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22. Dez 2022

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Gesellschaft

Smart Living im Trend

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Foto: Pexels

4 Experten über das smarte Zuhause

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Anna Hochhauser, Head of Marketing & Sales DACH frogblue

Smart Home - Was ist das eigentlich?
Smart Home ist nicht gleich Smart Home. Eine Glühbirne per App zu steuern ist nett, aber ein wirklich intelligentes Haus soll das Leben komfortabler und sicherer gestalten. Durch zB. Zentral-Funktionen undautomatisierte Abläufe. Per Tages- und Wochenprogrammen oder auch durch die Integration von Sensorik.

Wo liegen Einsparpotentiale?
Energie und Kosten sparen ist ein Hauptargument für ein Smart Home. Vom optimierten Heizverhalten mit Reaktion auf geöffnete Türen und Fenster bis hin zu witterungsgeführter Verschattung. Auch kann man bspw. über einen Doppelklick an einem Taster im Flur verlässlich das Licht im ganzen Haus ausschalten.

Wie können wir uns vor Zugriffen durch Fremde schützen?
Um seine Daten zu schützen, sollte man sich die Systeme näher ansehen. Welche Sicherheiten bietet der Hersteller? Ob und wo werden Daten gespeichert? Gibt es (zusätzliche) Verschlüsselungen in der Kommunikation des Systems? Ein Vergleich lohnt sich! Die Hersteller selbst geben zu diesen Themen gerne Auskunft.
 

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Günter Ohland, Vorstandsvorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e.V. 

Smart Home - Was ist das eigentlich?
In einem SmartHome übernimmt eine elektronische Steuerung automatisch und kontinuierlich die Optimierung vieler Standardvorgänge, beispielsweise Raumheizung, Verschattung, Alarmierung bei Wasserschäden und Brand sowie Sicherung der Wohnung. Ein Heim, dass mit dem Smartphone bedient werden muss, ist nicht smart.

Wo liegen die Einsparpotenziale?
In erster Linie bei der Wohnraumheizung. Ein SmartHome folgt automatisch den Vorgaben seiner Bewohner und sorgt dafür, dass Räume zu den gewünschten Zeiträumen die Wunschtemperatur aufweisen. Zu anderen Zeitpunkten darf es auch kühler sein. Zusätzlich wird verhindert, dass zum offenen Fenster hinaus geheizt wird.

Wie können wir uns vor Zugriffen durch Fremde schützen?
Seriöse SmartHome Systemanbieter lassen ihre Produkte regelmäßig durch das VDE Institut, AV-Test oder den TÜV auf IT-Sicherheit prüfen und weisen die Prüfung auf der Website oder der Produktverpackung nach. Aber auch der Nutzer muss sein Teil leisten und die allgemeinen Regeln der Internet-Sicherheit wie sichere Passwörter beachten. 

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Alexandra Wenglorz, Leitung Interne & Externe Kommunikation bei der Verisure Deutschland GmbH 

Smart Home - Was ist das eigentlich?
Ein komfortables, sicheres Zuhause, dessen Geräte leicht zu nutzen sind, da z.B. Kameras, Rauchmelder, Alarmsysteme miteinander vernetzt und per App steuerbar sind. Top ist, wenn eine Profi-Alarmzentrale auch bei Abwesenheit der Bewohner aufpasst und notfalls Polizei oder Feuerwehr alarmiert.

Wo liegen die Einsparpotenziale?
Vernetzter Einbruchschutz ist günstiger als herkömmlicher. Baumaßnahmen und Kosten für Fehlalarme entfallen, da eine Fachkraft im Notfall die Lage prüft, bevor sie eingreift und für passende Hilfe sorgt. Ist ein smartes Türschloss integriert, können Rettungskräfte rein, ohne etwas zu beschädigen.

Wie können wir uns vor Zugriffen durch Fremde schützen?
Profi-Sabotageschutz, Verschlüsselung nach Militärstandards, sichere Passwörter und MFA verhindern dies. Akkus und SIM gewährleisten, dass auch bei Stromausfall alles funktioniert. Versucht jemand zu manipulieren oder werden Codes mehrfach falsch eingegeben, greift die Alarmzentrale sofort ein.

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Adalbert Neumann, Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsinitiative Smart Living e.V. 

Die Energiewende ist ein Treiber für Smart Living. Intelligente Gebäudetechnik spielt dabei eine entscheidende Rolle und ist gefragt wie nie zuvor. Smart Living ist da im Einsatz, wo vernetzungsfähige intelligente Systeme, Komponenten und Geräte in Gebäuden dazu beitragen, dass wir diese effizienter bewirtschaften, sicherer in ihnen leben, mehr Komfort genießen und dank smarter Assistenzen länger selbstbestimmt wohnen. Letzteres ist aufgrund des demografischen Wandels ein wichtiges Thema. Europa bildet nach Nordamerika den zweitgrößten Markt für Smart-Living-Anwendungen in Wohngebäuden. Eine Studie der WISL im Auftrag des BMWK zeigt, dass 2025 etwa 49 Prozent aller europäischen Haushalte Smart-Living-Anwendungen nutzen. Dies wären im Vergleich zu 2020 mehr als doppelt so viele. Ein einfacher Start ist bei der Beleuchtung durch den Einsatz von LEDs und einer mobilen Steuerung möglich. Sicherheit, Home Entertainment und smarte Haushaltsgeräte stehen hoch im Kurs. Im optimalen Fall sorgt eine intelligente Vernetzung für mehr Komfort und Energieeffizienz. Der Bereich Heizen hat aktuell einen besonderen Stellenwert. Eine intelligente Heizungssteuerung bringt ein Mehr an Flexibilität, ein besseres Raumklima und eine deutliche Kostensenkung.

 

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.