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30. Mär 2022

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Gesundheit

Wohlbefinden in der stürmischen Lebensmitte

Journalist: Christine Amrhein

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Foto: Esther Ann/unsplash

Die Jahre um die 50 können eine schwierige Zeit sein. Ein gesunder Lebensstil und eine positive Einstellung helfen, gut durch diese Zeit zu kommen.

Durchschnittlich mit 51 Jahren haben Frauen ihre letzte Monatsblutung. In den Jahren danach – und auch schon davor – erleben sie häufig körperliche und psychische Beschwerden. Grund ist meist der Mangel des Hormons Östrogen. Am häufigsten sind Hitzewallungen, auch Schlafstörungen und Scheidentrockenheit sind verbreitet. Weitere Symptome sind Müdigkeit, Haarausfall und Harnwegsinfekte, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen sowie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen. Allerdings hat ein Drittel der Frauen gar keine und ein Drittel nur leichte Beschwerden – nur bei einem Drittel sind sie stark ausgeprägt. 

Auch bei Männern kommt es zu hormonellen Veränderungen: Ab Anfang 40 sinkt allmählich der Testosteronspiegel. Viele erleben ab Mitte 40 unspezifische Beschwerden, wie weniger Lust auf Sex, Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen. Ob es bei Männern tatsächlich Wechseljahre gibt, ist umstritten. Nur bei wenigen liegt ein Testosteronmangel vor, zudem nimmt das Sexualhormon mit der Zeit eher kontinuierlich ab.

Bei Männern wie Frauen gilt: Viele der Symptome können auch andere Ursachen haben. Denn mit zunehmendem Alter treten auch mehr Erkrankungen auf. Anhaltende Beschwerden sollte man immer beim Arzt abklären lassen. Typisch im Alter um die 50 ist auch: Der Kalorienbedarf sinkt, die Muskelmasse nimmt ab und das Bauchfett zu. Die Folge: Viele klagen über Gewichtszunahme.

Neben den körperlichen Veränderungen sind Umbrüche in der Lebensmitte häufig: Etwa der Auszug der Kinder, eine Trennung oder eine Veränderung im Beruf. Manche Menschen ziehen in diesem Alter Bilanz – und sind möglicherweise unzufrieden mit dem Erreichten. Und vielen wird zunehmend bewusst, dass sie älter werden. Häufige Folgen sind Grübeln, innere Unsicherheit, Unzufriedenheit und Zweifel an der eigenen Rolle. Man spricht auch von einer „Midlife Crisis“.

Allerdings müssen die psychischen Beschwerden nicht mit dem Lebensalter zusammenhängen. Bei ausgeprägten Problemen sollte man sich an einen Arzt oder Psychotherapeuten wenden. Er kann klären, ob eine psychische Erkrankung vorliegt und welche Rolle die aktuelle Lebenssituation oder hormonelle Einflüsse spielen.

Für Frauen wie Männer kann eine gesunde Lebensführung hilfreich sein: Ausreichend Bewegung, eine gesunde Ernährung, wenig Alkohol und ein guter Umgang mit Stress. Dies hat eine Reihe positiver Effekte: Es kann Wechseljahrsbeschwerden lindern, das psychische Wohlbefinden steigern und zu einem gesunden Gewicht beitragen. Zusätzlich sinkt das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte, Diabetes, Darmkrebs oder Osteoporose. Und bei Männern, die ihr Bauchfett reduzieren, verbessert sich oft auch der Testosteronspiegel. 

Nicht zuletzt ist ein guter Umgang mit dieser Lebensphase wichtig. Dazu gehört, sich bewusst mit dem Älterwerden auseinanderzusetzen, achtsam mit seinem Körper umzugehen und auch die Chancen dieser Lebensphase sehen: Etwa, dass man jetzt stärker auf sich selbst hört oder etwas ganz Neues wagt.

 

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.