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9. Jul 2025

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Gesellschaft

Der Traum vom Eigenheim – Ein Beitrag von Dr. Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer BHB e. V.

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Foto: Presse

Das Traumheim ist seit dem Wirtschaftswunder der wohl sehnlichste Wunsch aller Generationen. Die eigenen vier Wände, individuell gestaltet und maßgenau auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten. Limits wurden nur durch die eigenen Ansprüche in Kombination mit den finanziellen Möglichkeiten gesetzt. Doch diese jahrzehntelang funktionierende Praxis ist seit einiger Zeit nahezu außer Kraft.

Zuerst waren es die Logistikketten in der Coronapandemie, die vieles verteuerten. Dann Putins Angriffskrieg, der notwendige Roh- und Baustoffe nochmals drastisch verteuerte und die Inflation anheizte. Zuletzt waren es überzogene Ansprüche und Regulatorik der Klimawandel-Politik sowie stark steigende Löhne und Zinsen, die das Traumheim gerade für junge Familien ins Wanken brachten. Wer heute sein Häuschen bauen will, sieht sich mit Preisen konfrontiert, die oft weit mehr als das Doppelte des „Vorkriegsniveaus“ betragen. Das rückt die Erfüllung des Traums für Normalverdienende in weite Ferne, viele flüchten sich frustriert erst einmal in die Wirren des überheizten Mietwohnungsmarktes, der die Preisschraube genüsslich weiterdreht.

Der Traum vom Heim bleibt, ebenso wie die Hoffnung auf eine Stabilisierung des Preisniveaus. Aber die Erwartungshaltungen verändern sich. Wenn das freistehende Einfamilienhaus in bester Stadtrandlage unerschwinglich ist und absehbar bleibt, ist Kreativität gefragt. Auf einmal scheint die elterliche Doppelhaushälfte eine echte Alternative, vorhandener Baubestand wird auf seine „Traumtauglichkeit“ überprüft, ebenso wie der bislang vorherrschende Fullservice-Gedanke, wo sich Profis ab Vertragsabschluss bis zur Schlüsselübergabe um wirklich alle Belange kümmerten.

Natürlich ist nicht jeder Familienvater automatisch ein talentierter Minibagger-Fahrer oder Maurer – doch der Gedanke ans Selbermachen in Eigenleistung hat deutlich an Gewicht gewonnen, sei es beim eher unkritischen Innenausbau oder bei der Anlage des Gartens. Gut, dass es die DIY(= Do-it-yourself)-Branche gibt. Mit 2.030 großen stationären Baumärkten in Deutschland, meist mit angeschlossenen Gartencentern, sind die Hauptansprechpartner im DIY in allen Bundesländern schnell und leicht erreichbar.

Ein Produktportfolio auf jedem Preisniveau, eine Auswahl von über 150.000 schnell lieferbaren oder sofort vorhandenen Artikeln und eine kompetente Beratung, die diese Bezeichnung verdient. Gerade hier haben die Baumarktbetreibenden in den letzten Jahren stark investiert. Das Bild vom regaleinräumenden Mitarbeitenden, der entweder unauffindbar oder ständig belegt ist, war ohnehin Zerrbild von überzogener Satire.

Längst konzentrieren sich die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich auf die direkte Kundenberatung, sind gut ausgebildet und in ihren Gewerken wirklich fit. Kluge digitale Unterstützung, in enger Abstimmung mit den Herstellern der Produkte entwickelt, klärt weitere Fragen schnell. Nicht zuletzt sind es auch Selbermacher- Communities, die die Händler moderieren und die vermeintlich lästige „Eigenleistung“ schnell zum Projekt befriedigender Selbstverwirklichung machen.

Und das in allen Bereichen, die das eigene Heim betreffen – und dabei wird der Garten als ‚verlängertes Wohnzimmer‘ immer wichtiger. Megatrends Klimawandel und Nachhaltigkeit sind Begriffe, die in diesem Zusammenhang auftauchen – auch dafür liefert die Branche Antworten. Neue Produktranges – von smarter Energieerzeugung, Beleuchtung, Klimatechnik bis hin zu resistenten Gärten samt robuster Bepflanzung und Drainage.

Das Traumheim muss kein Traum blieben, wenn man sich herantraut. Und die richtigen Partner mitnimmt. Nehmen Sie uns beim Wort.

Der Traum vom Heim bleibt, ebenso wie die Hoffnung auf eine Stabilisierung des Preisniveaus. Aber die Erwartungshaltungen verändern sich. Wenn das freistehende Einfamilienhaus in bester Stadtrandlage unerschwinglich ist und absehbar bleibt, ist Kreativität gefragt.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.