8. Jul 2025
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Lifestyle
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Yusuf P/pexels
Nicht nur unsere Haut, auch unsere Wohnungen, Balkone und Terrassen brauchen zunehmend Sonnenschutz. Denn mit einer angenehmen Verschattung heizt sich die Wohnung viel weniger auf – und die Sommerabende auf dem Balkon werden umso charmanter.
Wir alle merken es: Es wird wärmer auf der Welt. Vor allem in unseren Innenstädten wird in den kommenden Jahrzehnten ein signifikanter Temperaturanstieg erwartet. In Hamburg beispielsweise geht man von einem Temperaturanstieg von über fünf Grad Celsius bis im Jahr 2080 aus, das bedeutet, die Hansestadt hat dann ein Klima wie derzeit Mittelitalien. Die Vorliebe der letzten 30 Jahre, Neubauten mit möglichst vielen bodentiefen Fensterfronten nach Süden auszustatten, erweist sich durch die Folgen des Klimawandels als Fluch, denn solche Räume heizen sich schnell auf. Je höher das Stockwerk, desto überhitzter kann die Wohnung werden. In Italien werden ab April die Fensterläden tagsüber geschlossen, um die Hitze nicht ins Haus zu lassen. Doch die wenigsten Menschen in Deutschland möchten das den Italienern gleichtun – jetzt, wo die langen und dunklen Wintertage endlich vorbei sind. Da wir nun mal nicht alle bestehenden Gebäude abreißen beziehungsweise die bodentiefen Fronten nicht mal eben nach Norden oder Osten setzen können, sollten wir für Verschattung sorgen – ohne dabei komplett im Dunkeln zu sitzen.
Bodentiefe Fenster lassen sich auf angenehme Art und Weise mit außen angebrachten Verschattungs-Schiebeelementen kühl halten, sofern man sie schon am Morgen vor die Fenster bewegt. Oftmals verhindern sie jedoch den Blick nach draußen. Viele Neubauten haben elektrische Jalousien, die auf Knopfdruck so weit schließen wie nötig. So wird der Raum angenehm abgedunkelt und kühl gehalten, und je nach Kippwinkel der Jalousien sieht man sogar, was draußen vor sich geht. Sie lassen sich auch nachträglich einbauen, sowohl im Innenraum als auch außen. Bei Aufputzsystemen wird der Jalousienkasten außen an der Fassade oder im Fenstersturz montiert. Wird das Haus renoviert, kann auch ein Unterputzsystem verwendet werden, wo der Kasten dann in der Fassade verschwindet. Bei diesen beiden möglichen Außenjalousien benötigt man in der Regel einen Fachmann. Günstiger und einfacher lassen sich Innenjalousien anbringen, ganz gleich, ob mit oder ohne Motor.
Bodentiefe Fenster lassen sich auf angenehme Art und Weise mit außen angebrachten Verschattungs-Schiebeelementen kühl halten.
Um die Sommertage auch auf Balkon und Terrasse genießen zu können, greifen viele zum Sonnenschirm. Nachteil ist die relativ kleine Schattenfläche, die er erzeugt – die Umgebung wird trotzdem glutheiß. Feste Lösungen, die an der Fassade befestigt werden müssen, bringen mehr Schatten und führen dazu, dass auch der Innenraum nicht so aufgeheizt wird. Allerdings erfordern Markise, Pergola, fest verspanntes Sonnensegel und Sichtschutzwände in der Regel die Einwilligung der Wohnungseigentümergemeinschaft bzw. des Vermieters. Beim Kauf sollte man auf die UV-Schutzklasse des textilen Materials achten und einen Blick auf die Witterungsbeständigkeit und die Lichtechtheit werfen. Diese beschreibt, wie gut ein Stoff seine Farbe bei Sonneneinstrahlung behält. Bewertet wird sie auf einer Skala von 1 bis 8, für Außentextilien oder Südfenster sollte man mindestens Stufe 6 wählen. Auch für ganz normale Vorhänge im Innenbereich ist dieser wichtig, um ein schnelles Ausbleichen des Stoffs zu verhindern. Wer die Möglichkeit hat, viel Grün zu pflanzen, sollte das tun, denn Bäume und große Sträucher kühlen innerstädtische Wärmeinseln besonders gut ab. Sonne ist schön – und lässt sich mit angenehmer Verschattung noch viel besser genießen.
Beim Kauf sollte man auf die UV-Schutzklasse des textilen Materials achten und einen Blick auf die Witterungsbeständigkeit und die Lichtechtheit werfen.