Diesen Artikel teilen:

30. Jul 2020

|

Lifestyle

Sommerzeit ist Kletterzeit

Journalist: Chan Sidki-Lundius

Jan Hojer gehört seit mehr als zehn Jahren zu den ganz Großen der Profikletter-Szene. Und er ist einer der wenigen in Deutschland, die vom Klettern leben können.

Eigentlich sollte es für den Profi-Kletterer in diesem Jahr nach Japan gehen. In Tokio wollte er als einer von zwei deutschen Sportkletterern eigentlich sein Olympia-Debüt geben – zusammen mit seiner faszinierenden Sportart. Doch die Corona-Pandemie und die daraus resultierende Absage der Spiele machte dem sympathischen Kölner einen Strich durch die Rechnung. Der anfängliche Frust weichte schnell der Erleichterung. „Ich habe jetzt ein Jahr mehr Zeit, um mich intensiv auf Olympia vorzubereiten“, sagt der 28-Jährige von der Frankfurter Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV), der mit einer Größe von 1,88 Metern zu den längsten Profi-Kletterern gehört. Wenn er sich auf Wettkämpfe vorbereitet, trainiert er zweimal täglich für etwa zwei bis drei Stunden – meistens an der Wand oder mit speziellen Klettergeräten. Da wird die Haut an den Fingern schon mal wund. Deshalb sei es wichtig, die Haut gut zu pflegen, berichtet Jan.

Die Sommerzeit ist für ihn immer auch Kletterzeit am Felsen außerhalb der Kletterhallen. Weil es in diesem Sommer nur wenige Wettkämpfe geben wird, will er die freigewordene Zeit zum Klettern in den Bergen ausgiebig nutzen – da kommt dann auch Urlaubsstimmung auf! Eines seiner bevorzugten Gebiete zum Trainieren und Spaßhaben in Deutschland ist das traditionsreiche nördliche Frankenjura, wo es mehr als 11.000 verschiedene Routen gibt – für Anfänger wie auch für Profis. Dort hat Jan in den letzten Wochen einige besonders schwierige 8c-Routen abgeknipst. Im Juli und August steht das europäische Ausland auf dem Programm. Ziele sind unter anderem Österreich (Zillertal) und das französische Sportklettergebiet Céüse inmitten der Hautes-Alpes. „Die Bedingungen sind hier ideal, weil es meistens windig und daher kühl ist. Da schwitzen die Finger dann nicht allzu sehr“, berichtet Jan. Sehr gern fährt er zum Klettern auch nach Mallorca. Hier lockt der extrem anspruchsvolle Felsbogen "Es Pontas", durch den man von der Bucht in Cala Santanyí auf das offene Meer hinausblicken kann. Der weit überhängende Fels erfordert viel Kraft in Schultern, Bizeps, Unterarmen und Fingern. Reicht die Kraft nicht, plumpsen die Kletterer ins Meer. Eine grandiose und geradezu willkommene Abkühlung sei das, schmunzelt Jan.

Ein Leben ohne Klettern, das kann und mag er sich nicht vorstellen. Und doch wird es für die meisten Profi-Kletterer im Alter Anfang bzw. Mitte 30 schwer, ganz oben weiter mitzumischen. „Aber zum Glück ist das Klettern ja auch ein Hobby, das ich noch lange ausüben kann. Da locken noch viele Klettergebiete in der ganzen Welt“, tröstet sich Jan. Besonders fest im Blick hat er derzeit die Europameisterschaft in Moskau, die voraussichtlich im Oktober stattfindet.

Das Bouldern ist nicht nur Jans Lieblingsdisziplin, sondern auch die Disziplin, in der er bislang die meisten Erfolge feiern konnte. Mit Bouldern ist das Klettern ohne Gurt und Kletterseil gemeint. Die Wände in den Boulderhallen sind bis zu viereinhalb Meter hoch; auf dem Boden befinden sich Weichbodenmatten, auf der die Kletterer sicher landen können. Im Wettkampf-Format "Olympic Combined" bei den Olympischen Spielen werden, neben dem Bouldern, die Disziplinen Lead, also das Schwierigkeitsklettern mit Seilsicherung, und das Speed-Klettern ausgetragen und für die Endwertung kombiniert. Beim Speed-Klettern müssen die Wettkämpfer eine leicht überhängende, 15 Meter hohe standardisierte Wand erklimmen. Die Herausforderung: Mit identischen Griffen, die sich in jedem Durchgang an derselben Stelle in einer genau festgelegten Abfolge befinden, so schnell wie möglich nach oben zu kommen. Neben höchster Präzision beim Greifen und Treten ist dabei ein enormes Maß an Schnell-und Maximalkraft gefragt – nicht nur in den Händen und Füßen, sondern in jeder Muskelfaser des Körpers.

Dass das Bouldern derzeit so boomt und auch in Deutschland immer mehr Anhänger findet, freut Jan natürlich sehr. Einsteigern rät er, einfach loszulegen und dann mit der Zeit Erfahrung zu sammeln und kräftiger zu werden. Wer sich fürs Klettern mit Seil interessiert, dem empfiehlt er, unbedingt einen Kurs zu buchen, bevor es dann hoch hinausgehen kann. Jan hat übrigens schon als kleiner Steppke mit dem Klettern angefangen. Seine ältere Schwester, die jemanden zum Sichern brauchte, hat ihn ursprünglich mitgeschleppt. Dass aus dem kleinen Bruder mal ein ganz Großer werden würde, hatte sie damals sicherlich nicht auf dem Zettel.

24. Jun 2025

|

Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.

