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6. Jul 2023

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Lifestyle

Solo unterwegs am Berg

Journalist: Julia Butz

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Foto: nina uhlikova/pexels, Presse

Christina Ragettli wanderte im Sommer 2020 auf der Via Alpina. 2.000 Kilometer zu Fuss allein den Alpenbogen entlang, von Meer zu Meer.   

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Christina Ragettli, Autorin und Fernwanderin

«Warum machen Sie das? Haben Sie eine Lebenskrise, etwas Schlimmes erlebt oder leiden Sie unter Burn-Out?» Diese Frage hörte die damals 27-jährige Schweizerin Christina Ragettli nicht selten. Dann, wenn ihr mal jemand auf ihrer monatelangen Wanderung begegnete. Aber nichts dergleichen ist der Fall: «Aus Freude am Abenteuer. Weil ich die Berge so liebe. Und weil ich schon immer davon geträumt habe, auf eine richtig lange Wanderung zu gehen.» Christina Ragettli erzählt fröhlich von ihrer Reise, von den vielen langen Vorbereitungen im Vorfeld und wie es ist, aus Träumen Realität werden zu lassen.

«Natürlich ist nicht jeder Tag grossartig. Das ist es Zuhause, im normalen Alltag auch nicht.», sagt sie. Denn nicht immer sitzt man verträumt vorm Zelt, eine dampfende Tasse Tee in der Hand und schaut den Steinböcken zu, vor einem wunderschönen Sonnenuntergang. Wenn es tagelang regnet, die Schuhe feucht sind, man fröstelnd einschläft und so auch wieder aufwacht, kann einem die Laune schon mal vergehen, die oftmals eng mit den Wetterverhältnissen zusammenhängt.

Dass so eine lange Solo-Wanderung – auf einem der schwierigsten Trails – ein echtes Mut-Projekt ist, hat sie sich selbst Tag für Tag bewiesen. Und wurde dafür mit einigen Abenteuern und wunderschönen Erlebnissen in atemberaubender Natur belohnt. Und ist von Kilometer zu Kilometer stärker und selbstbewusster geworden: «Die Erlebnisse haben mich unfassbar geprägt und machen mich so glücklich, dass ich nur schon beim Namen der «Via Alpina» eine Freudenträne verdrücke.», sagt Christina Ragettli.

«Pausen sind immens wichtig. Nicht nur um neue Energien zu schöpfen, sondern auch für die Seele.»

Denn auch wenn man eine solch große Sache ohne vorhergehende Krise durchzieht: Am Ende wächst man natürlich an seinen Erfahrungen. Christina Ragettli hat diese nicht nur in einem Buch («VON WEGEN») festgehalten, sondern daraus einige Lebenslektionen gezogen, die auch heute noch immer präsent sind und im ganz normalen Alltag angewendet werden. Wie «…zum Beispiel die, dass ich oftmals ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich Pausen mache. Aber Pausen sind immens wichtig. Nicht nur um neue Energien zu schöpfen, sondern auch für die Seele. Weil man sie sich verdient hat. Das gilt für den Berg, als auch Zuhause.»

Wichtig war für sie im Vorfeld eine gut durchdachte Streckenplanung. Mit dem Wissen, wann, wo und zu welchen Uhrzeiten der Lebensmittelvorrat aufgefüllt werden kann, welche Berghütten geöffnet haben und wo man im Zweifel Unterschlupf findet.

Und ihr Tipp für alle, die sich vielleicht doch nicht richtig trauen? «Den ersten Schritt machen! Natürlich würde ich nie jemandem, der noch nie gewandert ist, die komplette Via Alpina empfehlen. Auch ich bin keine Extremsportlerin. Bin zunächst nur ein paar Tage gewandert, habe dann eine einwöchige Weitwanderung gemacht, auch allein. Bis ich weiter verlängert habe. Und wer wirklich Lust hat, der sollte einfach losgehen. Das muss auch nicht in den Bergen sein. Von der Haustür loslaufen, dann längere Ziele stecken und so immer weiter machen. Wer Mut zeigt, wird meistens reich dafür belohnt. Also traut euch eure Träume zum Abenteuer zu erwecken!»

In den Alpen gibt es viele separate Via-Alpina-Strecken, wie die französische Via Alpina (die Blaue), eine schweizerische (die Grüne) oder slowenische (die Violette). Als Königsroute gilt die unbekanntere Weitwanderung «Die Rote», die durch alle acht Alpenländer, von Monaco nach Triest oder umgekehrt führt.

27. Nov 2025

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Lifestyle

Im Winter den Sommer verlängern – Klimawirkung und Sicherheit im Blick – Ein Beitrag von Albin Loidl

Den Sommer auch in der dunklen Jahreszeit in fernen Ländern verlängern, dem hiesigen kalten Wetter mit einer Fernreise oder auf einem Kreuzfahrtschiff in der Karibik entfliehen, ausspannen, Sonne und Meer genießen – es gibt viele Gründe, warum die Deutschen gerne auf Reisen gehen. Fernreisen haben im Winter Hochkonjunktur, doch für die bevorstehende Wintersaison werden diese nochmals stärker gebucht als in den Vorjahren. Ein Großteil der Kunden sucht Sonne und angenehm milde oder warme Temperaturen. Daher gehören zu dieser Jahreszeit insbesondere die Kanarischen Inseln, Ägypten, Tunesien, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zu den gefragten Reisezielen der Deutschen. Bei den Fernreisezielen zieht es viele Reisende in diesem Jahr in Länder auf dem afrikanischen Kontinent sowie zu Zielen in Südostasien. Die Inseln im Indischen Ozean – wie etwa die Malediven – und Thailand stehen in diesem Winter ganz oben in der Beliebtheitsskala. Im Trend liegen in diesem Jahr besonders Kreuzfahrten: Ein Urlaub an Bord eines Hochsee- oder Flusskreuzfahrtschiffes ist eine faszinierende und entspannte Art des Reisens. Nicht nur die Vielfalt der Routen, der Schiffe und der möglichen Landausflüge machen diese Reiseart so attraktiv. Das Kreuzfahrtschiff selbst ist mit seiner Vielfalt an Bord längst zum eigenen Erlebnis geworden. Im Winter sind die Schiffe zumeist in der Karibik und in Asien unterwegs. Haben Sie doch lieber festen Boden unter den Füßen? Auf Safari in Südafrika, Botswana oder Namibia erleben Sie Natur und Tierwelt hautnah. Den eigenen Horizont erweitern lässt sich sehr gut mit Rundreisen. >Die Inseln im Indischen Ozean – wie etwa die Malediven – und Thailand stehen in diesem Winter ganz oben in der Beliebtheitsskala. Wer nicht Sonne und warme Temperaturen genießen will, kann sich in den heimischen Breitengraden vollends auf den Winter einlassen. Wintersportbegeisterte zieht es in die Alpen nach Österreich, Frankreich, Italien und die Schweiz. Im Tal locken tolle Resorts mit vielfältigen Freizeitangeboten, Wellness-Anwendungen und Gourmetküche. Immer mehr Winterliebhaber entdecken Schneegebiete jenseits der Hauptrouten, etwa in Polen, Slowenien und Tschechien, aber auch in den USA und Kanada. Oder vielleicht dürfen es auch mal ein etwas außergewöhnliche Reiseziele wie etwa Island, Norwegen oder Japan zum Erleben des Winters sein. Immer mehr Urlauber legen Wert darauf, dass ihre Reisen auch soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Die transparente Kommunikation eines einheitlichen CO2-Fußabdrucks der kompletten Reise kann und soll dazu beitragen, Reisende noch stärker zu sensibilisieren. Hierfür hat die Reisewirtschaft eine Plattform geschaffen, damit Reisebüros Kunden umfassend über die Klimawirkung einzelner Reisen aufklären können. Das schafft die Voraussetzung, dass verstärkt klimaschonende Reisen gebucht werden. Ein wichtiger Faktor beim Urlaub ist außerdem die Sicherheit und der Schutz der Reisenden, insbesondere in Krisensituationen. Veranstalterorganisierte Reisen gelten als die sicherste Reiseform: Im Fall von Problemen organisieren die Veranstalter alternative Unterkünfte oder – sofern notwendig – die vorzeitige Rückreise. Darüber hinaus sind die Zahlungen der Kunden bei einer möglichen Insolvenz abgesichert. Egal, ob in die Sonne oder in den Schnee – es gilt: Wer frühzeitig bei den Profis im Reisebüro bucht, profitiert gleich doppelt: Zum einen von der kompletten Auswahl, zum anderen von den Frühbucherrabatten der Veranstalter. In diesem Sinne: Gute Reise!