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30. Jul 2020

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Lifestyle

Wir brauchen Strukturvielfalt im Garten

Journalist: Katja Deutsch

Biologe und Fernsehjournalist Elmar Mai zeigt Wege zum nachhaltigen Garten.

Viele Vorgärten in Deutschland zeigen preußische Ordnung. Im schlimmsten Fall schaffen sie es auf den Blog „Gärten des Grauens“, doch auch wenn noch nicht alles Leben unter einer grauen, weißen oder schwarzen Kiesschicht oder Pflasterung erstickt wird, wirken Vorgärten oft wie mit dem Staubsauger behandelt. Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, aber der Nutzen eines solchen „Gartens“ ist gleich null.

„Man sollte grundsätzlich seine Vorstellungen von Gärten ändern“, sagt Elmar Mai. „Möchte man einen Garten anlegen, der der Natur wirklich hilft, muss man sich von einigen Ideen verabschieden, sodass man der Natur die Möglichkeit bietet, sich zu entfalten. Natur ist so wichtig für unser Wohlbefinden und unsere Seele, das merkt man besonders zu Corona-Zeiten.“

Elmar Mai, Biologe und Fernsehjournalist; Foto: Presse

Auch noch so kleine Gärten können sich positiv auf Klima und Fauna auswirken. Denn die Summe macht den Unterschied: Die Gesamtheit aller privaten Gärten in Deutschland entspricht in etwa der Fläche aller inländischen Naturschutzgebiete. Unsere Gärten haben also ein gewaltiges Potential, dem Artensterben und den Auswirkungen des Klimawandels etwas entgegenzusetzen. Wer seinen Garten klug anlegt, bietet bis zu 2.500 Tierarten und rund 1000 heimischen Pflanzen eine Existenz. Je öfter rein dekorative Pflanzen durch heimische ersetzt werden, desto größer der Nutzen.

Wie wichtig ein Umdenken ist, zeigt sich schon beim Umgang mit Blattläusen, die gerne die ersten Rosenknospen belagern. Elmar Mai freut sich über jeden Marienkäfer, aber wie sollen sie sich ansiedeln, wenn ihre Grundnahrung entzogen wird? Viele Gartenbesitzer fangen hektisch an zu spritzen, sobald sie die ersten kleinen, grünen Tierchen an ihren Pflanzen bemerken.

Wer der heimischen Fauna auf die Sprünge helfen möchte, kann dafür sorgen, dass vom frühesten Frühjahr bis zum späten Herbst etwas Blühendes im Garten steht. Wichtig ist dabei der Blick auf die Blüte an sich, die schönsten gefüllten Zierrosen etwa haben keinen Nutzen für Insekten: ihre Blüten sind geschlossen, und Nektar wird keiner mehr gebildet. Warum nicht neben diese Prachtrosen offene Wildrosen setzen? Viele Schmetterlingsarten sind mit ihren Raupen auch direkt an bestimmte Nelkenarten als Futterpflanze gekoppelt. „Und wer Libellen in seinem Garten bewundern möchte, der braucht Wasser, also einen Teich“, so der Gartenexperte. „Eidechsen benötigen Natursteinmauern, die sich aufwärmen. Ein Igel muss die Möglichkeit haben, sich in einem Laub-oder Reisighaufen zu verstecken.“ Hierzu eignet sich auch ein offener Komposthaufen. Besteht er nur aus Gartenabfällen ohne Speisereste, stinkt er nicht. 

All diese Tiere sind strukturabhängig, doch in unseren Gärten wie auch im Freiland verschwindet diese Struktur immer mehr. Steilhänge, Trockenhänge, Feuchtwiesen und Waldränder sind alles spezielle Lebensräume für Tiere, die genau diese Anforderungen brauchen. Eine einfache Möglichkeit, Käfern ein Zuhause zu geben, ist das Aufschichten alter Äste und Zweige, denn aus solchen Totholzhaufen ernähren sich die Käferlarven.

