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20. Jun 2022

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Lifestyle

Sommer, Grill und gute Küche mit Stefan Wiertz

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Magulski

Wenn Stefan Wiertz von gutem Essen spricht, läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Für den Sommer gab er uns exklusive Tipps zum Grillen und Genießen.

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Stefan Wiertz, deutscher Autor, Koch und Genussnomade

Grillen ist ja mehr als die Zubereitung eines guten Essens. Es hat ja auch immer was von einer Show und einem Event. Was gehört für Sie zu einem perfekten Grillabend?

Beim Grillen sollte man immer die beste verfügbare Qualität an Grillgut bereithalten und lieber etwas weniger Fleisch anbieten, dieses dafür aber um so schmackhafter! Ich bereite gerne ein paar hausgemachte Salate, Saucen und Dips vor und besorge frisches Brot sowie fein gesalzene Butter. Als Einstieg kann man etwas Brot rösten und mit Olivenöl und etwas grobem Salz würzen, um es hernach mit einer aufgeschnittenen Knoblauchzehe abzureiben. Toller Duft und eine perfekte Basis für ein selbstgemachte Bruschetta!

Womit kann man seine Gäste beim Grillen mal so richtig überraschen?

Möglichst unkomplizierte Fleischstücke wählen, die nur eine kurze Verweildauer auf dem heißen Rost haben und diese dann vor den Augen der Gäste tranchieren und nur leicht würzen. Der Geschmack des Grillgutes soll immer im Vordergrund stehen und nicht dessen Marinade oder ähnliches.

Kochen muss ja auch nicht immer so aufwändig sein, dass man gleich gar keine Lust mehr hat, damit anzufangen. Was gehört für Sie zu einer guten Küche, ohne dass das gleich auf Sterne-Niveau sein muss?

Wenn man ein paar gute Basics in der Küche hat, kann nichts schiefgehen… Dazu gehören bestes Olivenöl, gute Butter, das Salz seiner Wahl, tagfrisches saisonales Gemüse und möglichst noch etwas Salat. Jetzt noch das Fleisch oder den Fisch des Tages dazu, und schon kann’s losgehen!

Gibt es Kochhilfen, elektronische Geräte oder komplette Kücheneinrichtungen, die Sie im Augenblick so richtig toll finden und empfehlen würden?

Ich mag es gerne heiß & kurz in der Zubereitung. Deshalb ist meine erste Wahl der BEEFER. Mit seinen 800 °C zaubert er jedem Fleischstück eine krosse Kruste und einen saftigen Kern. Also genau wie es sein muss! Wenn es etwas komplexer wird, dann greife ich zum Big Green Egg und nutze es als meinen Outdoor-Backofen / Grill!

Welche Sommergerichte sind, mal abgesehen von allen frischen und leckeren Salatkreationen, gerade angesagt?

Alles was die Saison hergibt wird in kleinen Schüsseln oder Tellern bereitgestellt, und die Gäste bauen sich daraus ihr ganz persönliches Gericht. Der Bowlfaktor setzt sich auch in der Outdoorküche durch! Je vielfältiger die Basiskomponenten, desto kreativer werden die Gerichte des Abends!

Was ist eigentlich aus der Cyber-Kitchen und den Hacker-Rezepten geworden? Gibt es neue Bedrohungen aus der Küche?

Daraus ist ein tolles Projekt mit wirklich schmackhaften Rezepten geworden, die ja zum größten Teil in der Basis von den Mitarbeitern der Telekom eingesendet wurden und die ich dann nur etwas „finetunen“ durfte! Kann ich nur jedem zur Anregung ans Leserherz legen!!! Mein Buch Cyber Kitchen: Das ultimative Hacker-Kochbuch ist bei Pinguin Random House erschienen.

Und wo wir gerade bei Neuentdeckungen sind, gibt es neue Kreationen und Rezepte in Ihrer Küche?

Wie in jedem Jahr probiere ich während der Spargelsaison neue Rezepte zum kaiserlichen Gemüse aus. Ob knackig gegart, aus dem Ofen, im Wok zubereitet oder vom Grill, beim Spargel kommt es immer auf die richtigen Begleiter an! Mein aktueller Favorit sind gerade Orangenfilets, Avocadowürfel, Kerbel/Basilikum/Minze und eine Viniagrette mit einem Schuss YUZU-SAKE zu gegrilltem Spargel!

Verraten Sie uns ein aktuelles Stefan-Wiertz-Rezept, das jeder daheim gut nachkochen kann?

Na klar, es ist was für jeden, ich habe meinen Salat aber „Grüner Liebessalat“ getauft. Hier ist das Rezept:

Grüner Liebessalat:

2 Bund geschälter grüner Spargel 

Kurz in einem kochenden Sud aus Wasser, Apfelsaft & frischem Zitronensaft 

mit Salz und Zucker geben und maximal 3 bis 5 Minuten blanchieren.

Hernach direkt unter den BEEFER geben und und kross grillen. Danach in mundgerechte Stücke schneiden 

Marinade :

2 Esslöffel bestes Olivenöl 

1 Stück Bio-Orangensaft & schale 

1 Stück Bio-Zitronensaft & schale 

1 Teelöffel angedrückten grünen Pfeffer aus der Lake 

Etwas Salz & Zucker dazu und all das Gut vermengen 

 2 Stück fein geschnittene Frühlingszwiebel und

1 Schale gewaschene, geviertelte Erdbeeren 

unter den marinierten Spargel heben und gerne mit etwas Wildkräutersalat abrunden 

Mit eiskaltem Rosé-Champagner servieren... ein perfektes Paar!

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.