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30. Mai 2024

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Lifestyle

Smart muss das neue Normal werden – Günther Ohland

Günther Ohland, Vorstandsvorsitzender der SmartHome Initiative Deutschland e. V.

Smart Home oder Smart Building ist ein unnötiges und teures Extra? Falsch, denn ohne smarte Sensoren und Reglungstechnik lassen sich die gestiegenen Energiekosten nicht kompensieren. Und wenn schon smarte Heizung, dann bitte auch das gesamte Energiemanagement, Licht, Verschattung, Garten und Sicherheit intelligent machen.

Die Fertighausbranche macht es seit Jahren vor: Smart ab Werk und ohne viele Diskussionen. Angeboten werden sinnvolle und nützliche Features, keine Technik, denn Technik ist nur Mittel zum Zweck. Der Nutzen zählt. Wenn ein Rauchmelder einen Brand erkennt, helfen sofort alle Melder mit lautem Signalton dabei, die Bewohner zu alarmieren und zugleich fahren geschlossene Rollläden hoch, um Fluchtwege zu ermöglichen und das Licht schaltet sich im Haus ein, um bei Nacht Orientierung zu geben, dann ist das eine vielleicht lebensrettende smarte Funktion. Realisiert durch ein Smart Home-System, aber weit weg von oft als Smart Home angepriesenen unterhaltsamen Gadgets. Smarte Türschlösser machen mechanische, verlierbare Schlüssel überflüssig und regeln den Zugang auch für Putzhilfe und Pflegedienst. Eine sonnenstandsabhängige Verschattung nutzt im Winter das Sonnenlicht zum Wärmen und schützt im Sommer vor Überhitzung. Raumthermostate und Zeitprofile sorgen dafür, dass nur dort und nur dann auf Wohlfühltemperatur geheizt wird, wenn der entsprechende Raum auch genutzt wird. Und das sogar noch in Abhängigkeit davon, ob ein Fenster im Raum geöffnet oder geschlossen ist. Man möchte ja nicht zum offenen Fenster hinaus heizen. Diese Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen.

Doch dann kommen Bedenken. Ist das auch sicher? Übernehmen Hacker die Kontrolle und verlangen Lösegeld für meine vielleicht gekaperte Kaffeemaschine? Da kann Entwarnung gegeben werden. Privathäuser sind für Cyber-Kriminelle nicht interessant genug. Das zu erwartende Lösegeld deckt nicht die Kosten des Cyberangriffs. Im Übrigen gelten für ein Smart Home-System die gleichen Sicherheitsregeln, wie für Home-Banking. Die zweite Sorge ist häufig, dass die smarte Technik ein Gebäude erheblich verteuert. Das ist längst Vergangenheit. Von Anfang an richtig geplant sind die Investitionskosten nur gering und zahlen sich durch Energiekostenersparnis schnell zurück. Als letztes Argument gegen Smart Home wird befürchtet, dass die Technik in wenigen Jahren überholt sei und ausgetauscht werden müsse. Auch hier beweist die Praxis, dass vor 25 Jahren gebaute Smart Homes immer noch mit der gleichen Technik funktionieren und wohl auch in noch einmal 25 Jahren. Warum auch nicht? Was soll ein smarter Rolloantrieb mehr können, als heute, nämlich das Rollo rauf- oder runterzufahren.

Bleibt zum Schluss ein Ausblick auf die Zeit, wenn die Bewohner zur Gruppe der Senioren gehören. Schön, wenn das Haus mithilft, den Alltag zu bewältigen. Vielleicht möchten Angehörige eine Nachricht bekommen, wenn etwas Ungewöhnliches passiert? Beispielsweise wenn Licht nicht mehr geschaltet wird. Vielleicht hilft ein Sprachkommandosystem Heizung, Licht und Jalousien zu bedienen und die Haustür zu öffnen. Gute Smart Home-Systeme können das und lassen sich auch später noch weiter ausbauen. Darum von Anfang an smart Bauen!

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.