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31. Mär 2023

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Lifestyle

Vorsorge rettet Leben

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Alterio Felines/pixabay

Bei der Gesundheitsvorsorge sollte man sich auch, aber nicht allein auf seine Hausarztpraxis verlassen, sondern Facharztpraxen konsultieren.

Nicht alle Schwächen und Probleme, die mit zunehmendem Alter unsere Gesundheit belasten können, kündigen sich mit deutlichen Warnzeichen frühzeitig an. Von einer beginnenden Arteriosklerose spürt man zunächst einmal ebenso wenig wie von einem langsam wachsenden Krebsgeschwür. Selbst Ödeme in den Beinen, umgangssprachlich gern als „Wasser in den Beinen“ bezeichnet, bemerkt man vielleicht nur zufällig. Eine Herzmuskelschwäche oder Durchblutungsstörungen kann man allerdings nicht ohne Hilfe eines Arztes erkennen. Dass Vorsorgeuntersuchungen bei unterschiedlichen Fachärzten im Jahreskalender einen festen Platz haben sollten, vergessen viele von uns gar zu leicht und werden von Erkrankungen wie Herzinfarkten oder gar Hirnschlägen überrascht, mit denen sie nie gerechnet haben.

Wenn man vom Hausarzt regelmäßig ein Blutbild erstellen lässt, ist bereits viel getan. Der Anteil roter Blutkörperchen, Leukozyten, Hormone, Enzyme, die Cholesterin- und Leberwerte und natürlich der Blutzucker geben wichtige Hinweise, wo etwas nicht in Ordnung sein könnte. Auch eine jährliche Ultraschalluntersuchung des Oberbauches und in Abständen eine Magen- und Darmspiegelung helfen, Geschwüre frühzeitig zu erkennen, Verdauungsprobleme oder eine Neigung zu Sodbrennen zu klären. Bei diesen Gelegenheiten wird auch regelmäßig der Blutdruck gemessen. Sollte dieser zu hoch oder zu niedrig sein, ist dringend Handlungsbedarf und meist wird dann ein Kardiologe hinzugezogen, der mit Belastungs-EKGs und speziellen Ultraschalluntersuchungen Ursachen klärt und Therapien empfiehlt.

In vielen Fällen ist es ratsam, nicht erst im Best-Ager-Alter, sondern zuweilen auch früher Krebsvorsorgeuntersuchungen etwa beim Urologen oder Gastroenterologen vornehmen zu lassen, denn Früherkennung rettet Leben. Und es ist nur bedingt altersabhängig, ob man an Brust-, Hoden-, Darm- oder Prostatakrebs erkrankt. Und ein sogenannter „Pap smear“, ein wirksamer Zellabstrich zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs sollte von Frauen ebenso vorgenommen werden wie die Mammographie.

Gefährliche Erkrankungen, die bei nachlässiger Vorsorge erhebliche Schäden verursachen können, kann zudem ein Augenarzt erkennen. Dieser misst nicht nur Sehschwächen, sondern auch den Augeninnendruck, erkennt drohende Netzhautablösungen oder den gefürchteten Grünen oder Grauen Star. Im Gesichtsbereich haben wir ohnehin viele sensible Regionen, die nicht erst größere Probleme bereiten können, wenn sich eine Wurzel entzündet. Geschwüre können sich auch im Ober- und Unterkiefer bilden. Eine gute Zahnversorge achtet auch darauf, ob man des Nachts vielleicht mit den Zähnen knirscht, sich das Gebiss verdirbt und damit Schmerzen in den nahegelegenen hochempfindlichen Ohren verursacht.
Für Bewegung und Fitness kann und sollte man regelmäßig selbst sorgen. Manchmal ist es aber auch gut, sich Rat beim Physiotherapeuten zu holen. Übungen mit dem Pilatus-Ball, Streck- und Dehnübungen vielleicht noch vor dem Frühstück helfen, beweglich zu bleiben und Stürze zu vermeiden. Und wenn wir uns schon dazu entschließen, unsere Gesundheit im Gleichgewicht zu halten, schadet es auch nicht, für ein paar Sekunden täglich das Stehen auf einem Bein zu üben.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.