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7. Jul 2022

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Wirtschaft

„Wir wollen eine Kraft für Wachstum und für das Gute sein“

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: unsplash, Presse

Gabriele Hässig, die Geschäftsführerin Kommunikation und Nachhaltigkeit von Procter & Gamble (P&G) in Deutschland, Österreich und der Schweiz, über nachhaltige Innovationen und Wachstum.

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Gabriele Hässig, Leiterin Kommunikation, Public Affairs und Nachhaltigkeit von Procter & Gamble (P&G) in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Unter dem Begriff „Citizenship“ fassen wir bei Procter & Gamble unser Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) zusammen. Seit 185 Jahren setzen wir alles daran, den Alltag der Menschen ein wenig besser zu machen. Erfolg wird dabei immer durch das „UND“ definiert: Wir wollen eine Kraft für Wachstum UND eine Kraft für das Gute sein. Heute gilt: Für die Menschen, die auf unsere Produkte und Marken vertrauen, lässt sich „besser für sie“ ohne „besser für den Planeten“ nicht mehr denken. Neben Klimaschutz stehen auch Community Impact sowie Diversity in allen Facetten und Inklusion im Fokus.

Um Fortschritte transparent zu machen, die wir insbesondere in transformativen Partnerschaften erreichen, gibt es bei uns eine klare ESG Reportseite, auf der wir unser Engagement öffentlich machen. 

2021 haben wir einen umfassenden Aktionsplan „Net Zero 2040“ gegen den Klimawandel vorgestellt, mit dem Ziel, bis 2040 in unserer gesamten Geschäftstätigkeit und Lieferkette keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen – mit Zwischenzielen für 2030. Unser Weg umfasst auch Kompensationen. Bei der Analyse unseres Fußabdrucks wird deutlich, dass über 80 Prozent der Emissionen bei der Verwendung unserer Produkte anfallen. Wir müssen also nicht nur unseren primären Fußabdruck – die Scope 1 und Scope 2 Emissionen – reduzieren, sondern auch den Fußabdruck in der Verwendung. Ein bedeutsamer Hebel ist die Verwendung von kaltem Wasser. Deshalb haben unsere Forscherinnen und Forscher in den letzten Jahren Formeln für Waschmittel entwickelt, die auch in kaltem Wasser sehr gut wirken, speziellen Enzymen sei Dank. Mit den Ariel Pods lässt sich schon bei 30 Grad wunderbar sauber waschen. Allein der Wechsel von 40 auf 30 Grad spart 37.5 Prozent Emissionen – auch beim Geschirrspülen. Beim Haarewaschen achten wir mit speziellen Rezepturen ebenfalls auf den Wasserverbrauch, denn bei Millionen Haushalten kommen schnell große Einsparungen zusammen. 

Außerdem haben wir unsere Verpackungen und recyclinggerechtes Design im Blick und fast alle Verpackungen sind inzwischen recyclefähig. P&G gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern der „Alliance against Plastic Waste“, bei der hauptsächlich in Asien und Afrika Ideen entwickelt werden, damit weniger Plastikmüll ins Meer gelangt.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.