16. Dez 2022
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Wirtschaft
Journalist: Julia Butz
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Foto: Nguyen Dang Hoang Nhu / unsplash
Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Zwei Drittel aller Lebensmittel, die in den Müll wandern aber wären vermeidbar.
Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden derzeit 1,3 Mrd. Tonnen essbare Lebensmittel weggeworfen. Der WWF geht in seinem Bericht „Driven to Waste“ sogar von rund 2,5 Mrd. Tonnen Lebensmittelverschwendung pro Jahr weltweit aus. Lebensmittelverschwendung bedeutet gleichzeitig eine hohe Verschwendung von Ressourcen und wirkt sich erheblich auf Umwelt und Klima aus. Wie können wir Lebensmittelabfälle reduzieren und die Ressourceneffizienz der Lebensmittelversorgungskette verbessern?
Die Ursachen und Probleme für Food Waste sind vielfältig. Produkte, die nicht der Norm entsprechen werden bereits in der Produktion aussortiert, in der Folge kommt es zu Überproduktionen. Lebensmittel können zudem beim Transport leiden und der Groß- und Einzelhandel sieht sich in der Regel in der Pflicht, ausschließlich Frischware mit langen Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdaten anzubieten und sortiert Ware daher nach zu langen Lagerzeiten aus.
Im privaten Haushalt liegen die Gründe für Lebensmittelverschwendung hingegen oftmals an der falschen Lagerung, der mangelhaften Einkaufsplanung oder daran, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum als Stichtag zum Wegwerfen gesehen wird. Dabei sind Produkte oft lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar. Nur bei leicht verderblichen Produkten wie Fleisch und Fisch sollte das aufgedruckte Verbrauchsdatum beachtet werden. Auch Anreize aus der Werbung, mehr und größere Packungen zu kaufen, sorgen dafür, dass oftmals mehr Abfall als nötig zu Hause anfällt. Dabei können überzählige Lebensmittel auch geteilt werden, indem man sich z. B. an Food Sharing Initiativen beteiligt. Wichtig ist auch das planvolle Einkaufen: vor dem Einkauf den Bedarf an Lebensmitteln überprüfen, eine Einkaufsliste schreiben und bestenfalls nicht mit leerem Magen einkaufen gehen. Bei Obst und Gemüse passieren die meisten Fehler bei der Lagerung, wodurch die Lebensmittel schneller verderben. Dazu stellt z. B. die Verbraucherzentrale NRW ein sehr hilfreiches „Lager-ABC“ zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Nach der EU-Abfallrahmenrichtlinie müssen in Deutschland bis 2025 die Lebensmittelabfälle um 30 Prozent und bis 2030 um die Hälfte reduziert werden. Dazu bedarf es seitens der Politik einer verbesserten Überwachung. Ursachen und Mengen der Lebensmittelverschwendung sollten sowohl auf Herstellungs- und Vertriebsebene als auch seitens der Gastronomie erfasst und im Sinne einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtend veröffentlicht werden; Spenden unverkaufter Lebensmittel an Wohltätigkeitsorganisationen müssen rechtssicherer gemacht und dadurch erleichtert werden und steuerlicher Fehlanreize, wie z. B., dass Backwarenretouren als Verlust steuerlich absetzbar sind, auf den Prüfstand gestellt werden. Und nicht zuletzt muss die Sensibilisierung der Verbraucher gefördert werden.
30. Dez 2024
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