Diesen Artikel teilen:

16. Mär 2023

|

Wirtschaft

Wenn der kleine Hunger zwischendurch kommt

Journalist: Armin Fuhrer

|

Foto: No Revisions/unsplash

Chips und Co. sind beliebte Snacks, aber sehr ungesund. Doch es gibt gesunden Alternativen wie Nüsse, Popcorn, Trockenfrüchte oder Gemüsesticks.

Wer kennt das nicht: Man liegt auf dem Sofa, schaut einen spannenden Film oder arbeitet gerade angestrengt an einem Projekt – und greift fast schon automatisch in die offene Chipstüte oder nimmt sich einen Riegel Schokolade. Später ärgert man sich dann – schon wieder konnte man der Versuchung nicht widerstehen und hat eine Menge unnötiger Kalorien und ungesunder Stoffe zu sich genommen. Kartoffelchips enthalten sehr viele Kohlenhydrate und Fette. Zudem wird die empfohlene Menge an Salz von sechs Gramm pro Tag mit dem Verzehr von einer Tüte deutlich überschritten. Das fördert Herz-Kreislauf-Krankheiten und Bluthochdruck. Auch Schokolade enthält viel Fett und Zucker.

Besser ist also, die Finger wegzulassen von der Chipstüte oder dem Schokoladenriegel. Auf den Snack muss man deshalb aber nicht verzichten, denn es gibt Alternativen, die ebenfalls lecker sind, aber die Gesundheit nicht schädigen, sondern ganz im Gegenteil fördern. Allen voran: Nüsse. Wenn der kleine Hunger zwischendurch kommt oder der große Heißhunger auf eine Knabberei, sollten Nüsse die erste Wahl sein. Sie haben zwar ebenfalls einen hohen Fettanteil, aber dabei handelt es sich um ungesättigte Fettsäuren. Und die machen nicht dick, sondern sind gesund und helfen sogar beim Abnehmen. Das gilt für alle Nüsse aus dem Super- oder Biomarkt, also zum Beispiel für Haselnüsse, Cashewkerne, Macadamia, Mandeln oder Pistazien. 

Viele Nusssorten haben allerdings einen Nachteil: Ihr Anbau ist nicht ökologisch nachhaltig und sie müssen oft einen weiten Weg bis in die heimische Snackschale zurücklegen, weil sie nicht in Deutschland wachsen. Daher sind hierzulande wachsende Nüsse am nachhaltigsten – Haselnüsse, Walnüsse und Maronen zum Beispiel.

Popcorn hat bei vielen den Ruf, ein ungesunder Snack zu sein, den man sich bestenfalls mal im Kino leistet. Doch das Gegenteil ist der Fall – Popcorn ist sogar ziemlich gesund. Allerdings nur dann, wenn man darauf verzichtet, ihn in der gezuckerten Variante zu verzehren, ihn nicht mit zu viel Salz bestreut oder in Butter ertränkt. Popcorn besteht nämlich aus Mais und der quellt nach dem Verzehr im Magen auf, hat viele Ballaststoffe und sorgt für ein Sättigungsgefühl. Er kann leicht zuhause hergestellt werden. Allerdings hat auch Popcorn ein Problem mit der Nachhaltigkeit, denn der Mais kommt für gewöhnlich aus den USA und China.

Gerne genommen werden auch Trockenfrüchte. Sie stellen einen süßen, leckeren Snack dar, der gesund ist und zumindest zum Teil aus der heimischen Region kommt. Aber Achtung: Weil Trockenfrüchten das Wasser entzogen wurde, weisen sie einen erheblich höheren Anteil an (Frucht-)Zucker auf – und haben daher ordentlich Kalorien intus.

Zweifellos nicht nach dem Geschmack eines oder einer Jeden, aber dafür supergesund sind Gemüsesticks mit Joghurtdip. Dass Gemüse gesund ist und wenig Kalorien hat, ist allseits bekannt. Aber als Snack abends beim Fernsehen oder zwischendurch während der Arbeit? Da zögern viele. Doch probieren geht über studieren und das Gefühl, sich eine Knabberei in den Mund zu stecken, stellt sich allemal ein. Körper, Fitness und Gesundheit werden es einem danken, wenn man regelmäßig zu kleingeschnittenen Paprika, Gurken oder Radieschen greift, die mit einem lecker gewürzten Low Carb-Dip veredelt werden.

