Diesen Artikel teilen:

3. Sep 2025

|

Wirtschaft

Was Menschen wirklich bewegt – Ein Beitrag von Christian Reinicke

|

Foto: ADAC/Stefanie Aumiller

Die Mobilität der Zukunft – sie klingt in vielen Debatten groß, futuristisch, verheißungsvoll. Autonom, vernetzt, elektrisch – so lauten die Schlagworte. Und so präsentiert sich Mobilität auch im Rahmen der IAA Mobility in München, einer der größten Mobilitätsplattformen der Welt.

Auch wir als ADAC werden auf der IAA sichtbar werden. Mit dem Fokus auf folgender Frage: Was bewegt unsere Mitglieder, was bewegt die Menschen wirklich? Und welche Lösungen brauchen sie, um ihre Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen. Was kann der ADAC tun?

Unsere über 22 Millionen Mitglieder geben uns darauf eine klare Antwort. Es sind nicht die großen Visionen, die sie rumtreiben, sondern zunehmend konkrete Sorgen: Wie komme ich verlässlich und bezahlbar zur Arbeit? Welche Mobilitätsoptionen kann ich mir leisten? Wie sicher ist mein täglicher Weg? Das sind ihre Fragen. Gerade in dieser Hinsicht kann die IAA Mobility in ihrer neuen Form wichtig sein. Denn sie bringt Zukunftsvisionen mit Alltagsrealitäten zusammen und ist offen für alle Menschen, die sich für Mobilität interessieren. Auch für uns an unserem Stand ist das ein Kernziel: Die Perspektive der Verbraucherinnen und Verbraucher einzunehmen und ihnen zu zeigen, was möglich, was machbar ist – und wie der ADAC seine Mitglieder unterstützt.

Denn leider ist durchaus zu beobachten, dass die technischen Möglichkeiten zwar rasant zunehmen – aber im Alltag der Menschen kaum ankommen. Denn es reicht nicht, wenn neue Antriebe nur für wenige erschwinglich sind. Oder wenn Mobilitätskonzepte nur in Ballungsräumen funktionieren. Wenn Fortschritt exklusiv wird, verliert er seine gesellschaftliche Kraft.

Die IAA kann und muss hier Brücken schlagen: zwischen Entwicklern und Nutzerinnen, zwischen Industrie und Gesellschaft, zwischen Vision und Wirklichkeit. Und wir als ADAC wollen diese Brücke aktiv mitbauen.

Vor diesem Hintergrund erweitern wir immer wieder unsere Leistungen. Wir testen neue Technologien auf Sicherheit und Praxistauglichkeit. Wir beraten zu neuen Themen und fördern Transparenz in komplexen Fragen. Wir helfen mit unserer Pannenhilfe inzwischen auch Radfahrenden – weil Mobilität vielfältiger geworden ist. Und wir fordern politische Rahmenbedingungen, die nachhaltige Mobilität für alle ermöglichen.

Mobilität muss klimafreundlicher werden – ja. Aber sie darf dabei nicht unbezahlbar oder wenig praktikabel werden. Wer Akzeptanz für den Mobilitätswandel will, braucht Lösungen, die zur Lebensrealität der Menschen passen. Der ADAC steht dafür, diese Realität sichtbar zu machen und so Einfluss zu nehmen auf die zukünftige Gestaltung von Mobilität. Unser Kompass bleibt: Was unsere Mitglieder bewegt, bewegt uns. Besuchen Sie uns auf der IAA Mobility, um ins Gespräch zu kommen und Lösungen zu diskutieren. Wir sind da.

4. Jul 2025

|

Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.