Diesen Artikel teilen:

3. Sep 2021

|

Lifestyle

Was tun im Todesfall? Ein gültiges Testament und schnelles Handeln sind unerlässlich.

Journalist: Katja Deutsch

Wenn ein geliebter Familienangehöriger stirbt, müssen viele Dinge erledigt werden, für die man sich in seiner Trauer meist kaum imstande fühlt. 

Totenschein ausstellen lassen, um damit die Sterbeurkunde beantragen zu können, Bestatter kontaktieren, die wichtigsten Unterlagen heraus-suchen und alle relevanten Zahlungen kündigen, gegebenenfalls den Arbeitgeber benachrichtigen und die Wohnung kündigen, Lebensversicherung und Sterbegeldkasse kontaktieren – all das muss sofort erledigt werden. Unfallversicherungen zahlen nur, wenn der Tod innerhalb von 48 Stunden gemeldet wird. Spätestens am dritten Werktag nach Todeseintritt muss die Sterbeurkunde beantragt werden – mit Totenschein, Personalausweis und etliche Urkunden des Verstorbenen.

Wer Zugriff auf die Konten möchte, muss sich dazu zweifelsfrei als rechtmäßiger Erbe ausweisen, was mit einer vom Nachlassgericht beglaubigten Abschrift des Testaments möglich ist. Um Immobilien zu erben, braucht man meist einen Erbschein, der vom zuständigen Amtsgericht ausgestellt wird und je nach Höhe des Erbes mehrere Hundert bis Tau-send Euro kosten kann. Wer sein Erbe, beispielweise wegen hoher Schulden, die mitvererbt werden, lieber ausschlagen möchte, hat dazu nur sechs Wochen Zeit.

Gibt es ein Testament und wenn ja, wo ist es? Viele Familien entzweien sich wegen dieser Frage, dabei könnte sie so einfach gelöst werden: Zu Lebzeiten bei guter Gesundheit und zusammen mit den Kindern und möglichen anderen Erben über Vermögenswerte und Schulden sprechen. Erbstreit resultiert oft aus Verletzungen in der Kindheit – spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt, jahrzehntelang zurück liegende, schmerzhaft empfundene Zurückweisungen zu klären. Und Bestattungswünsche zu artikulieren.

Wer ein gültiges Testament aufsetzen möchte, muss dazu größte Sorgfalt bei der Einhaltung juristisch verankerter Formvorschriften walten lassen, wenn er nicht zu einer Kanzlei für Erbrecht oder einem Notar geht. § 2247 BGB befasst sich ausführlich mit den gesetzlichen Vorschriften, die ein handgeschriebenes Testament zu seiner Gültigkeit braucht: Es muss selbst handschriftlich verfasst sein, mit Ort und Datum versehen werden und mit vollem Namen unterschrieben werden. Die Zeitangabe spielt eine wichtige Rolle, denn wenn  jemand an Demenz erkrankt ist, kann sein Testament schnell für ungültig erklärt werden.Und zu guter Letzt ist es ausschlaggebend, dass das Testament auch gefunden wird – und allen Betroffenen einsehbar ist. Denn der schönste letzte Wille nützt nichts, wenn er aus Versehen entsorgt oder mit voller Absicht klammheimlich entwendet wird.

Wenn das Testament nicht notariell hinterlegt wurde, sondern im Hause  des Verstorbenen gefunden wird, so muss es nach § 2259 BGB beim Nachlassgericht des Amtsgerichts am Wohnort des Toten abgegeben werden. Das Nachlassgericht bestimmt daraufhin einen Termin zur Testamentseröffnung und informiert alle Erben. 

10. Dez 2025

|

Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.