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3. Sep 2021

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Gesundheit

Tipps und Tricks für die Zahn- und Mundhygiene im Alter

Journalist: Jakob Bratsch

Zahn- und Mundhygiene für die Dritten

Das Zähneputzen im Alter fällt oft schwerer, weil die Feinmotorik nachlässt.

Dennoch ist es wichtig, dass Implantate, Prothesen oder Gebiss gründlich gereinigt werden. Die Zahnärztekammer Bayern rät dazu, die folgenden Tipps zu beachten:

Prothesen nach jeder Mahlzeit mit flüssiger Handseife und lauwarmem Wasser waschen, um Beläge gründlich zu entfernen.

Zur Prothesenreinigung das Waschbecken mit einem Handtuch auslegen oder mit Wasser befüllen. Sollte die Prothese ins Wasser fallen, zerbricht sie nicht.

Spezielle Griffaufsätze für Zahnbürsten verwenden, wenn die Feinmotorik nachlässt

Zweimal täglich mit fluoridierter Zahnpasta Zähneputzen

Zweimal jährlich Vorsorgetermine beim Zahnarzt einhalten

Professionelle Zahnreinigung

Süßes nur im Anschluss an Hauptmahlzeiten essen

Belag auf der Zunge mit einem Zungenschaber entfernen

Kaugummikauen regt den Speichefluss an, hilft gegen Mundtrockenheit und Zähne werden vom Speichel gereinigt

Zahnzwischenräume mit Zahnseide und Zwischenraumbürsten reinigen.



Foto: Anna Shvets/pexels

Im Trend: Veneers

Lücken, Schäden oder Verfärbungen an den Zähnen machen sich auch im Alter nicht gut. Eine Lösung sind Veneers. Die dünnen Verblendschalen bestehen aus Kunststoff oder Keramik und lassen sich an den Farbton der Zähne anpassen. Haftung bekommen sie durch einen speziellen Klebstoff. Daher ist diese Methode etwas schonender als eine herkömmliche Krone, da weniger Zahnschmelz verloren geht. Eingesetzt werden Veneers vor allem im vorderen Zahnbereich. Allergische Reaktionen kommen so gut wie niemals vor. Um ein perfektes Ergebnis zu erzielen, sollte ein Zahnarzt auf-gesucht werden, der mit Veneers Erfahrung hat. Denn das Anpassen und die Färbung erfordern Fingerspitzengefühl.


Foto:  Jonathan Borba/unsplash

Stabil und dauerhaft: Zahnimplantate

Zu den gängigsten und wirkungsvollsten Methoden für Zahnersatz gehören Implantate. Deren Besonderheit besteht darin, dass nicht nur eine Krone gesetzt wird, sondern auch künstliche Zahnwurzeln. Die-se bestehen oftmals aus dem biokompatiblen Metall Titan. Der Gesundheitszustand der Zähne und der Mundhöhle sowie das eigene Mundhygieneverhalten sind von erheblicher Bedeutung für die Auswahl und den Erfolg der Therapie. Auch allgemeingesundheitliche Erkrankungen wie Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, Rheuma oder Osteoporose spielen eine Rolle. Rauchen kann sich ungünstig auf die Einheilung von Implantaten auswirken. Zahnimplantate sind eine Privatleistung und nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen enthalten. Den Festzuschuss zur Regelversorgung erhalten Patienten aber auch bei Implantaten.


Foto:  Ravi Patel/unsplash

Gesund im Mund bei Handicap und Pflegebedarf

In Deutschland leben rund 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung und rund drei Millionen Pflegebedürftige. „Es ist viel zu häufig zu beobachten, dass ein Pflegegrad oder ein körperliches Handicap gleich-bedeutend mit einer schlechten Mundgesundheit sind. Werden Patienten, die vormals einen recht guten Mundgesundheitsstatus hatten, pflegebedürftig, gibt es einen regelrechten Einbruch. Auch sind zahlreiche Regelungen der ambulanten Betreuung nicht auf die spezifischen Belange von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet“, sagt Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Vor allem das Risiko für Karies, Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen sei bei Menschen mit Behinderung und Pflegebedürftigen deutlich erhöht. Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Zahngesundheit leisten präventive Maßnahmen, auf die diese Menschen Anspruch haben. Dazu gehören Erhebung des Mundgesundheitsstatus, die Erstellung eines Mundgesundheitsplans, die Aufklärung über die Bedeutung der Mundhygiene und das Entfernen harter Zahnbeläge. Diese Leistungen können zweimal jährlich in Anspruch genommen werden.  

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.