29. Sep 2022
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Wirtschaft
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Oskar Malm/unsplash
Neben den ökologischen Vorteilen punktet die klimaneutrale Alternative zu Erdgas mit einer Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten.
Das Gros der hiesigen Biogasanlagen verstromt das erzeugte Biogas direkt vor Ort in Blockheizkraftwerken (BHKWs). Das dabei durch Kraft-Wärme-Kopplung gewonnene Nebenprodukt Wärme kann anschließend in verschiedene Heizkreisläufe fließen. So kann die Abwärme beispielsweise für interne Wärmeprozesse oder zur Beheizung von Ställen genutzt werden. Oder zur Trocknung landwirtschaftlicher Produkte sowie der Beheizung nahe gelegener Gebäude oder Siedlungen via Nahwärmeleitungen. Auch gasbetriebene Haushaltsgeräte laufen nachhaltig mit Biogas.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit von Biogas ist die Aufbereitung zu Biomethan mit anschließender Einspeisung in das Erdgasnetz. In diesem kann es gespeichert, transportiert und für verschiedenste Zwecke wieder entnommen werden. Beispielsweise für die dezentrale Strom- und Wärmeversorgung via Kraft-Wärme-Kopplung. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2023 sieht Biomethan vor allem als Option zur Spitzenlastabdeckung in der Stromerzeugung. Für die Förderung dürfen die Anlagen nur in 10 Prozent der Jahresstunden Strom produzieren. Durch die Streichung der Wärmenutzungspflicht für Biomethan geht allerdings der Effizienzvorteil der Kraft-Wärme-Kopplung verloren. Dafür erfreuen sich kleine BHKWs in Ein- oder Zweifamilienhäusern zunehmender Beliebtheit für die Wärmeproduktion. Darüber hinaus kann durch die direkte Verbrennung von Biomethan in Heiz- oder Brennwertkesseln ebenfalls Wärme gewonnen werden. Als nachhaltiger Erdgasersatz eignet sich Biomethan zudem als Treibstoff in Erdgasfahrzeugen sowie für den Einsatz in der chemischen Industrie.