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25. Mai 2023

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Lifestyle

Tierfutter: Nicht alles ist artgerecht

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Jonathan Cooper/unsplash, Rarnie McCudden/pexels, Kabo/unsplash, Laura Chouette/unsplash

Eine ausgewogene und artgerechte Ernährung ist die Grundlage für ein langes und gesundes Tierleben. Haustierhaltende sollten darauf achten, aus welchen Inhaltsstoffen sich das Futter zusammensetzt. Wir stellen vier gängige Futterarten vor.

BARF
Die Abkürzung BARF steht für Biologisch-Artgerechtes Rohes Futter. Dabei handelt es sich um eine zunehmend angesagte, naturnahe Ernährungsform, bei der das Futter aus frischen rohen Zutaten, möglichst nicht aus Massenproduktion, zusammenstellt wird. Ein ausgewachsener Hund etwa sollte täglich zwischen zwei und vier Prozent seines Körpergewichts an Futter bekommen. Beim Barfen setzt sich diese Menge überwiegend zu etwa 80 Prozent aus tierischen und zu 20 Prozent aus pflanzlichen Komponenten (z. B. püriertes Gemüse und Obst) zusammen. Die meisten Hunde- und Katzenbesitzer entscheiden sich für das Barfen, weil sie den Wunsch nach einer natürlichen Fütterung haben. Sofern sie kein kommerzielles Futter nutzen, haben sie zudem im Blick, aus welchen Komponenten sich das Futter tatsächlich zusammensetzt. Studien haben gezeigt, dass sich durch das Barfen die Zahngesundheit der Tiere und die Konsistenz des Kots verbesserte. Gut zu wissen: Bei der Überprüfung von fertig zusammengestellten BARF-Rationen wurden teilweise deutliche Abweichungen von den gültigen Energie- und Nährstoffempfehlungen festgestellt.

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Vegan/Vegetarisch

Eine vegetarische Ernährung ist zwar grundsätzlich möglich, sie stellt allerdings hohe Anforderungen an die Halter und sollte nur in tierärztlicher Absprache erfolgen. Damit eine adäquate Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gewährleistet ist, sollte eine exakt auf das Tier abgestimmte Ration berechnet werden. Katzen sollten möglichst nicht vegetarisch oder vegan ernährt werden, bei gesunden erwachsenen Hunden ist laut Tierschutzbund jedoch nichts gegen eine solche Ernährung einzuwenden. Hier empfiehlt sich die Kombination von Produkten, die insbesondere Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mengen- und Spurenelemente enthalten.[YK1]  Voraussetzung ist jedoch auch hier, dass die Ration bilanziert ist, zum Beispiel durch einen auf Ernährung spezialisierten Experten. Kritisch sieht der Tierschutzbund die Kombination von vegetarischen Ernährungsformen mit Rohkost, weil dies zu Verdauungsstörungen führen kann. Ändert sich der Energie- und Nährstoffbedarf des Hundes durch Stress, Alter, Krankheit oder eine erhöhte Aktivität, muss die Ernährung entsprechend angepasst werden.

 

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Paleo
Bei Paleo geht es um ursprüngliche natürliche Ernährung. Erlaubt ist also, was bei unseren Vorfahren quasi „in die Höhle“ kam: von Fleisch und Früchte über Nüsse, Gemüse und Kräuter. Getreide und Kohlenhydrate waren eher rar. Hochwertige Proteine, z. B. aus Insekten und gute Fette bilden die Hauptnährstoffe dieser Ernährungsform. Nüsse und hochwertige Öle, wie die in zahlreichen Fischarten enthaltenen Omega-3-Fettsäuren, ergänzen die Versorgung mit ungesättigten Fettsäuren. Eisen- und Magnesiumlieferanten sind zum Beispiel Beeren. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Futter roh oder gekocht in den Futternapf kommen. Insbesondere für Katzen ist der hohe Fleischanteil als positiv zu werten. Aber auch hier gilt: Eine Rationsberechnung sollte sein, damit es nicht zu Über- und Unterversorgungen kommt. Einige Gemüsesorten eignen sich nicht zur Verfütterung: Dazu gehören rohe Zwiebeln, Knoblauch und andere Laucharten. In größeren Mengen haben sie toxische Auswirkungen, so dürfen Katzen grundsätzlich keine Kartoffeln fressen. Vorsicht ist auch bei Paprika, Tomate und Aubergine geboten. Sie enthalten Solanin, das die Schleimhäute schädigen und zu Durchfall, Krämpfen und Atemlähmung führen kann.

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Welpen- bzw. Kittenfutter
Da Tierbabys schnell wachsen und sich ihr Verdauungs- und Immunsystem nur langsam entwickelt, haben sie ganz spezielle Ernährungsbedürfnisse. Um ihr Wachstum optimal zu unterstützen, sollte das Futter immer ausreichend Energie und hochwertiges Protein liefern. Darüber hinaus sollte das Futter leicht verdaulich sein. Damit die Kleinen nicht an Durchfall oder anderen Problemen leiden, ist es ratsam, die Futtermenge auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag aufzuteilen. Die meisten Tierärzte empfehlen die Mischfütterung, also die Kombination aus Nass- und Trockenfutter. Bei Trockenfutter liegt der Feuchtigkeitsgehalt bei etwa 8 Prozent, bei Nassfutter beträgt er mindestens 75 Prozent. Werden schon im frühen Alter schrittweise verschiedene Futterarten angeboten, kann sich der Verdauungstrakt an die Texturen gewöhnen. Spezielles Futter für Welpen und junge Kätzchen sollte stets so lange gegeben werden, bis die Tiere ausgewachsen sind. Im Zweifelsfall sollte die Umstellung auf ein Adult-Produkt mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens abgesprochen werden.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.