27. Nov 2025
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Gesellschaft
Journalist: Silja Ahlemeyer
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Foto: Salah Darwish/unsplash
Kurz vor den Feiertagen steigt traditionell die Spendenbereitschaft. Worauf man achten sollte, wenn man Gutes tun will.
Die Weihnachtszeit ist traditionell eine Phase verstärkter Großzügigkeit. Doch während man hierzulande überlegt, was man seinen Liebsten in diesem Jahr unter den Tannenbaum legen kann, gilt es ebenso, einen Blick auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen weltweit zu werfen. Denn die Situation ist alles andere als gut: Laut dem World Food Programme (WFP) befinden sich Millionen Menschen im „katastrophalem Hunger“. In Afrika südlich der Sahara etwa sind mehr als eine von fünf Personen chronisch unterernährt. Ursachen hierfür sind nicht nur langjährige Armut und mangelnde Infrastruktur, sondern zunehmend auch der Klimawandel, der Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle zur Folge hat.
Wer etwas spenden möchte, sollte sich jedoch auf die Seriosität der Organisationen verlassen können.
Wie erkennt man eine seriöse Spendenorganisation? Vor diesem Hintergrund wird die große Spendenbereitschaft hierzulande relevant – insbesondere, wenn sie gezielt dazu beträgt, um die Ernährung zu sichern und lokal wirksam zu werden. Wer etwas spenden möchte, sollte sich jedoch auf die Seriosität der Organisationen verlassen können. In Deutschland gelten verschiedene Gütesiegel als verlässliche Orientierungshilfen. Das Spenden-Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) etwa steht dafür, dass eine Organisation Mittel sparsam und transparent einsetzt sowie satzungsgemäß wirtschaftet. Und das Zertifikat des Deutschen Spendenrats (DSR) bescheinigt geprüfte Strukturen und Finanzkontrollen bei den ausgezeichneten Hilfsorganisationen. Wer eine Spende tätigt, sollte also darauf achten, dass die Organisation diese oder andere Qualitäts- und Transparenznachweise führt, eine klare Mittelverwendung dokumentiert und nachvollziehbar aufzeigt, wo genau die Hilfe ankommt. Beispielsweise bei Organisationen, die Mahlzeiten für hungernde Menschen weltweit bereitstellen: Zwar lässt sich nicht jede Dosis exakt einzelnen Spendern zuordnen, aber seriöse Hilfswerke veröffentlichen regelmäßig Jahres- und Projektberichte, erklären Kostenanteile für Verwaltung und Werbung und informieren über lokale Einsatzpartner und Projekte. Dank dieser Transparenz wissen Spenderinnen und Spender, dass ihre Gaben nicht im bürokratischen Nirgendwo verschwinden, sondern zum Beispiel Not-Essenspakete oder Gemeinschaftsküchen vor Ort unterstützen.
Wer etwa schon in guten Jahren regelmäßig spendet, stärkt langfristig Systeme für Ernährungssicherung und Resilienz vor Ort.
Langfristig denken Zugleich gilt: Weihnachten ist nicht der einzige Zeitpunkt zum Helfen. Eine Spende im Winter, häufig verbunden mit der Weihnachtsstimmung und der Idee des Gebens, ist eine schöne Hilfe für Betroffene. Doch ebenso wichtig ist eine kontinuierliche Unterstützung. Denn Krisen wie Dürren oder Kriege finden nicht nur an Feiertagen statt. Wer etwa schon in guten Jahren regelmäßig spendet, stärkt langfristig Systeme für Ernährungssicherung und Resilienz vor Ort. Dann wird die eigene Spende nicht nur zu einem guten Gefühl, sondern zu einem wirksamen Beitrag im globalen Zusammenhalt und der Ernährungsgerechtigkeit.
Was passiert mit meinem Erbe, wenn ich einmal sterbe? Neben geliebten Familienmitgliedern kann man im Nachlass auch Spendenorganisationen bedenken und so mit seinem Erbe Gutes tun. Studien zufolge kann sich fast jeder Dritte ab 50 Jahren vorstellen, eine gemeinnützige Organisation im letzten Willen zu bedenken. Diese sind per Gesetz von der Erbschaftssteuer befreit.
Trauriger Rekord: Über 295 Millionen Menschen weltweit waren nach jüngsten Schätzungen des Global Report on Food Crises von akutem Hunger betroffen – das ist der sechste Anstieg in Folge und stellt einen neuen Höchststand dar.