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14. Okt 2020

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Wirtschaft

3 traditionelle Käseregionen

Journalist: Alicia Steinbrück

3 traditionelle Käseregionen

Deutschland 

Deutschland gilt international als eine der wichtigsten Käsenationen und überzeugt durch eine breite Vielfalt an Käsesorten. Genau genommen werden in Deutschland über 150 Käsearten hergestellt. Obwohl der deutsche Käse als eher geschmacksneutral gilt, haben Käseliebhaber eine große Auswahl an vielen Geschmacksrichtungen – von mild über nussig bis hin zu pikant und würzig. 

Die Produktion von Käse hat in Deutschland eine lange Tradition und geschieht von der Nordseeküste bis zu den bayerischen Alpen in verschiedensten Molkereien und Stätten. Dabei profitierte die Herstellung auch von zahlreichen Einflüssen anderer Länder. Einige deutsche Käsesorten sind sowohl namentlich, als auch geographisch geschützt. Sie dürfen also nur in diesem Gebiet hergestellt werden und kein anderer Käse darf so bezeichnet werden. Dazu zählen Allgäuer Bergkäse, Altenburger Ziegenkäse, Odenwälder Frühstückskäse, (Allgäuer) Weißlacker, Allgäuer Em-mentaler sowie Allgäuer Sennalpkäse. Geographisch geschützt sind ebenfalls der Hessische Handkäse, Nieheimer Käse, (Bayerischer) Obazda und Holsteiner Tilsiter. 

Dabei fällt auf, dass insbesondere die bayerische Alpen- und Allgäuregion einen großen Einfluss auf die deutsche Käselandschaft hat. 

Foto: Sven Fischer/unsplash

Schweiz 

Die bergige Schweiz ist nicht nur für ihre schönen Landschaften oder die hervorragende Schokolade bekannt – auch Schweizer Käse ist unter Kulinarikern sehr beliebt. Die Schweizer verstehen ihr Handwerk: So legen die Molkereien viel Wert auf Präzision, Wissen und Tradition. Der Schweizer Käse gilt als Naturprodukt – ohne Zusatzstoffe, ohne Verfälschungen. Bereits die Eigenschaften der Milch wird auf ihre Qualität überprüft, denn diese ist entscheidend für das letztendliche Produkt und den Geschmack des Käses. Insbesondere der Schweizer Hart-, Weich-, Frisch- und Schmelzkäse erfreuen sich großer Beliebtheit – nicht nur innerhalb der Schweiz, sondern international. 

Unabhängige Kontrollen sowie die schweizerische Lebensmittelverordnung sorgen für Produktrichtlinien, welche die hohe Qualität und den einzigartigen Geschmack des Käses sicherstellen und garantieren. 

Gerade jetzt zur kalten Jahreszeit und den festlichen Feiertagen, die bevorstehen, erfreuen sich viele an gemütlichen – und vor allem leckeren – Raclette- und Fondueabenden mit der Familie und Freunden. Auch hierfür ist der Schweizer Käse prädestiniert, schließlich hat hier beides eine lange Tradition. 

Neben dem herausragenden Geschmack überzeugt der Schweizer Käse auch durch seine Inhaltsstoffe. Er liefert dem Körper wichtige Eiweiße, welche der Mensch für verschiedene Funktionen, wie Muskelwachstum, benötigt. Außerdem ist der Käse vielseitig einsetzbar, beispielsweise in Suppen oder auf dem Brot.

Foto: Katrin Leinfellner/unsplash

Niederlande 

Die Niederlande sind vermutlich das erste Land, was Genießern in den Sinn kommt, wenn es um leckeren Käse geht. Die niederländischen Käsespezialitäten sind fest in der Kultur verankert und etabliert und nicht nur dort beliebt – auf der ganzen Welt finden sich Fans des niederländischen Käses. 

Dabei gelten besonders die drei Käsesorten Maasdamer, Edamer sowie Gouda zu den Klassikern. Gouda ist einer der ältesten und beliebtesten Käsearten. Je nach Reifegrad verändert sich auch sein Geschmack – dabei gilt die Faustregel: Je reifer der Gouda, desto intensiver, würziger und kräftiger schmeckt er.

Der Maasdamer ist hingegen eher für seinen milden und nussigen Geschmack, sowie seine helle Farbe und die vielen Löcher bekannt. Dabei hat er Ähnlichkeiten zu dem Edamer, welcher aus der Region Nordholland stammt. Sein Geschmack geht ins leicht Säuerliche, ist aber auch mild. Ihn erkennt man gut an seiner goldgelben Farbe. 

