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29. Apr 2019

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Business

Updates sind die halbe Miete

Journalist: Armin Fuhrer

Sicherheit im Netz ist ein Thema, das viele Mittelständler noch immer unterschätzen. Die gute Nachricht: Die Sensibilität für die Gefahren wächst.

Deutschlands Mittelständler sind das Rückgrat der hiesigen Wirtschaft. Da fällt es schwer ins Gewicht, dass vielen Betrieben und Unternehmen offenbar noch immer nicht klar ist, welche Gefahren sich für sie aus der Vernetzung mit dem Internet ergeben. „Das Thema digitale Sicherheit hat in den meisten Fällen nicht den Stellenwert, den es im Unternehmen bedürfte“, stellt Thomas Kremer, Vorsitzender von Deutschland sicher im Netz e. V. (DsiN) fest. Aber immerhin gibt es inzwischen Lichtblicke: Experten stellen einen zwar langsamen, aber stetigen Trend zu verbesserten Sicherheitsvorkehrungen fest.

DsiN hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sensibilität für das Thema zu erhöhen. „Mit kluger Aufklärungsarbeit gelingt es uns, digitale Schutzkompetenzen breitenwirksam zu vermitteln“, freut sich Kremer. Das ist umso notwendiger, weil gerade die kleinen und mittleren Unternehmen nach wie vor die bevorzugten Ziele von Angreifern sind. Um solche Cyberangriffe von außen abwehren zu können, müssen Unternehmen gut dagegen gewappnet sein. „Neben aktuellen Softwareversionen, Firewall und Anti-Virus-Lösungen gehört geschultes Verhalten dazu“, so Kremer. Innovative Angebote wie IT-Sicherheit@Mittelstand, eine Workshop-Reihe von DIHK und DsiN, ermöglichen Geschäftsführern und Entscheidern in kleinen Unternehmen IT-Sicherheit anzupacken. „Motivation und Einfachheit sind hier das A und O.“

Allerdings ist der Wunsch, Kosten zu sparen, nicht selten größer als der, sich gut abzusichern. Die Folgekosten können jedoch später erheblich höher sein. „Wenn Unternehmen beim IT-Schutz an der falschen Stelle sparen, ist das im besten Falle fahrlässig“, findet Experte Kremer. Allerdings ist auch an diesem Punkt festzustellen, dass das Bewusstsein steigt – übrigens auch, weil bei zu großer Sorglosigkeit eine Haftung drohen könne. Ohnedies muss ein ausreichender IT-Schutz gar nicht teuer sein. Informationen darüber kann man sich bei der DIHK ebenso holen wie auf zahlreichen Nachrichten-Apps über Sicherheitsvorfälle. Dazu zählt beispielsweise das kostenfreie DsiN-Sicherheitsbarometer, kurz SiBa-App.

Fatal ist, dass oft nur eine einzige Schwachstelle nötig ist, um in das IT-System eines Unternehmens einzudringen. „Jedes System ist eben nur so stark wie sein schwächstes Glied“, so Kremer. Deshalb müsse IT-Sicherheit ganzheitlich gedacht werden: „Es ist nicht möglich, alles auf einen Schlag sicher zu machen und es ist wichtig, jede Komponente unter die Lupe zu nehmen, und zwar technischer wie organisatorischer Art.“

Kremer nennt ein Beispiel für eine solche Schwachstelle: den USB-Stick. Ein Unternehmensvertreter erhält auf einer Messe einen Stick mit Produktinformationen. „Dem Urheber kann und sollte man erst einmal nicht vertrauen. Um trotzdem zu erfahren, was sich auf dem Stick befindet, bieten sich sogenannte Sand Boxes an“, rät er. Dabei handelt es sich um Rechner, die nicht mit dem Firmennetzwerk verbunden sind und die auch sonst keine Daten oder sonstige Applikationen wie E-Mail ausführen. Und sie verfügen über einen aktuellen Sicherheitsstand und können genutzt werden, um den Datenträger zu öffnen. Das gehört zu einem ganzheitlichen IT-Sicherheitsprozess.

Ein wesentlicher Faktor für das Gelingen sei dabei der sensibilisierte und geschulte Mitarbeiter. Denn für Cyberkriminelle sind Mitarbeiter das bevorzugte Angriffsziel. „Fehlendes Wissen und ein zu sorgloser Umgang mit IT und digitalen Medien spielen den Angreifern in die Hände“, lautet die leidige Erfahrung Kremers. Die Verantwortung dafür liegt aber auch bei den Unternehmen, denn laut aktuellem DsiN-Sicherheitsmonitor gibt es bei weniger als einem Drittel regelmäßig Mitarbeiterschulungen.

Unabdingbar ist auch, dass der IT-Schutz ganzheitlich ausgerichtet ist. Kremer: „Nur ein solches System bietet den nötigen Schutz. Die Grundkomponenten wie Firewall und aktuelle Betriebssysteme werden beispielsweise im IT-Grundschutz des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spezifiziert. Zudem gibt es technische und organisatorische Maßnahmen, die für ein ganzheitliches Sicherheitssystem ergriffen werden können.“ Wichtig sind zusätzlich regelmäßige Updates. „Sie sind die halbe Miete“, so Kremer. Für verfügbare Updates ist ein Blick auf die SiBa-App oder auf die Seiten von DsiN oder des BSI hilfreich.

Schließlich ist auch die Verschlüsselung der eigenen Daten zentral für die IT-Sicherheit. Und zwar sowohl die Verschlüsselung der digitalen Kommunikation als auch die der gespeicherten Daten, auf Servern, mobilen Endgeräten oder in der Cloud. „Der Austausch von sensiblen Daten über E-Mail oder Webapplikationen sollte immer verschlüsselt erfolgen. Auch gespeicherte Daten sollten stets ausreichend verschlüsselt sein.“

Zwar ist die eigene Sicherheit in erster Linie eine Aufgabe der Unternehmen, aber Kremer hat auch eine Forderung an die Politik. „Wir brauchen eine Roadmap, die Aufklärungsaktivitäten und -bedarfe in Deutschland identifiziert, zusammenführt und mit einem Fahrplan hinterlegt, um die notwendigen Maßnahmen anzuschieben. Starke Akteure in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft müssen hier zusammenwirken. Hier kann und sollte die Politik das notwendige Aufbruchssignal senden. Es wäre Zeit.“

10. Dez 2025

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Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.