4. Jul 2025

|

Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.

30. Jun 2025

|

Wirtschaft

Krise als Chance: Wie KI und strategisches Supply Chain Management Europas Rolle stärken können – Ein Beitrag von Dr. Lars Kleeberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

Globale Lieferketten stehen unter massivem Druck. Handelskonflikte, Protektionismus und geopolitische Krisen haben die Weltwirtschaft grundlegend verändert – mit direkten Auswirkungen auf Produktion, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. Seit Trumps Zoll-Eskalationen ist klar: Lieferketten sind keine stille Infrastruktur im Hintergrund mehr – sie sind kritische Erfolgsfaktoren für Unternehmen und Volkswirtschaften. Just-in-time ist out, just-in-case-Konzepte sind jetzt notwendig. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland und Europa ihre Abhängigkeiten hinterfragen und ihre Versorgungssicherheit neu denken. Politik und Wirtschaft sind gleichermaßen gefordert, die Schlüsselrolle von Einkauf, Logistik und Supply Chain Management strategisch anzuerkennen und aktiv zu stärken. Gerade Deutschland als Exportnation ist in besonderem Maße auf stabile, resiliente Lieferketten angewiesen. Steigende regulatorische Anforderungen wie CSRD, CSDDD, EUDR oder REACH verschärfen den Druck auf die Unternehmen zusätzlich: Einkauf, Supply Chain Management und Logistik müssen heute ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele gleichzeitig erfüllen – ein Spagat, der die Komplexität erheblich erhöht und insbesondere den Mittelstand herausfordert. In diesem Spannungsfeld wächst die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz. Mithilfe von KI können Supply Chain-Manager Transparenz entlang globaler Lieferketten herstellen, Risiken frühzeitig erkennen, Compliance-Anforderungen effizienter erfüllen und Prozesse automatisieren. Doch trotz des enormen Potenzials sind KI- Anwendungen heute oft noch Pilotprojekte – gehemmt durch mangelnde Integration, rechtliche Unsicherheiten und zögerliche Entscheidungen in der Unternehmensführung. Es braucht deshalb eine klare Haltung in den Vorstandsetagen: Der strategische Einsatz von KI muss Chefsache werden. Nur, wer Technologie gezielt integriert und daraus neue Fähigkeiten entwickelt, sichert sich langfristige Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig müssen die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel an einem Strang ziehen. Angesichts geopolitischer Spannungen, zunehmenden Protektionismus und wirtschaftlicher Entkopplung muss die EU mit einer Stimme zentrale Handelsabkommen und strategische Partnerschaften vorantreiben. Die neue Bundesregierung muss zügig die wirtschaftliche Resilienz unserer Unternehmen durch ein neues Außenwirtschaftsgesetz stärken und die versprochene Expertenkommission zur Risikoanalyse globaler Abhängigkeiten einsetzen. Europa kann gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, wenn es gelingt, strategische Rohstoffe zu sichern, Handelsbeziehungen auf Augenhöhe auszubauen und ein level playing field – insbesondere im Verhältnis zu China – durchzusetzen. Ein strategischer Wandel ist unumgänglich. Insbesondere für Deutschland und Europa gilt: Versorgungssicherheit, Innovationsfähigkeit und wirtschaftliche Souveränität sind untrennbar mit robusten Lieferketten verbunden. Supply Chain Management, Einkauf und Logistik sind längst keine operativen Randfunktionen mehr – sie sind zentrale Erfolgsfaktoren in einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas entscheidet sich nicht in der nächsten Krise – sie entscheidet sich jetzt. >Angesichts geopolitischer Spannungen, zunehmenden Protektionismus und wirtschaftlicher Entkopplung muss die EU mit einer Stimme zentrale Handelsabkommen und strategische Partnerschaften vorantreiben.