Aber auch andere Sorten sind empfehlenswert und sollten unbedingt probiert werden! Dazu zählen beispielsweise die beliebten Old Amsterdam und diverse Arten von Kräuterkäse. 

Auch der Ziegenkäse gilt als eine der niederländischen Käsespezialitäten. Im Gegensatz zu den meisten Käsesorten aus Kuhmilch schmeckt dieser immer recht intensiv. 

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.

30. Jun 2025

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Wirtschaft

Krise als Chance: Wie KI und strategisches Supply Chain Management Europas Rolle stärken können – Ein Beitrag von Dr. Lars Kleeberg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

Globale Lieferketten stehen unter massivem Druck. Handelskonflikte, Protektionismus und geopolitische Krisen haben die Weltwirtschaft grundlegend verändert – mit direkten Auswirkungen auf Produktion, Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. Seit Trumps Zoll-Eskalationen ist klar: Lieferketten sind keine stille Infrastruktur im Hintergrund mehr – sie sind kritische Erfolgsfaktoren für Unternehmen und Volkswirtschaften. Just-in-time ist out, just-in-case-Konzepte sind jetzt notwendig. Es ist höchste Zeit, dass Deutschland und Europa ihre Abhängigkeiten hinterfragen und ihre Versorgungssicherheit neu denken. Politik und Wirtschaft sind gleichermaßen gefordert, die Schlüsselrolle von Einkauf, Logistik und Supply Chain Management strategisch anzuerkennen und aktiv zu stärken. Gerade Deutschland als Exportnation ist in besonderem Maße auf stabile, resiliente Lieferketten angewiesen. Steigende regulatorische Anforderungen wie CSRD, CSDDD, EUDR oder REACH verschärfen den Druck auf die Unternehmen zusätzlich: Einkauf, Supply Chain Management und Logistik müssen heute ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele gleichzeitig erfüllen – ein Spagat, der die Komplexität erheblich erhöht und insbesondere den Mittelstand herausfordert. In diesem Spannungsfeld wächst die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz. Mithilfe von KI können Supply Chain-Manager Transparenz entlang globaler Lieferketten herstellen, Risiken frühzeitig erkennen, Compliance-Anforderungen effizienter erfüllen und Prozesse automatisieren. Doch trotz des enormen Potenzials sind KI- Anwendungen heute oft noch Pilotprojekte – gehemmt durch mangelnde Integration, rechtliche Unsicherheiten und zögerliche Entscheidungen in der Unternehmensführung. Es braucht deshalb eine klare Haltung in den Vorstandsetagen: Der strategische Einsatz von KI muss Chefsache werden. Nur, wer Technologie gezielt integriert und daraus neue Fähigkeiten entwickelt, sichert sich langfristige Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig müssen die politischen Entscheidungsträger in Berlin und Brüssel an einem Strang ziehen. Angesichts geopolitischer Spannungen, zunehmenden Protektionismus und wirtschaftlicher Entkopplung muss die EU mit einer Stimme zentrale Handelsabkommen und strategische Partnerschaften vorantreiben. Die neue Bundesregierung muss zügig die wirtschaftliche Resilienz unserer Unternehmen durch ein neues Außenwirtschaftsgesetz stärken und die versprochene Expertenkommission zur Risikoanalyse globaler Abhängigkeiten einsetzen. Europa kann gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, wenn es gelingt, strategische Rohstoffe zu sichern, Handelsbeziehungen auf Augenhöhe auszubauen und ein level playing field – insbesondere im Verhältnis zu China – durchzusetzen. Ein strategischer Wandel ist unumgänglich. Insbesondere für Deutschland und Europa gilt: Versorgungssicherheit, Innovationsfähigkeit und wirtschaftliche Souveränität sind untrennbar mit robusten Lieferketten verbunden. Supply Chain Management, Einkauf und Logistik sind längst keine operativen Randfunktionen mehr – sie sind zentrale Erfolgsfaktoren in einer zunehmend fragmentierten Weltwirtschaft. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit Europas entscheidet sich nicht in der nächsten Krise – sie entscheidet sich jetzt. >Angesichts geopolitischer Spannungen, zunehmenden Protektionismus und wirtschaftlicher Entkopplung muss die EU mit einer Stimme zentrale Handelsabkommen und strategische Partnerschaften vorantreiben.