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31. Aug 2021

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Gesellschaft

Zukunft der Forschung und Entwicklung

Journalist: Alicia Steinbrück

Studienfächer der MINT-Bereiche bieten einiges an Potenzial für die Zukunftsperspektiven der Studie-renden und Interessierten. Zu den MINT-Fächern zählen alle Studien-gänge, welche zu den Bereichen der Mathematik, Informatik, Technik sowie Natur- und Ingenieurswissen-schaften gehören – unter anderem auch Geologie oder Astronomie. 

Studieninteressierte und -absolventen haben hier die Möglichkeit, bei verschiedenen Initiativen und Institutionen Förderung und Unterstützung zu erhalten. In Deutschland leben und arbeiten etwa 2,3 Millionen MINT-Akademiker.

Und wie sieht die Studienlandschaft und -auswahl für die MINT-Bereiche aus?Im Jahr 2015 betrug der Anteil unter den Studierenden des MINT-Bereiches immer-hin nicht zu unterschätzende 40 Prozent. Dabei war etwa ein Drittel der Studieren-den weiblich. Für die Studieninteressierten ist ein Einstieg in die Branche, wenn es um die bürokratischen Hürden geht, teilweise einfacher als bei anderen. Zulassungsbeschränkungen sind, sofern sie denn überhaupt vorhanden sind, nicht hoch. Ist das Studium im MINT-Bereich erfolgreich abgeschlossen, können sich die Absolventen auf eine berufliche Zukunft in der Forschung und Entwicklung freuen. Dabei kann sogar die knappe Hälfte der Studierenden direkt nach dem Uniabschluss eine Arbeitsstelle mit Leitungsfunktion besetzen. Der guten Zukunftsperspektive stehen allerdings hohe Abbruchquoten gegenüber.Studiengänge in diesem Bereich werden häufig durch einen Mangel an Vorwissen und Informationen abgebrochen. Um Kinder und Heranwachsende früh in den Bereich einzubringen und Interesse bei ihnen zu wecken, ist eine frühkindliche Förderung, bestenfalls bereits ab dem Kindergarten, sinnvoll. Spätestens Schulen sollten dann mittels Praxistagen, Laboren, Praktika oder auch Vorträgen Initiative zeigen und den Schülerinnen und Schülern mitgeben, wie vielfältig und spannend die Möglichkeiten von MINT sind.

Eine Maßnahme, die genau dieses Ziel verfolgt, ist die Initiative „Zukunft schaffen“, bei welcher die Bundeskanzlerin Angela Merkel Schirmherrin ist. Ziel ist es, junge Berufseinsteiger und Absolventen in MINT-Berufen zu unterstützen. Dabei steht auch der Punkt im Vordergrund, dass es wünschenswert wäre, wenn sich mehr Frauen in den Bereichen beteiligen würden – was ebenfalls durch mehr Förderung und Information passieren soll. Der sogenannte „Scully-Effekt“ zeigt, dass auch Medien die Wahrnehmung und Bildung eines Menschen beeinflussen. Die Rolle der Dana Scully bei „Akte X“ beeinflusste nach einer Studie des Geena Davis Institute of Gender in Media die Berufswahl von Mädchen und jungen Frauen. Die Befragten, die Scully kannten, entschieden sich eher für eine Karriere in der Technik und Naturwissenschaft. Von diesen gaben die meisten zusätzlich an, dass Scully ihnen als Vorbild diente, und sie in der Berufswahl beeinflusste – ganz nach dem Motto: „Was sie kann, kann ich auch.“ 

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.