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10. Jul 2023

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Lifestyle

Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)

Journalist: Jakob Bratsch

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Foto: Onur Binay/unsplash

Games faszinieren Erwachsene, Kinder und Jugendliche gleichermaßen. Mittlerweile spielen 76 Prozent der 12- bis 19-Jährigen regelmäßig digitale Spiele. Sie machen nicht nur Spaß, sie fordern auch Kreativität und Köpfchen. Gleichzeitig gibt es bei den vielen Chancen auch Risiken für Kinder und Jugendliche, denen wirkungsvoll begegnet werden muss. Die bekannten USK-Alterskennzeichen 0, 6, 12, 16 oder ab 18 Jahre leisten dazu seit knapp 30 Jahren einen wichtigen Beitrag und schaffen Orientierung für Familien bei der Auswahl von Spielen.

Als freiwillige Selbstkontrolle der Games-Branche ist die USK in Deutschland für die Prüfung digitaler Spiele zuständig und ist sowohl unter dem Jugendschutzgesetz des Bundes als auch unter dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag der Länder als zuständige Selbstkontrolle anerkannt. Im klassischen USK-Prüfverfahren nach dem Jugendschutzgesetz erteilen staatliche Vertreter auf Empfehlung von unabhängigen Jugendschutzsachverständigen die Alterskennzeichen. Darüber hinaus werden Alterskennzeichen innerhalb des internationalen IARC-Systems für Online-Spiele und Apps vergeben. Zahlreiche Unternehmen haben sich der USK als Mitglieder angeschlossen, um beim Thema Jugendschutz dauerhaft und besonders eng zusammenzuarbeiten. Auch im Bereich der Medienerziehung engagiert sich die USK mit verschiedenen Initiativen, wie z.B. dem Elternratgeber. Die USK wird von einem Beirat beraten, der u. a. die USK-Grundsätze und die Leitkriterien für die Prüfungen festlegt. Gesellschafter der gemeinnützigen GmbH ist der game – Verband der deutschen Games-Branche.

Neben inhaltlichen Aspekten wie Gewalt, Sexualität und Drogen werden seit Januar 2023 auch sogenannte „Nutzungsrisiken“ im Verfahren zur gesetzlichen Altersfreigabe berücksichtigt.

Neben inhaltlichen Aspekten wie Gewalt, Sexualität und Drogen werden seit Januar 2023 auch sogenannte „Nutzungsrisiken“ im Verfahren zur gesetzlichen Altersfreigabe berücksichtigt. Hierzu gehören beispielsweise Funktionen wie „Chats“, „Kaufmöglichkeiten“ und Kaufmechanismen nach dem Zufallsprinzip wie „Lootboxen“. So kann im Einzelfall geprüft werden, ob durch etwaige Nutzungsfunktionen ein erhöhtes Risiko für Minderjährige entstehen kann. Bei der Abwägung ob diese Umstände eine höhere Altersstufe rechtfertigen, werden vorrangig sowohl sensibilisierende Hinweise als auch vorhandene Schutzmaßnahmen (Parental-Control-Systeme) der Spieleanbieter berücksichtigt. Hierzu zählen Tools, die Eltern nutzen können, um das Spielverhalten ihrer Kinder verantwortungsvoll zu begleiten, wie z. B. die Einschränkung der Kommunikation mit anderen Spielern oder das Festlegen von Ausgabenlimits oder der Spielzeit.

Zudem wurden die bewährten Alterskennzeichen um Zusatzhinweise zum Inhalt sowie vorhandenen Online-Funktionen erweitert. Diese finden sich auf der Rückseite der Spieleverpackung, auf den entsprechenden Online-Plattformen und in der USK-Titeldatenbank. Eltern erkennen somit auf einen Blick, welche Gründe zur Altersfreigabe geführt haben (z. B. „Comic-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“) und welche Risiken bei der Mediennutzung im Auge behalten werden sollten, um bei Bedarf die passenden technischen Einstellungen zu treffen.

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.