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22. Dez 2022

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Gesellschaft

Smart zuhause laden

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Eron Goldman/unsplash

Eine Wallbox in der eigenen Garage oder im Carport ist die bequemste, sicherste und schnellste Lademöglichkeit.

Trotz steigender Strompreise ist das Laden eines Elektrofahrzeugs immer noch kostengünstiger als das klassische Betanken. Geld und Zeit können Besitzer von E-Autos mit einer eigenen Wallbox sparen. Je nach Modell und Leistung dauert der Ladevorgang zwei bis acht Stunden. Beispiel: Mit einer 11 kW-Ladestation lädt das Fahrzeug bis zu fünfmal schneller als mit der heimischen 230V-Steckdose. Um Ladeverluste zu vermeiden, sollte die Batterie vor allem im Winter möglichst gleich nach Fahrtende aufgeladen werden.

Wallboxen müssen von einem Fachbetrieb montiert werden, dafür eignet sich nahezu jede stromführende Wand. Ist am Abstellplatz des Elektroautos keine Wand vorhanden, ist eine freistehende Ladesäule eine Option. Die Funktionen sind bei beiden Modellen gleich, Ladesäulen sind jedoch zumeist etwas teurer und aufwändiger in der Montage. Nach der Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) muss jede Wallbox, die eine Mindestleistung von 3,7 kW erzeugt, beim Netzbetreiber angemeldet werden. Für Wallboxen mit einer Leistung von 12 kW oder mehr ist daneben auch eine Genehmigung des Netzbetreibers erforderlich.

Die richtige Wallbox auszuwählen, ist angesichts des großen Angebots und der vielen Funktionalitäten eine Herausforderung. Empfehlung: Achten Sie auf eine einfache Bedienbarkeit, ein kompaktes Design und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Ladeleistung der Wallbox sollte immer zur Ladeleistung des E-Autos passen. Die meisten Wallboxen regeln den Strom allerdings entsprechend der Ladefähigkeit des E-Autos selbstständig. Und schließlich: Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, Solarstrom über die eigene Photovoltaikanlage selbst zu produzieren? Wenn Sie Ihre Wallbox mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage verbinden und Ihr E-Auto für die laufende Nutzung mit Solarstrom laden, ist das nicht nur fürs Haushaltsbudget gut, sondern auch für die Umwelt!

Die Kosten einer Wallbox sind vor allem von dessen Ladeleistung und Zusatzfunktionen abhängig. Unterm Strich liegen die Preise zwischen 500 und 2.500 Euro. Hinzu kommen Kosten für Montage und Anschluss, je nach Ausgangslage betragen diese zwischen 500 und 2.000 Euro. Zu überlegen ist, ob man seine Ladestation möglicherweise mit anderen Besitzern von E-Autos teilen kann, um Geld zu sparen. In diesem Fall empfiehlt sich eine Wallbox, die mit einer Authentifizierung für die Nutzungsberechtigung, einem Back-End für die Abrechnung und einer Remote-Funktion für die externe Steuerung ausgestattet ist.

Die Förderung von Wallboxen durch den Staat ist allerdings ausgelaufen. Trotzdem gibt es in manchen Bundesländern unter bestimmten Voraussetzungen immer noch Zuschüsse, zum Beispiel in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Nachfragen lohnt sich, auch bei den Städten und Kommunen. Diese bieten teilweise Rabatte beim Wallbox-Kauf, finanzielle Förderung für den Einbau einer oder auch verbilligten Strom an.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.