24. Jun 2025

|

Lifestyle

4 Urlaubsideen für Eltern & Kindern

Reiseziele ohne lange oder komplizierte Anfahrt sparen Nerven und in der Regel auch Geld. Must-have für Auto- oder Bahnfahrten: Snacks, Bücher, Spiele oder Malsachen. Vor Ort sollten Ferienwohnung oder Hotel dann ausgestattet sein mit Babybett, Hochstuhl & Co. – und natürlich WLAN. Ein Klassiker für Kinder ab dem Kleinkindalter sind Bauernhöfe. Tiere zum Streicheln, Mithelfen am Hof, Natur – Abenteuer pur! Für schlechtes Wetter noch ein Spaßbad in der Nähe und der Urlaub ist gebongt. Auch beim Camping ist man schön und viel draußen. Mit Baby vielleicht etwas anstrengend, für etwas ältere Kids perfekt: Mannschaftssport, Spielgeräte und -kameraden in Hülle und Fülle, ein Safe Place zum Herumstreunen. Wer sich in diesem Ambiente nicht wiederfindet, für den sind womöglich Familienhotels die bessere Wahl. Je nach Konzept und Kategorie bieten letztere viele kinderfreundliche Optionen wie Betreuung, Animation, Kinderclubs- und buffet. Gut möglich, dass man den Nachwuchs erst am Ende des Urlaubs wiedersieht. Die Erziehungsberechtigten entspannen derweil mit Wellness oder Sudoku. ![pexels-cottonbro-9304005 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_cottonbro_9304005_Online_7b4563f9f8.jpg) **Feriencamps ohne Eltern** Sind die Kinder etwas älter, können erste Versuche Richtung Unabhängigkeit in der Feriengestaltung gestartet werden. Zum Ausprobieren eignen sich Tagescamps oder Schnupperfreizeiten. Die Themenpalette ist hierbei fast schon so vielfältig wie bei den Reisen für größere Kinder: Sportcamps für Fußball oder Tanzen, Kreativcamps für Kunst, Theater, Musik oder Musical sowie Naturfreizeiten. Sobald der Nachwuchs auch in ungewohnter Umgebung allein schlafen kann und sich bei Problemen mitteilt, können auch Wochen-Camps ins Visier genommen werden. Hier erweitert sich auch der inhaltliche Radius um Reiten, Segeln, Surfen oder Wellenreiten. Manche Reiterhöfe bieten auch die Möglichkeit für Familienurlaub beziehungsweise mitreisende Elternteile. Ab circa 10 Jahren kann auch schon das Ausland angepeilt werden, beispielsweise für Sprachcamps. Viele Anbieter kombinieren Sprachunterricht mit Sportarten wie Surfen oder Wellenreiten. Grundsätzlich sollte vorab die Seriösität der Veranstalter genauestens unter die Lupe genommen werden, inklusive Betreuungspersonal und -schlüssel. Bei Inlands-Camps sind Vorabtreffen zum Kennenlernen ein beruhigendes Angebot. ![pexels-mediocrememories-2240763 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_mediocrememories_2240763_Online_8731c4cca3.jpg) **Sportlich abfeiernde Teenager** Ab dem Teenageralter kommen spannende Jugend- oder Partyreisen aufs Parkett. Während zwischen 13 und 15 Jahren das Thema Sport und Abenteuer dominiert, erfreuen sich ab 16 Jahren betreute Partyreisen großer Beliebtheit. Je nach Angebot hat der Party-Faktor Priorität oder wird gleichwertig mit sportlichen Aktivitäten kombiniert. An der französischen Atlantikküste wird meist tagsüber gesurft und abends gefeiert während die Strandaktivitäten im spanischen Lloret de Mar oft eher Erholungscharakter haben. Auch Italien, Kroatien und Bulgarien sind beliebte Ziele von Jugendreiseanbietern für Strand, Sport & Party. Der Veranstalter-Check hat natürlich auch hier oberste Prio. Seriöse Jugendreise-Anbieter bieten Infoveranstaltungen und Elternhotlines und halten sich strikt an Jugendschutzgesetze. Manche haben auch schon Partyreisen ab 14 Jahren im Programm, mit festen Ausgehzeiten, begleitetem Eintritt und natürlich „No Alcohol“ unter 16. Damit alle auf ihre Kosten kommen, wird dabei meist nach Altersgruppen getrennt. ![muhammadh-saamy-JTwOx4WW3jw-unsplash Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/muhammadh_saamy_J_Tw_Ox4_WW_3jw_unsplash_Online_08a7e0c727.jpg) **Adults Only Hotels & Trips** Ist der Nachwuchs glücklich outgesourced können die Eltern überlegen, ob sie es sich zuhause gemütlich machen oder ebenfalls auf Reisen gehen. Vielleicht sogar in ein Hotel für Adults Only? Diese explizit kinderfreien Domizile erfreuen sich angeblich wachsender Beliebtheit bei Alleinreisenden, kinderlosen Paaren wie Honeymoonern oder auch Senioren, die ihr Leben lang in den Genuss von kreischenden Kindern an Pool oder Buffetschlange gekommen sind – was in gehobenen Hotels aber generell eher die Ausnahme darstellt. Infinity-Pool anstatt Wasserrutsche, gehobener Service anstatt Pommes & Nuggets. Kinderfreie Wochen oder Wochenenden eignen sich auch perfekt für Städtetrips oder Kulturreisen. Ohne Kinderwagen und Spielplatz-Stopp offenbaren diese einen ganz anderen Zauber und ungeahnte Möglichkeiten wie stundenlanges Schlendern durch Museen und Ausstellungen. Auch in der 15. barocken Kirche ist kein Meckern zu vernehmen. Ganz Verwegene buchen sich in Architektur- oder Literaturreisen ein oder gondeln für eine Opern- oder Theaterreise nach Salzburg oder Verona.

9. Mai 2025

|

Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.