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2. Sep 2022

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Gesellschaft

3 Fragen an Dr. Katrin Kaftan, Leiterin Weiterbildungszentrum der Hochschule Anhalt

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Josefa Ndiaz/unsplash

Die Leiterin Weiterbildungszentrum der Hochschule Anhalt über die voranschreitende Digitalisierung in deutschen Hochschulen.

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Dr. Katrin Kaftan, Leiterin Weiterbildungszentrum der Hochschule Anhalt; Foto: Presse

Wie rüsten sich Deutschlands Hochschulen für die Anforderungen der Arbeitswelt 4.0?

Im Fokus steht die Entwicklung kleinteiliger Angebote wie Module, Zertifikate oder Micro Degrees zu den Themen, die inhaltlich von Unternehmen benötigt werden. Diese Formate können Berufstätige an wissenschaftliche Inhalte und Methoden heranführen sowie Ergänzungsqualifikationen anbieten.

Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen KMUs?

Es wird für die Unternehmen zunehmend schwieriger, Fach- und Führungskräfte oder auch Unternehmensnachfolger in einem sich immer weiter einengenden Arbeitskräftemarkt zu finden. Die Lösung ist die passgenaue, berufsbegleitende Qualifizierung eigener Mitarbeiter mit finanzieller und zeitlicher Unterstützung durch das Unternehmen.

Welche Bedeutung kommt Online-Angeboten zu?

Sofern das Weiterbildungsmodul Teil eines Online-Studiengangs ist, kann es auch in dieser Form genutzt werden. Generell erhöhen derartige Angebote die Flexibilität, verbessern die Vereinbarkeit von Studium und Beruf und verstärken die Reichweite zur Gewinnung von Studieninteressierten.

27. Jun 2025

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Gesellschaft

Wahlfach Informatik: Zu wenig für Europas digitale Souveränität – mit Christine Regitz

![ChristineRegitz_c_MikeAuerbach_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christine_Regitz_c_Mike_Auerbach_online_d5622666e2.jpg) ```Christine Regitz ist Präsidentin der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI)``` Inmitten einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Stärke zunehmend durch digitale Kompetenz definiert wird, ist informatische Bildung ein entscheidender Hebel für Souveränität und Wirtschaftswachstum. Deutschland braucht nicht nur mehr IT-Fachkräfte – es braucht insgesamt eine digital gebildete Gesellschaft. Denn ohne breite informatische Grundbildung wird die digitale Transformation zur Abhängigkeit statt zur Chance. Informatikkompetenz ist kein Nice-to-have mehr, sondern Grundlage für wirtschaftliche Resilienz. Sie entscheidet darüber, ob wir technologische Entwicklungen mitgestalten oder ihnen hinterherlaufen. Das gilt auch für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wer KI nur konsumiert, bleibt abhängig – von den Infrastrukturen, Werten und wirtschaftlichen Interessen anderer. Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Fachkräftesicherung beginnt nicht erst an der Hochschule, sondern bereits in der Grundschule. Informatik muss flächendeckend als Pflichtfach und praxisnah unterrichtet werden – nicht nur, um Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen, sondern um die nächste Generation zum aktiven Gestalten zu befähigen. Nur so entsteht ein Arbeitsmarkt, der auf Augenhöhe mit der Technologie agiert. >Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Deshalb hat die Gesellschaft für Informatik e. V. die Allianz für informatische Bildung ins Leben gerufen. Unser Ziel: den Informatikunterricht flächendeckend stärken, auch schon im Primarbereich. Denn wer heute nicht in digitale Bildung investiert, riskiert morgen, dass Innovation, Wertschöpfung und technologische Kontrolle dauerhaft in Übersee stattfinden. Europa braucht eigene Modelle, eigene Infrastrukturen und vor allem: eigene Menschen, die sie bauen können.