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27. Dez 2025

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Lifestyle

Weihnachten in der Küche – mit Robin Pietsch, Koch & Unternehmer

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Libby Penner/unsplash, Ben Kruse

Sternekoch Robin Pietsch verrät, wie die Feiertage 2025 schmecken – und gibt Tipps, wie selbst einfache Gerichte festlich und edel gelingen.

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Robin Pietsch, Koch & Unternehmer

Robin Pietsch, Weihnachten ist auch ein Fest der Kulinarik. Welche persönliche Bedeutung hat Weihnachten in der Küche für Sie? Weihnachten ist für mich der Inbegriff von Heimat und Emotion. In der Küche bedeutet das: Düfte, Erinnerungen und Ruhe nach einem intensiven Jahr. Ich liebe es, gemeinsam mit meiner Familie zu kochen – ganz ohne Druck, einfach aus Freude am Genuss. Es geht weniger um Perfektion, sondern darum, gemeinsam zu genießen und bewusst zu entschleunigen.

Was sind Ihre zwei besten Tipps für Menschen ohne Profi-Skills, um einem soliden Gericht einen edlen, weihnachtswürdigen Touch im Geschmack zu verleihen? Erstens: Reduktion statt Überladung. Lieber ein gutes Produkt in Szene setzen – etwa eine aromatische Jus oder eine perfekt abgeschmeckte Soße – als zu viele Komponenten auf dem Teller. Zweitens: Mit Säure und Textur spielen. Ein Spritzer Zitronenöl, karamellisierte Nüsse oder knusprige Kräuterchips können selbst einfache Gerichte in ein Festmahl verwandeln.

Und wie kann man Gerichte besonders festlich aussehen lassen? Welche Deko darf nicht fehlen? Optik lebt von Kontrasten – hell und dunkel, cremig und knusprig, matt und glänzend. Ein schöner Glanz durch gute Butter oder eine glänzende Soße macht jedes Gericht appetitlicher. Kleine Akzente wie geröstete Nüsse, Kräuter oder ein Hauch frisch gemahlener Pfeffer geben Struktur und Charakter. Auf dem Tisch selbst darf es ruhig natürlich bleiben: Tannenzweige, getrocknete Orangenscheiben und Kerzenlicht sorgen für Wärme und ein festliches Gesamtbild.

Optik lebt von Kontrasten – hell und dunkel, cremig und knusprig, matt und glänzend.

Welche Foodtrends sind im Winter 2025 aktuell? Regionalität bleibt das Fundament, aber mit mehr Leichtigkeit. Wintergemüse wie Pastinaken, Rote Bete oder Schwarzwurzel werden frisch interpretiert – oft fermentiert oder mit Zitrusfrische kombiniert. Bei Desserts sehe ich einen klaren Trend zu warmen, gewürzten Noten – etwa Tonkabohne, Sanddorn oder karamellisierte Äpfel. Außerdem erlebt die klassische Soße gerade ein Revival: Reduktionen mit Tiefe statt Convenience.

Sollte oder kann man diese Trends für sein eigenes Weihnachtsessen aufgreifen? Unbedingt. Wer modern kochen will, kann klassische Rezepte einfach neu denken: Statt Rotkohl etwa ein Rote Bete-Tatar mit Meerrettichcreme, statt Bratapfel ein lauwarmes Sanddornkompott mit Spekulatius-Streuseln. Es geht nicht darum, die Tradition zu brechen, sondern sie neu zu würzen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Was ist Ihre persönliche Empfehlung für ein Highlight-Rezept für die kommenden Feiertage? Ich empfehle Kabeljau im Wirsingmantel mit Zitronen-Dill-Soße, karamellisiertem Wirsinggemüse und Kartoffel-Kapernpüree – ein Gericht, das festlich aussieht, aromatisch überrascht und trotzdem leicht bleibt. Eine Variation davon findet man auch in meinem Buch „Unsere Lieblingsrezepte“, das ich gemeinsam mit meiner Oma Christa geschrieben habe – dort steckt viel Herz, Heimat und Handwerk drin.

Es geht nicht darum, die Tradition zu brechen, sondern sie neu zu würzen – im wahrsten Sinne des Wortes.

FACTBOX

Robin Pietsch führt zwei Sterne-Restaurants in Sachsen-Anhalt. Privat kommt eine Zutat allerdings niemals bei ihm auf den Tisch: Der Feinschmecker kann sich mit Büchsenmais einfach nicht anfreunden. Weitere Infos zu Robin Pietsch: https://www.pool-position.net/artists/robin-pietsch

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.