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16. Jun 2023

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Lifestyle

Wenn die Hormone im Umbruch sind

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Mikhail Nilov/pexels

Die Wechseljahre, also die Zeit rund um die Menopause, erlebt jede Frau anders. Gegen Beschwerden gibt es verschiedene Hilfen.

Jede Frau ist einzigartig, und so sind auch ihre Wechseljahre. In dieser Zeit stellt der weibliche Körper seinen Hormonhaushalt um. Besonders die Sexualhormone Östrogen und Progesteron gehen von dem hohen Niveau der fruchtbaren Lebensjahre auf ein weit niedrigeres Level zurück.

Die Prämenopause ist der Beginn der Hormonumstellung. Etwa im Alter zwischen 40 und 50 Jahren beginnt die Funktion der Eierstöcke nachzulassen und der weibliche Zyklus wird unregelmäßiger. Als Erstes fährt die Progesteronproduktion zurück. Dieses Hormon wird auch als Kuschelhormon bezeichnet. Sein Fehlen bemerken viele Frauen durch Schlafschwierigkeiten, gelegentliche Stimmungsschwankungen und erhöhte Reizbarkeit. Bewährt haben sich hier gerade bei nicht ganz so stark ausgeprägten Beschwerden pflanzliche Heilmittel, die zum Beispiel als Tee zubereitet werden, unter anderem das Frauenmantelkraut, der Mönchspfeffer oder die Traubensilberkerze.

Als Menopause bezeichnet man in der Medizin die letzte Regelblutung einer Frau. Diese kann nur rückblickend ermittelt werden. Die dazugehörige Perimenopause ist der Zeitraum um die letzte Menstruation herum. In dieser Lebensphase wird die Möglichkeit, Kinder zu kriegen, gänzlich eingestellt, denn auch das Östrogenlevel sinkt jetzt immer weiter ab. Das geht oft mit Hitzewallungen und einem Verlust der Libido einher, ebenso können depressive Verstimmungen auftreten. Besonders wichtig in dieser Phase ist ein gesunder Lebensstil. Dazu gehört auch eine ausgewogene Ernährung mit einer guten Zufuhr an Vitaminen und Mineralstoffen. Dabei sind gerade Kalzium, Magnesium, Vitamin D und die B-Vitamine zu nennen. Vollkorn- und Milchprodukte, vielen Gemüsesorten, Sojabohnen, Beerenobst und Mineralwasser sollten daher regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Rauchen, Übergewicht und zu wenig Bewegung hingegen sind Faktoren, die Beschwerden oft subjektiv verstärken. Immer ratsam ist ein gesundes Sportpensum, denn moderate Bewegung hilft unter anderem dabei, Hitzewallungen zu lindern. Hinzu kommt, dass Sport das effektivste Mittel ist, um das Gewicht zu halten – ein Thema, mit dem viele Frauen in den Wechseljahren aufgrund des Hormonmangels ebenfalls vertraut sind.

Liegt die letzte Periode mindestens zwölf Monate zurück, ist die Menopause bestätigt und es beginnt die abschließende Phase der Wechseljahre, die Postmenopause.

Liegt die letzte Periode mindestens zwölf Monate zurück, ist die Menopause bestätigt und es beginnt die abschließende Phase der Wechseljahre, die Postmenopause. In diesem Zeitraum erreichen die Hormonspiegel im Blut ihren Tiefpunkt. Ob und wann eine Therapie mit Ersatzhormonen in Form von Tabletten, Pflastern oder Salben oder mit den nebenwirkungsärmeren bioidentischen Hormonen sinnvoll ist, sollten Betroffene gemeinsam mit einer ausgebildeten Frauen- oder Hausärztin entscheiden. Übrigens sind nicht alle Frauen von Wechseljahresbeschwerden betroffen: Eine Faustregel besagt, dass ein Drittel aller Damen keine, ein Drittel leichte bis mittlere und das letzte Drittel tatsächlich starke Beschwerden im Zusammenhang mit der Hormonumstellung hat.

Zu den häufigsten unangenehmen Begleiterscheinungen der Wechseljahre gehören Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Im Jahr 2022 haben nach Auskunft des Instituts für Demoskopie (IfD) Allensbach rund 1,15 Millionen Betroffene rezeptfreie Mittel gegen solche und ähnliche Begleiterscheinungen gekauft.