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22. Jun 2023

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Gesellschaft

Wohneigentum wird für immer mehr Eidgenossen unerschwinglich

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Cytonn Photography/unsplash

Immobilieneigentümer konnten sich über zehn Jahre lang über historisch niedrige Hypothekarzinsen von teilweise unter einem Prozent freuen. Doch der Markt für selbstgenutzten Wohnraum befindet sich seit Februar 2022 in einer Trendwende, die die ausgesprochen lange Aufschwungsphase am Schweizer Immobilienmarkt beendet. Dieser sogenannte Superzyklus wurde genährt von den Negativzinsen im Jahr 2015, der erstaunlich robusten Konjunktur im Jahr 2018 und der stark angestiegenen Nachfrage nach Wohnraum während der Pandemie.

Das spürbar gestiegene Zinsniveau hat jedoch inzwischen zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage geführt, immer weniger Menschen können sich ihren Traum von der eigenen Immobilie noch leisten. Die Nachfrageindizes von Realmatch-360, welche die Such-Abos nach Wohneigentum auswerten, gaben innerhalb eines Jahres bei Eigentumswohnungen (EWG) um 14 Prozent und bei Einfamilienhäusern (EFH) um 17 Prozent nach, wobei der Rückgang bei grossen Eigentumswohnungen am deutlichsten sichtbar wurde, während sich grosse Einfamilienhäuser am besten behaupten konnten.

Bereits 40 Prozent seines Einkommens müsste ein Haushalt mit einem Durchschnittseinkommen von CHF 119'000 bei einer Fremdfinanzierungsquote von 80 Prozent sowie einem angenommenen Zinssatz von fünf Prozent für eine mittelgroße Neubau-Eigentumswohnung aufwenden. Bei einem Einfamilienhaus wären es gar 59 Prozent – bei Kreditangeboten in beiden Fällen ein Ausschlusskriterium. Nur etwas mehr als jedes fünfte Immobilienangebot war demnach für einen Haushalt mit besagtem Durchschnittseinkommen eine realistische Option.

Am stärksten eingebrochen ist die Nachfrage in den teuren Gebieten rund um den Zürichsee und rund um den Genfer See. In den Bergregionen dagegen bleibt das Interesse weiterhin auf hohem Niveau: Viele vermögende Haushalte suchen abseits der urbanen Zentren nach wie vor eine Ferienwohnung. Hinzu kommt das Wissen, dass der Bau neuer Zweitwohnungen ohne Nutzungseinschränkungen in Zukunft nicht mehr erlaubt ist, was die Kaufbereitschaft eher noch steigen lässt.

Aktuell gehen Experten davon aus, dass sich die jährlichen Hypothekarzinskosten bestehender Immobilienbesitzer im Durchschnitt von CHF 4'421 auf CHF 5'785 erhöhen werden.

Aktuell gehen Experten davon aus, dass sich die jährlichen Hypothekarzinskosten bestehender Immobilienbesitzer im Durchschnitt von CHF 4'421 auf CHF 5'785 erhöhen werden. Die Kosten wären dann vergleichbar mit dem Niveau von 2016, lägen aber immer noch deutlich unter denen von 2008.

Knapp ein Fünftel aller neu gebauten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser wurden im letzten Jahr nicht zur eigenen Nutzung erworben, sondern als Buy-to-let-Anlageobjekte vermietet. Die Niedrigzinsen haben diese Investitionen stark vorangetrieben, doch nun stehen steigende Finanzierungskosten sinkender Rendite gegenüber. Somit lohnen sich Buy-to-let-Anlagen bei einer Vollkostenrechnung aktuell kaum noch. 

Experten gehen davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank SNB den Leitzins im Juni auf 1,75 Prozent oder sogar auf zwei Prozent erhöhen wird, und dass die Zinssätze von Schweizer Festhypotheken in diesem Jahr die Höchststände vom Oktober 2022 überschreiten. Derzeit liegen sie mit 2,95 Prozent für fünfjährige und 3,08 Prozent für zehnjährige Festhypotheken bereits auf dem höchsten Stand in diesem Jahr.

31. Dez 2024

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Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.

31. Dez 2024

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Gesellschaft

Heizkostenentwicklung und Vorteil Holzenergie

bne_Robert Busch Portrait online.jpg Robert Busch, Geschäftsführer beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).

Wie haben sich die durchschnittlichen Heizkosten der letzten Jahre entwickelt? „Bei den Heizkosten waren seit 2022 erhebliche Schwankungen zu beobachten, insbesondere aufgrund der Energiekrise. Die Kosten für den Betrieb von Gasheizungen stiegen 2022 stark an, gingen 2023 und 2024 aber wieder deutlich zurück. Wärmepumpen verzeichneten 2022 ebenfalls einen starken Betriebskostenanstieg, 2023 und 2024 sanken diese aber wieder deutlich. Wärmepumpen wurden dadurch im Hinblick auf die Betriebskosten zu einer der günstigsten Heizoptionen. Im Gegensatz zu anderen Heizungsarten stiegen die Kosten für Fernwärme kontinuierlich an. Für 2024 zeichnet sich sogar ein starker Anstieg um 21Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.“ Was ist für 2025 zu erwarten? Wie schätzen Sie die Entwicklung der Energiepreise ein? „Das Ganze ist extreme Glaskugel, wenn wir das wüssten, wären wir alle bald Millionäre. Insgesamt ist mit einem Anstieg der Heizkosten für fossil betriebene Heizungen, insbesondere Gasheizungen zu rechnen. Das ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: steigende CO2-Bepreisung sowie stark steigende Gasnetzentgelte durch eine sinkende Abnehmerzahl. Insofern rächt sich jetzt die Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes, das in seiner ursprünglichen Fassung den absehbar teuren Zubau solcher Heizungen gerade verhindern wollte. Die reinen Strompreise dürften durch den Zubau der Erneuerbaren eher sinken, während die Systemkosten steigen.“