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11. Sep 2024

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Gesellschaft

Zitronen statt Äpfel und Marillen?

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Marik Voitsekh/pexels

Die Folgen des Klimawandels werden unsere Ernährung verändern. Hitzeresistente Pflanzen mit geringem Wasserverbrauch sind gefragt, Klassiker könnten seltener und teurer werden.

Das Land, wo die Zitronen blüh‘n – das könnte in einigen Jahren nicht mehr Italien, sondern auch Österreich sein. Durch den Klimawandel haben wir längere Hitzeperioden mit wenig Niederschlag und gleichzeitig mehr plötzliche Starkregenereignisse mit heftigen Stürmen, auch Spätfrosttage nehmen zu. Nach den wärmeren Wintermonaten verschiebt sich die gesamte Vegetation: Bäume, Sträucher und wichtige Nutzpflanzen blühen heute bereits mehrere Wochen früher.

Wenn sich die Knospen von Äpfeln, Kirschen, Aprikosen, Marillen und vielen anderen Pflanzen nicht mehr Ende April, sondern bereits Anfang März zur Blüte öffnen, kann der vor allem im Mai auftretende Spätfrost einen großen Teil der zukünftigen Ernte vernichten und damit die Lebensmittelpreise in die Höhe treiben. Ein weiterer Preistreiber ist der Witterungsschutz, den viele Pflanzen künftig benötigen. Auch die Bewässerung wird teurer: Verschwinden die Gletscher, verschwindet eine wichtige natürliche Bewässerungsquelle, die durch künstliche Bewässerung ersetzt werden muss.

Es wird einen Wandel geben hin zu Nutzpflanzen, die mit weniger Wasser und höheren Temperaturen auskommen.

Einige Obst- und Gemüsesorten werden wahrscheinlich nicht mehr in der gewohnten Menge und Qualität zur Verfügung stehen. Es wird einen Wandel geben hin zu Nutzpflanzen, die mit weniger Wasser und höheren Temperaturen auskommen. Ob das tatsächlich Zitronen sind, wird sich in einigen Jahren zeigen.

Das veränderte Klima hat auch Auswirkungen auf unsere Wälder, wo vor allem Linden, Ahorne, Birken und ganz besonders Fichten unter der Trockenheit leiden. Während Mischwälder den Klimawandel noch gut verkraften, sind Fichtenmonokulturen zu bedrückenden Orten voller abgestorbener und abgeknickter Baumstümpfe geworden. Oft genügt ein Windstoß, um sie zu Fall zu bringen. Ein besonderes Augenmerk sollte ab sofort auf Wasserverbrauch und Boden gelegt werden: Regenwasser kann gesammelt und als Gießwasser genutzt werden, der Boden, dessen fruchtbare, humose Ackerkrume nur etwa 30 Zentimeter dick ist, kann durch Mulchen vor dem Austrocknen geschützt werden. Grundsätzlich gilt: Großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft schaden nicht nur der Artenvielfalt, sondern auch den Böden, während kleinstrukturierte Anbaumethoden auf weniger Fläche weniger Wasser verbrauchen, mehr Ertrag bringen – und den Insekten helfen.

Großflächige Monokulturen in der Landwirtschaft schaden nicht nur der Artenvielfalt, sondern auch den Böden, während kleinstrukturierte Anbaumethoden auf weniger Fläche weniger Wasser verbrauchen, mehr Ertrag bringen.

Wer einen Balkon, eine Terrasse oder einen kleinen Garten hat, kann auch auf kleinster Fläche statt rein dekorativer Blühpflanzen Lebensmittel anbauen, die Insekten und Bienen Lebensraum bieten und gleichzeitig unserer Ernährung dienen – ohne Spritzmittel und ohne lange Transportwege. Feigen, Oliven, Granatäpfel und Mandeln vertragen größere Trockenheit gut, Sanddorn, Berberitze und Wacholder sind sogar extrem trockenresistent. Basilikum, Petersilie, Koriander, Minze, Rosmarin, Thymian und Schnittlauch eignen sich hervorragend für den Balkon und lassen sich gut mit dem eher unbekannten Olivenkraut und Currykraut kombinieren. Auch Kopfsalat lässt sich im Balkonkasten oder hängend gut kultivieren.

Und wem immer die Zitronen ausgehen, der sollte sich einfach ein Zitronenbäumchen zulegen. Ein Griff, und die sonnengereifte Zitrone liegt warm in der Hand, sie verströmt betörenden Duft und verleiht Getränken und Speisen ein wunderbar frisches Aroma. Ganz gleich, ob es in Österreich wirklich einmal große Felder voller Zitronenbäume geben wird.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.