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13. Dez 2024

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Lifestyle

Städtereisen im Glanz der Vorweihnachtszeit

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Kaique Roche/pexels

Wenn die Gassen geschmückt und die Zentren von Weihnachtsmärkten bunt erleuchtet sind, entfalten die Städte unseres Landes einen ganz besonderen Zauber.

In vielen Städten unseres Landes werden die Weihnachtsmärkte immer früher, teilweise schon ab Mitte November, eröffnet. Gerade im Herbst, wo noch kein Schnee gefallen ist und oft graue Wolken am Himmel hängen, sorgen die bunt geschmückten Marktplätze und hell erleuchteten Gassen und Einkaufspassagen für eine besondere Anziehungskraft. Zu dieser Zeit, wo ein Skiurlaub erst recht in den Mittelgebirgen noch ausgeschlossen ist und auch die Freude am Wandern bei prasselndem Regen manchmal kein Vergnügen ist, planen viele Menschen eine Städtereise. Dabei kann man schließlich gleich Lebkuchen, Spekulatius, Glühwein und ein Schlendern an bunten Ständen der Weihnachtsmärkte mit Museums- oder Theaterbesuchen der jeweiligen Orte verbinden.

Wer einmal ins Internet schaut, findet viele Pauschalangebote für Kurztrips, die den Vorteil haben, dass man günstige Übernachtungsmöglichkeiten in exklusiven Hotels im Package bucht. Teilweise sind festliche Essen und Veranstaltungen an den einzelnen Orten wie Musical- oder Theaterbesuche inkludiert. Natürlich kann man auch gleich nach Mexiko oder Valencia oder in die skandinavischen Länder reisen, wenn man erfahren möchte, wie die Vorweihnachtszeit anderswo gelebt und genossen wird. Aber bei uns in Deutschland oder im benachbarten Österreich gibt es mehr als genug zu bewundern. Wussten Sie etwa, dass es in unserem Land über 5.000 verschiedene Biersorten, über 1.000 verschiedene Wurstarten und 300 Brotsorten gibt? Klar ist auch, dass Glühweine in ausgewiesenen Weingebieten unseres Landes meist ein wenig anders schmecken als dort, wo man nicht so dicht an der „Quelle“ sitzt. Bekannt und beliebt sind auch die Grünkohl-Stände auf norddeutschen Weihnachtsmärkten, wo das frisch gepflückte Wintergemüse in dampfenden Kesseln brodelt und mit leckeren Bratkartoffeln und Kasselerfleisch ganz hervorragend schmeckt.

Bei der Suche nach einem passenden Ziel für eine Städtereise sollte man auch berücksichtigen, welches Umfeld es vielleicht bietet. Lockt im Südwesten unseres Landes vielleicht der benachbarte Schwarzwald zu einem Ausflug, im Norden ein rauer Strandspaziergang bei steifer Brise oder in den historischen mittelalterlichen Orten unseres Landes ein Besuch vieler von Kirchen veranstalteter kleiner Märkte mit Selbstgebasteltem oder -gebackenem. Oft gibt es in der Vorweihnachtszeit in oder vor den Kirchen bzw. auf den Weihnachtsmärkten kleine Stände, wo selbstgestrickte Socken, Mützen und Pulswärmer angeboten werden, bei deren Verkauf der Erlös dann einem wohltätigen Zweck zugeführt wird. Auch Bücherstände mit Antiquarischem, Kunst und Trödel sind in dieser Zeit an vielen Orten anzutreffen.

In vielen Städten lohnt es sich, nicht nur im Stadtzentrum zu bleiben, sondern spazierend durch die Gässchen und Straßen auch entlegenere Stellen zu entdecken. Oft findet man dabei die ganz besonderen Dinge. Einen privat geführten Gasthof etwa, wo man Gerichte genießen kann, die nirgendwo anders zu bestellen wären. Danach besucht man vielleicht ein Orgelkonzert in einem Dom oder einer kleinen Kirche. Organisten und die von ihnen geleiteten Kantoreien haben in der Weihnachtszeit schließlich Hochkonjunktur. 

 

Allein in Deutschland finden jedes Jahr mehr als 2.500 Weihnachtsmärkte statt. Manche von ihnen sind ganz traditionell, bieten auch Kunsthandwerk der jeweiligen Regionen an, andere schräg mit vielen kulinarischen und musikalischen Überraschungen. Warum sollte man in dieser Zeit nicht einmal eine Städtereise planen?

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.