5. Jul 2024
|
Gesundheit
Journalist: Silja Ahlemeyer
|
Foto: Cottonbro Studio/pexels
Die Wechseljahre sind der Start in eine neue Lebensphase, man darf sie als Umbruch in befreitere Zeiten sehen. Bei Hitze und Stimmungsschwankungen gibt es Hilfe.
Zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr startet nochmal eine Achterbahn im Hormonhaushalt der Frau: Die Wechseljahre setzen ein. Sie lassen sich in mehrere Phasen unterteilen. Die Prämenopause markiert die Startphase der Achterbahn, bei der man langsam auf den kommenden Ritt eingestimmt wird. Die Produktion von Progesteron nimmt ab, was zu unregelmäßigeren Menstruationszyklen führt. Die eigentliche Menopause ist die letzte Regelblutung einer Frau, mit der Perimenopause als Zeitraum darum herum. Diese Lebensphase gleicht am meisten dem ständigen Auf und Ab der Achterbahn. Jetzt nimmt die Möglichkeit, Kinder zu bekommen, stetig ab, da auch der Östrogenspiegel sinkt. Sobald zwölf Monate seit der letzten Periode vergangen sind, beginnt die abschließende Phase der Wechseljahre, die Postmenopause. Hier erreichen die Hormonspiegel im Blut ihren Tiefpunkt und die Bahn fährt langsam wieder in ruhigere Gefilde ein.
Wie Frauen ihre Wechseljahre erleben, ist ganz unterschiedlich. Etwa ein Drittel hat keine nennenswerten Beschwerden, ein weiteres Drittel erlebt leichte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen, während nur das letzte Drittel tatsächlich stark unter den Begleiterscheinungen der Hormonveränderung leidet. Dazu zählen in erster Linie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme.
Für Frauen, die sich in dieser naturgegebenen Achterbahn unwohl fühlen, stehen vielfältige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. In den meisten Fällen sind zum Einstieg sanfte Naturheilmittel ratsam. Bei weniger schwerwiegenden Beschwerden können beispielsweise frisch aufgebrühte Tees aus Frauenmantelkraut, Mönchspfeffer oder Traubensilberkerze helfen. Ein gesunder Lebensstil spielt ebenfalls eine Rolle. Hier ist eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Kalzium, Magnesium, Vitamin D und den B-Vitaminen wichtig. Lebensmittel wie Vollkorn- und Milchprodukte, Gemüse, Sojabohnen, Beeren und Mineralwasser sollten daher regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Auch Sport ist ein Gamechanger. Regelmäßige Bewegung hilft, Hitzewallungen zu regulieren und trägt gleichzeitig dazu bei, das Körpergewicht im Normalbereich zu halten – eine Herausforderung, die viele Frauen im entsprechenden Alter nur zu gut kennen. Rauchen, Übergewicht und mangelnde Bewegung können die Wechseljahrsbeschwerden dagegen verstärken.
Wer starke Probleme hat, kann auch die Einnahme bioidentischer Hormone in Erwägung ziehen und dies mit Frauenarzt oder Gynäkologin besprechen. In manchen Fällen können bioidentische Hormone aus Pflanzen als Alternative zur traditionellen Hormonersatztherapie verabreicht werden.
Wichtig ist es zu sehen, dass die Wechseljahre auch positive Aspekte mit sich bringen. Viele Frauen empfinden ein gesteigertes Freiheitsgefühl in Bezug auf ihre Sexualität, da die Monatsblutung entfällt und man sich keine Gedanken mehr um die Empfängnisverhütung machen muss. Die endgültige Abwesenheit der Periode bedeutet auch das Ende der monatlichen Regelbeschwerden, was von vielen Frauen als große Erleichterung empfunden wird – oft genauso befreiend wie das Gefühl nach der Fahrt auf einer gut abgestimmten Achterbahn.