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30. Dez 2019

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Gesellschaft

Viel Motivation nötig

Journalist: Armin Fuhrer

Wer ein berufsbegleitendes Studium anstrebt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Arbeitsbelastung damit erheblich ansteigt – man benötigt also viel Motivation und nicht zuletzt auch ein gutes Zeitmanagement. Als Voraussetzung ist in vielen, aber nicht in allen Fällen, die Hochschulreife vorgesehen. Zusätzlich verlangen manche Hochschulen oder Akademien zudem noch eine Berufserfahrung von mindestens ein bis zwei Jahren.

Beim berufsbegleitenden Studium kann es sich sowohl um ein Präsenz- als auch um ein Fernstudium handeln. Für das Präsenzstudium gibt es verschiedene Möglichkeiten: Das Abend, das Wochenend- oder Blockstudium, bei dem die Veranstaltungen pro Semester mehrmals je eine Woche lang stattfinden. Das Fernstudium ermöglicht es dem Absolventen, die Zeit für das Lernen frei einzuteilen. Beim klassischen Fernstudium erhält der Absolvent gewöhnlich zu Beginn des Semesters die vollständigen Lernmaterialien und arbeitet sie innerhalb des Semesters ab. Eine weitere Variante ist das Online-Studium mit Vorlesungen als Videoabruf oder interaktiven Seminaren.

Zweigleisig zum Ziel

Das Gelernte direkt umsetzen – Unternehmen bieten die Möglichkeit, die Theorie aus dem Studium mit der Praxis zu vereinen, Foto: Mostphotos

Ein duales Studium stellt eine Verbindung des Hochschulstudiums mit einer Berufsausbildung oder mit der Ausübung eines Berufes dar. Die beruflichen oder berufsbildenden Elemente bilden dabei einen integralen Bestandteil des Studiengangs. Wer ein duales Studium aufnehmen möchte, muss neben dem Studienplatz auch einen Vertrag mit einem Unternehmen schließen.

Es existieren drei verschiedene Möglichkeiten, ein duales Studium zu absolvieren. Erstens gibt es das ausbildungsintegrierende duale Studium, das Studium und Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf verbindet. Voraussetzung ist in der Regel die Allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife, sowie ein Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen. Zweitens gibt es das berufsintegrierende duale Studium für Interessenten mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Drittens gibt es die Möglichkeit eines praxisorientierten dualen Studiums. Es verbindet das Studium mit längeren Praxisphasen. Die Absolventen erwerben einen berufsbefähigenden Hochschulabschluss, aber keinen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf.

Fernstudium: Große Flexibilität

Von überall studieren – das Fernstudium bietet viel Freiraum, Foto: Unsplash

Wer ein Fernstudium aufnimmt, lernt für gewöhnlich komplett am heimischen Schreibtisch. Das Fernstudium ist in erster Linie ein Selbststudium. Das bedeutet, dass der Absolvent selbst bestimmt, wann er lernt und wieviel Zeit er dafür hergibt. Ebenso kann er den Zeitpunkt von Klausuren und Prüfungen selbst bestimmen. Das bringt ein Höchstmaß an Flexibilität mit, daher eignet sich ein Fernstudium besonders gut für Berufstätige. Auch für Menschen, die nicht von Zuhause an einen Studienort ziehen möchten, kann diese Variante interessant sein. Die Kehrseite: Man benötigt sehr viel Motivation und ein großes Durchhaltevermögen, um tatsächlich nach einigen Jahren den Abschluss zu machen. Die Unterlagen werden von den Hochschulen per Post oder digital verschickt.

Ein Fernstudium kann oftmals auch ohne Abitur aufgenommen werden. Eine Berufstätigkeit ist ebenfalls nicht erforderlich. Bei der Auswahl der Hochschule sollte man darauf achten, dass der Studiengang akkreditiert und die Hochschule staatlich anerkannt ist.

Vollzeit an der Hochschule 

Voneinander lernen – in den Räumlichkeiten der Universität spielt die Gemeinschaft eine große Rolle, Foto: Mostphotos

Wer ein Vollzeitstudium aufnimmt, hat in der Regel von Montag bis Freitag Veranstaltungen, denn das Vollzeitstudium an einer Universität oder Hochschule ist ein Präsenzstudium. Der wöchentliche Arbeitsaufwand liegt bei rund 40 Stunden. Das Studium ist in ein Winter- und ein Sommersemester untergliedert. Die übrige Zeit wird nicht als Ferien, sondern als vorlesungsfreie Zeit bezeichnet, da in vielen Fächern auch während dieser Zeit vor- oder nachgearbeitet werden muss.

Ein Bachelorstudium dauert je nach Studiengang zwischen sechs und acht Semester, ein Masterstudium noch einmal zusätzlich zwei bis vier. Als Voraussetzung für die Aufnahme eines Studiums benötigt man in der Regel die Hochschulreife. Unter bestimmten Bedingungen ist aber auch ein Studium ohne Abitur möglich. Für besonders beliebte Studienfächer kann ein Numerus Clausus (NC) bestehen. In diesem Fall ist der Zugang beschränkt. Je 20 Prozent der Plätze bekommen dann Bewerber mit besonders guten Abiturnoten und besonders langen Wartezeiten. 60 Prozent der Plätze vergibt die Hochschule nach ihren eigenen Vergabekriterien.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.