) und Geschäftsführer 

Immer wieder liest man in Studien, dass sich besonders der Mittelstand schwer tut mit dem Thema Digitalisierung. Wird das Thema dort nicht so richtig gesehen?

 „Never change a running system“ – so lautet eine alte IT-Weisheit. Man muss sich bewusst machen, dass hierzulande viele Mittelständler seit Jahrzehnten Marktführer auf ihrem Gebiet sind, in erster Linie aufgrund der Qualität ihrer Produkte. Da ist die Einsicht, Dinge aufgrund der Digitalisierung ändern zu müssen, nachvollziehbar nicht selbstverständlich. Inzwischen können wir durchaus davon ausgehen, dass den meisten mittelständischen Unternehmern dieses Veränderungspotenzial der digitalen Transformation bewusst ist. Die Herausforderung ist, aus dieser Erkenntnis individuell die richtigen Maßnahmen abzuleiten.

Besonders das Thema Datensicherheit und Cybersecurity vernachlässigen kleine und mittelständische Unternehmen zu oft – Fehlt das Wissen oder das Kapital?

Bei kleineren Unternehmen mag das noch eher der Fall sein, kaum ein Mittelständler dürfte es sich aber leisten können, das Thema Datensicherheit wirklich zu vernachlässigen. Inzwischen hat das Thema fast durchweg einen so hohen Stellenwert, dass sowohl personelle, als auch finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden.

Wie kann Ihr Verband unterstützen und helfen, eine sicherere IT-Struktur für alle zu schaffen?

Als BVDW setzen wir uns dafür ein, das Bewusstsein für die Relevanz von Themen wie IT-Sicherheit zu schärfen. Und wir klären über mögliche Lösungen auf, beispielsweise durch Veranstaltungen, die eine Plattformen für Wissensaustausch und Vernetzung bieten. Darüber hinaus setzen wir Branchenstandards und stehen nicht zu letzt im Dialog mit der Politik, was die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen angeht.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.