6. Sep 2024
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Business
Journalist: Julia Butz
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Foto: Fauxels/pexels
Durch die Vereinfachung von Bewerbungsprozessen und Gamification bei der Berufswahl unterstützen und für Future Skills begeistern.
Die Situation am Ausbildungsmarkt in Deutschland ist noch immer sehr angespannt. Nicht nur gehen immer weniger Bewerbungen ein. Die schwierige Lage wird noch dadurch verstärkt, dass nicht wenige Jugendliche gar nicht erst zum vereinbarten Ausbildungs- oder Eintrittstermin erscheinen – trotz unterschriebener Verträge. Laut aktueller Studie* brechen 15 Prozent der Bewerbenden nach einer Zusage den Kontakt zum Unternehmen ab; 60 Prozent der befragten Ausbildungsverantwortlichen haben bereits ein Bewerber-Ghosting erlebt. Ein Umstand der nicht zwingend als böse Absicht von jungen Berufsstartern gewertet werden muss, sondern vielmehr als Folge allgemeiner Desorientierung und Unsicherheit sowie der großen Wahlmöglichkeiten: Über die Hälfte der Bewerbenden kann sich nach den Ergebnissen der Studie den Ausbildungsplatz aus vielen verschiedenen Angeboten aussuchen.
Was bedeutet unter diesen Voraussetzungen erfolgreiches Ausbildungsmarketing? Wie müssen die Recruitingwege angepasst werden, um die Generation Z zu begeistern? Optimierungsbedarf besteht sowohl bei der gezielten inhaltlichen Ansprache als auch den eigentlichen Prozessen. Innovative Methoden setzen dabei auf mobiles und digitales Recrutainment, bei der der Recruitingprozess mit Entertainment-Elementen kombiniert wird. Abseits klassischer Karriere- oder Unternehmenswebsites können dabei potenzielle Bewerber auf einer eigens eingerichteten Plattform des Betriebes eine digitale Tour zum möglichen nächsten Arbeitsplatz machen, in Kurzvideos einen realitätsnahen Einblick in den Arbeitsalltag bekommen oder in animierten Onlinespielen erstes Know-how unter Beweis stellen. Spielerische Wissenstests, angereichert um Rankings und zu erspielende Benefits steigern zudem den Bindungsprozess zum potenziellen Arbeitgebenden. Um einen Eignungstest handelt es sich bei allen spielerischen Elementen nicht, im Gegenteil: Der Erlebnischarakter erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es zwischen den Talenten und einem Betrieb funkt und sich die Anzahl der Bewerber erhöht. Ziel ist es, über das Recrutainmentangebot eines Unternehmens eine positive Erfahrung zu ermöglichen und die dortige Unternehmenskultur zu erspüren. Gleichzeitig kann das zielgruppengerechte Bewerbererlebnis als interaktive Art der Berufsorientierung dienen.
Bei der Gestaltung der interaktiven Spielwelt sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt, allen aber ist gemein, dass sie durchdacht auf die Zielgruppe hin konzipiert und auf die Themen des jeweiligen Berufsfeldes abgestimmt sind. Als eine Art virtuelles Mini-Praktikum, das im Gegensatz zur Einbahnstraße Bewerbung, auch das gegenseitige Kennenlernen forciert. Die eigentliche Bewerbung sollte ebenso bequem, unkompliziert – und auch mobil – möglich sein. Bestenfalls indem mit ein paar Klicks über eine App oder die mobil optimierte Website die Kontaktaufnahme ermöglicht wird. Zu einem direkten Ansprechpartner und Ausbildungsverantwortlichen, der potenzielle Interessierte auch bei Fragen einfach abholt und persönlich betreut.
Vereinfacht gesagt, nutzt man digitale Prozesse jeder Form, um potenzielle Bewerber, aktiv Jobsuchende und Arbeitgebende zusammenzubringen und Recruiting so einfach wie möglich machen.
*2024 Studie Azubi-Recruiting-Trends 2024 der U-Form Testsysteme an der knapp 5.000 Auszubildende bzw. angehende Azubis sowie 1.752 Ausbildungsverantwortliche teilnahmen.
Vor allem bei kaufmännischen Berufen und im technischen Bereich ist die Anzahl der Azubi-Bewerbungen in den letzten fünf Jahren deutlich zurückgegangen. Für über die Hälfte der Befragten würde eine unkomplizierte Möglichkeit der Bewerbung deren Wahrscheinlichkeit „auf jeden Fall“ erhöhen.
30. Dez 2024
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