Die insektenreichsten Biotope sind übrigens die Mittelstreifen der Autobahnen. „Für manche unserer fliegenden und krabbelnden Lebewesen sind das die letzten Refugien, denn hier herrscht genau diese Wärme, die Raupen brauchen. Auf den Mittelstreifen der Autobahnen wachsen zudem sehr oft Wildkräuter, wie Melden, eine Hauptnahrungspflanze sehr vieler Insektenlarven. Und das Beste daran ist, dass Vögel die Autobahnen instinktiv meiden, also als Bedrohung wegfallen.“

Totholz und ein Komposthaufen muten vielleicht manchen Gartenbesitzern etwas exotisch an, Wildblumenmischungen dagegen sind schon mehr verbreitet. Doch eins eint alle Gartenbesitzer dieser Welt: Der Wunsch nach einem schönen, dichten, grünen Rasen.

 „So wie sich ein Pferd freut, wenn es gestriegelt wird, freut sich auch der Rasen darüber“, schmunzelt der Biologe. „Nicht vertikutieren! Sondern mit einem Rasenkamm oder Moosrupfer, den beiden gebräuchlichsten Bezeichnungen für den elektrischen Besen, die Ablagerungen zwischen den Halmen herauskämmen. Dadurch gelangt genügend Sauerstoff auf den Boden.“ Wer das unterlässt, riskiert eine Schicht aus toten Materialien, die nicht nur für verminderte Luftzufuhr sorgt, sondern auch das Eindringen des Wassers in die Erde verhindert. Beim ersten Wachsen im Frühling sollte man kräftig düngen, zudem ist regelmäßiges Mähen unerlässlich. „Aber nur die Spitzen! Das Gras in etwa fünf Zentimeter hoch stehenlassen. Schneidet man nämlich nur die Spitzen, sendet der Halm Signale nach unten, die die Bildung neuer Triebe neben der Mutterpflanze anregt. So wird der Rasen dicht.“ Übrigens ist es weitaus besser, seinen Traumrasen alle drei Tage eine halbe Stunde zu wässern als täglich zehn Minuten. Nur im ersten Fall gelangt das Wasser auch wirklich bis an die Wurzel.

Selbst seinen Garten ausschließlich mit Rasen zu versehen ist besser, als ihn zu versiegeln, denn 100 Quadratmeter Rasen erzeugen so viel Sauerstoff, dass er eine vierköpfige Familie damit dauerhaft versorgen kann, und er bindet so viel Kohlendioxid, wie diese Familie ausatmen würde.

