21. Mär 2023
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Business
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Presse
Anette Michel, Projektleiterin eco-auto.info beim Verkehrs-Club der Schweiz, erklärt, wie beim Fahrzeugkauf die Nachhaltigkeit berücksichtigt werden kann.
Anette Michel, Projektleiterin eco-auto.info beim Verkehrs-Club der Schweiz
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz setzt sich seit mehr als 40 Jahren für nachhaltige Mobilität ein. Mit eco-auto.info ermöglicht der VCS Beschaffenden, Konsumentinnen und Konsumenten beim Fahrzeugkauf die Umwelt zu berücksichtigen und Modelle zu wählen, die die Umwelt möglichst wenig schädigen. Die Plattform listet fast 700 aktuelle Auto- und über 400 leichte Nutzfahrzeugmodelle auf. Diese Kategorien sind für ein Viertel der CO₂-Emissionen in der Schweiz verantwortlich. Weiter belastet der Strassenverkehr durch Lärm – und Schadstoffemissionen die Gesundheit von Millionen Menschen.
«Eco-auto berücksichtigt neben Energieverbrauch und CO₂-Ausstoss bei Elektroautos auch die Umweltschäden, die bei der Herstellung der Batterie anfallen», sagt Anette Michel. «Bei Benzin- und Dieselmodellen wiederum wird der Ausstoss von gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen einbezogen.»
Über den Lebenszyklus von etwa 20 Jahren betrachtet verursacht ein Elektroauto rund halb so viele Treibhausgasemissionen wie ein Benziner. Die Elektrifizierung darf aber nicht zu neuen Umweltschäden führen, etwa durch ungebremsten Rohstoffabbau für überdimensionierte Batterien.
«Grundsätzlich ist der Trend zu grösseren und schwereren Autos desaströs», sagt Anette Michel. «Hält er an, verbessern sich die Umweltauswirkungen trotz Elektrifizierung nicht. Ein grosses Elektromodell verursacht über die Lebensdauer etwa gleich viele Treibhausgasemissionen wie ein Benzin-Kleinwagen. Es braucht kleinere und leichtere Autos. Auch gibt es noch immer keinen Elektro-Kombi – die nutzenorientierte Karosserieform schlechthin.»