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22. Dez 2022

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Gesellschaft

4 Fördermaßnahmen

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: unsplash

BEG – Bundesförderung für effiziente Gebäude
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) besteht aus den drei Teilprogrammen Wohngebäude, Nichtwohngebäude und Einzelmaßnahmen. Mit der Reform im Sommer 2022 wurden frühere Förderprogramme im Gebäudebereich zusammengefasst, neue Boni eingeführt und manche Förderungen (z. B. für Gas- oder Ölheizungen) komplett eingestellt. Während Einzelmaßnahmen nur noch über das BAFA abgewickelt werden ist für energieeffiziente Neubauten und Komplettsanierungen die KfW zuständig. Bei Neubauvorhaben ist ausschließlich die Kreditvariante möglich, wobei der Tilgungszuschuss auf 5 Prozent gesenkt wurde. Außerdem können nur noch Anträge für die Effizienzhaus-, bzw. Gebäude-Stufe 40 mit NH-Klasse (DGNB-Zertifizierung QNG) gestellt werden. Auch Sanierungen fördert die KfW ausschließlich mit Darlehen plus Tilgungszuschüssen, wobei die Mindestanforderung für eine Effizienzhaus-Förderung nun beim Effizienzhaus 85 liegt. Dieses wird mit bis zu 25 Prozent gefördert, bis zu 45 Prozent Tilgungszuschuss gibt es für eine Sanierung auf EH 40 Stufe. Die maximal förderfähige Summe für Sanierungen beträgt 150.000 Euro.

BAFA - Einzelmaßnahmen BEG
Seit der BEG-Reform ist allein das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zuständig für direkte Zuschüsse für Einzelmaßnahmen (BEG EM). Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle werden mit bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst, bei Heizungsoptimierungen oder Investitionen in neue Anlagentechnik sind bis 40 Prozent drin. Die maximale Fördersumme beträgt 60.000 Euro. Anstelle der bisherigen „Öl-Austausch-Prämie“ gibt es darüber hinaus einen „Heizungs-Tausch-Bonus“ in Höhe von zehn Prozent für den Austausch einer funktionstüchtigen Öl-, Gas-, Kohle- oder Nachtspeicherheizung. Die neue Heizungsanlage muss eine Wärmepumpe, Erneuerbare-Energien-Hybridheizung oder eine Biomasse-Anlage mit Pellets, Scheitholz oder Holzschnitzel sein. Für Wärmepumpen wird zusätzlich ein Bonus von fünf Prozent gewährt, wenn als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen wird. Dafür wurden sämtliche Förderungen für fossile Heizungsanlagen und Gasheizungen komplett eingestellt. Das gilt auch für Gas-Hybrid-Heizungen sowie die Gasheizungsvariante „Renewable-Ready“.

Wohnungsbauprämie
Mit der Wohnungsbauprämie subventioniert der Staat „wohnwirtschaftlich“ angelegtes Sparvermögen. In der Regel sind dies Bausparverträge. Aber auch Aufwendungen für den Ersterwerb von Anteilen an Bau- und Wohnungsgenossenschaften oder befristete Sparverträge können staatlich unterstützt werden. Vorausgesetzt, das angesparte Geld wird für den Neubau einer Immobilie oder für Renovierung oder Sanierung einer bestehenden Immobilie verwendet. Bausparer bekommen mit der Wohnungsbauprämie einen jährlichen Zuschuss von zehn Prozent. Vorausgesetzt sie verdienen nicht mehr als 35.000 Euro im Jahr (Ehepaare 70.000 Euro). Um die Förderung von maximal 70 (bzw. 140 Euro) pro Jahr zu erhalten, muss der jährliche Höchstbetrag von 700 bzw. 1400 Euro in den Bausparvertrag eingezahlt werden. Wer einen förderungsfähigen Vertrag abgeschlossen hat, kann jederzeit von seiner Bank oder Bau- und Wohnungsgenossenschaft ein Antragsformular erhalten. Der Antrag kann bis zu zwei Jahre rückwirkend gestellt werden. 

Wohn-Riester
Seit 2008 lässt sich die Riesterförderung auch zur Finanzierung oder Entschuldung einer selbst bewohnten Immobilie einsetzen. Ziel dieser Ausweitung der Riesterrente ist, durch beschleunigte Kreditrückzahlung mietfreies Wohnen in der Rentenphase zu ermöglichen. So wird die Wohn-Riester Förderung auch als Eigenheimrente bezeichnet. Mit Wohn-Riester wird der Bau oder Kauf einer selbst genutzten Immobilie, die Darlehenstilgung oder ein altersgerechter Umbau gefördert. Ferienhäuser werden nicht gefördert. Der Einsatz der Förderung ist auf verschiedene Weisen möglich. Zum einen können Summen aus dem Geld-Riester entnommen werden. Zum anderen sind Zuschüsse zu Bausparverträgen, Annuitätendarlehen oder Bausparkombifinanzierungen möglich. Die jährlichen Zulagen für einen Bausparvertrag betragen 175 Euro. Familien erhalten zusätzlich 300 Euro pro Kind. Um die volle Förderung zu erhalten, müssen Wohn-Riesterer mindestens vier Prozent ihres Brutto-Vorjahreseinkommens einzahlen. Im Unterschied zu anderen Riester-Verträgen sind zusätzliche Regeln rund um die Immobilie und zur Versteuerung zu beachten.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.