11. Sep 2024

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Lifestyle

Regional bleiben auch beim Selberkochen

### Rosenkohlauflauf in Gorgonzola **Zutaten:** - 1 kg Rosenkohl - 600 g festkochende Kartoffeln - 400 g Hähnchenfilets - 1 Zwiebel - 30 g Mehl - ¼ l klare Gemüsebrühe - ¼ l Milch - 75-100 g Gorgonzola - Öl - Salz - Pfeffer - Muskat - Fett für die Form **Zubereitung:** 1. Zu Beginn Rosenkohl und Kartoffeln waschen. Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und mit dem Rosenkohl in einen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Darin 15 Minuten zugedeckt garen. 2. Anschließend Hähnchenfilets sanft trocken abtupfen und in einer mit Öl erhitzten Pfanne 10 Minuten braten. Nach Belieben würzen. Filets zur Seite stellen, Zwiebel schälen, fein würfeln und in einem Topf dünsten. 3. Mehl hinzugeben, anschwitzen und mit Milch und Brühe anrühren. Zunächst aufkochen, dann unter Rühren 5 Minuten köcheln lassen. Gorgonzola in Stücke schneiden, in die Soße einrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. 4. Kartoffeln und Rosenkohl abgießen, in eine gefettete, ofenfeste Form geben und mit Hähnchenfiletstreifen anrichten. Gorgonzolasoße darauf verteilen. Im vorgeheizten Backofen (Umluft: 175 °C) für 25 - 30 Minuten backen. ![ing-w-ozoa6cseezy-unsplash-online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/ing_w_ozoa6cseezy_unsplash_online_418ba555e8.jpg) ### Käse-Suppe mit Nuss-Topping **Zutaten für 4 Portionen:** - 250 g reifer Camembert - (60 % Fett) - 180 g Cheddar (am Stück) - 1 Zwiebel - 1 EL Butter - 1 EL Mehl - 375 ml Apfelsaft - Salz - Pfeffer - Muskat - je 40 g Walnuss- und - Haselnusskerne - 4 Stiele glatte Petersilie **Zubereitung:** 1. Im ersten Schritt wird der Käse vorbereitet. Dafür Camembert entrinden und in Würfel schneiden. Der Cheddar wird grob gerieben. Anschließend Zwiebel schälen, fein würfeln und in einem mit Butter erhitzten Topf andünsten. Mehl hinzufügen, kurz anschwitzen und im Anschluss mit Apfelsaft und ½ l Wasser angießen. 2. Die Suppe unter ständigem Rühren aufkochen und beide Käsesorten nach und nach hinzugeben. Sobald der Käse geschmolzen ist, kann nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Muskat abgeschmeckt werden. 3. Im letzten Schritt werden die Nüsse grob gehackt und in einer Pfanne, am besten ohne Fett, angeröstet. Petersilie anschließend waschen, trocknen und fein hacken. Nüsse und Petersilie mischen und auf der Suppe verteilen. Besonders gut passt dazu ein warmes Bauernbrot. ![alice-donovan-rouse-9mzcd76xlgk-unsplash-1-online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alice_donovan_rouse_9mzcd76xlgk_unsplash_1_online_ea37cb3ad5.jpg) ### Winterlicher Ziegenkäse-Salat **Zutaten für 2 Portionen:** - 120 g Ziegenkäse - 160 g Pflaumen - je ½ Zweig Thymian - und Rosmarin - 2 TL Honig - 50 g Pinienkerne - 50 ml Orangensaft - 150 ml Olivenöl - 100 ml weißer Balsamicoessig - 60 g Feldsalat - 40 g Rucola - Salz - Pfeffer **Zubereitung:** 1. Zu Beginn wird der Backofen auf 200 °C vorgeheizt. Im Anschluss Ziegenkäse und Pflaumen halbieren und in Scheiben schneiden. Den Ziegenkäse in eine ofenfeste Form geben und mit Pflaumen bedecken. Thymian und Rosmarin vom Zweig lösen und auf den Pflaumen verteilen. Anschließend wird das Ganze mit einem TL Honig beträufelt und kann nun bei 200 °C ca. 5 bis 7 Minuten gebacken werden. 2. Während der Ziegenkäse im Ofen schmilzt, werden die Pinienkerne in einer Pfanne bei mittlerer Hitze goldbraun geröstet. Im Anschluss Orangensaft, Olivenöl, Essig und den restlichen Honig in ein Glas geben. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen und alles gut verrühren. 3. Den Salat in eine große Schüssel geben und mit dem Dressing und den Pinienkerne vermengen. Den Salat auf Tellern verteilen und mit warmem Ziegenkäse servieren. ![2-olivia-spink-pzd1-ctxce-unsplash-online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/2_olivia_spink_pzd1_ctxce_unsplash_online_ca98d524ab.jpg) ### Kürbis-Pizza mit Schafkäse **Zutaten:** - 130 ml lauwarmes Wasser - 200 g Mehl - 50 g Hartweizengrieß - 5 g Trockenhefe - 400 g Kürbisfruchtfleisch - 2 Zwiebeln - 50 ml Gemüsebrühe - 100 g Crème fraîche - 150 g Emmentaler - 150 g Feta - Salz - Pfeffer - Chilipulver **Zubereitung:** 1. Im ersten Schritt wird der Teig vorbereitet: Mehl, Hartweizengrieß, Trockenhefe und Salz vermengen. Wasser hinzugeben und 10 Minuten kräftig kneten. Den Teig anschließend mit etwas Mehl bedecken und an einem warmen Ort für eine Stunde abgedeckt gehen lassen. Nach Ablauf der Stunde nochmals kneten und wieder für eine Stunde gehen lassen. 2. Kürbis in feine Scheiben hobeln. Anschließend Zwiebeln schälen und in dünne Streifen schneiden. Zwiebeln und Kürbis andünsten, Gemüsebrühe hinzugeben, Pfanne abdecken und 8 Minuten garen. Danach Saft abgießen und abtropfen lassen. 3. Sobald der Teig seine Größe verdoppelt hat, nochmals kneten und ausrollen. Crème fraîche darauf verteilen, mit Chilipulver und Emmentaler bestreuen. Zum Schluss Zwiebeln und Kürbis verteilen und Feta darüber bröseln. Im vorgeheizten Backofen bei 250 °C ca. 10 bis 15 Minuten backen.