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2. Sep 2022

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Gesellschaft

Arbeiten egal in welchen „Spaces“

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Copernico/unsplash

Bis zu 50 % der Büroflächen stehen, ausgelöst durch die Pandemie und unsere veränderte Arbeitswelt, leer und können als Co-Working Spaces neu genutzt werden.

Die Corona-Pandemie der letzten Jahre hat unsere Arbeitswelt nachhaltig verändert. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber waren gezwungen, das Arbeiten im Home Office großflächig zu nutzen und digital auszubauen. All das war nur mit einer völlig neuen Interpretation vernetzten Arbeitens, einer Revolutionierung ortsunabhängigen Teamworks mit teilweise großen Teilnehmerzahlen bei digitalen Konferenzen und einer durchstrukturierten Cybersecurity möglich. Die Erfahrungen haben sowohl auf Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite gezeigt, dass es funktioniert und für alle Seiten Vorteile hat.

Nicht immer aber ist die eigene Wohnung oder gar die Küche, in der man sich regelmäßig aufzuhalten pflegt, der richtige Ort, um konzentriert zu arbeiten. Und in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus Meetings abzuhalten, ist für viele Freiberufler oder Angestellte schon allein des Platzes wegen nur eingeschränkt möglich. Warum also sollte man nicht Räume anbieten, die man stunden- oder tageweise anmietet, die hypermodern und allen Anforderungen gerecht ausgestattet sind? In den Metropolen sind die Co-Working Spaces wie Pilze aus dem Boden geschossen und nutzen eine Lücke, die leerstehende Büroflächen durch die Veränderung unserer Arbeitswelten gerissen haben. Man ist erstaunt, welche Flächen von den unterschiedlichsten Unternehmen in diesem Bereich angemietet werden.

Allein in Berlin gibt es einen schon im Grünen gelegenen Büro-Campus, der nicht nur Büroflächen von bis zu 15.000 m² anmietet, sondern gleich dazu auch noch Stellplätze, um bequem anzureisen. Egal ob Open Space oder Work Box, ob Räumlichkeiten für größere Konferenzen oder Meetings, die Angebote sind in großen Städten riesig. Was man braucht, ist vorhanden: Zum Beispiel Highspeed-VDSL-Internetzugänge oder WLAN-Drucker, um seine Arbeit schnell und effizient erledigen zu können. Wer sein Home Office und die geliebte Küche nun mit Co-Working Spaces tauscht, braucht auch nicht auf passendes Catering zu verzichten, denn viele Anbieter haben gleich Cafés und Lounges mit eingerichtet. Wer es richtig exklusiv braucht, findet sogar Co-Working Spaces, in denen Veranstaltungen von zwei bis zu über hundert Personen durchgeführt werden können. Das ermöglicht Get Together Partys oder Kreativmeetings, die weder daheim noch in großen Unternehmen in diesem Stil realisiert werden könnten. Manche Anbieter ermöglichen sogar private Kinovorführungen.

Tatsächlich ist man sich von den Vorständen bis zu den Angestellten in fast allen Unternehmen darüber einig, dass hybride Arbeit die Zukunft bedeutet. Jedes Unternehmen bestimmt, ob Home Office eine Ausnahme bleibt und feste oder teilweise variable Anwesenheitspflichten vereinbart werden oder Home Office und das Arbeiten in Co-Working Spaces nahezu vollständig den Arbeitsalltag bestimmt. Nur bei den vollständig flexiblen Arbeitsformen, der bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern natürlich sehr beliebten „work from anywhere“, scheiden sich die Geister aus vielleicht auch verständlichen Gründen.

Fest steht aber, dass sich Büros in ihrer Struktur und ihrem Nutzen in unserer Zeit radikal verändern. Egal ob wir daheim, in Work Boxes am Laptop oder in Meeting- und Kreativzonen tätig werden.

Fakten: Das Home Office und jede andere Form hybriden Arbeitens schafft völlig neue Perspektiven und Möglichkeiten. Angestellte können von den Unternehmen auch im Ausland rekrutiert werden und von dort aus arbeiten. Allerdings erfordert diese Art des Arbeitens eine durchstrukturierte IT-Infrastruktur und passende Räume.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash