23. Dez 2025
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Gesundheit
Journalist: Silja Ahlemeyer
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Foto: Kayl Photo/unsplash
Arthrose ist eine der häufigsten chronischen Gelenkerkrankungen bei Hunden. Früherkennung, Prävention und ein multimodaler Therapieansatz sind entscheidend, um Arthrose-bedingte Schmerzen zu lindern.
Etwa 40 Prozent aller Hunde sind laut einer Studie von Wright und anderen im Laufe ihres Lebens von Arthrose-bedingten Schmerzen betroffen – unabhängig von Alter, Rasse oder Größe. Arthrose ist ein schleichender Gelenkverschleiß. Der Knorpel baut sich nach und nach ab, Entzündungen entstehen, und im schlimmsten Fall reiben die Knochen direkt aufeinander. Die Folgen können Schmerzen, Steifheit und eine eingeschränkte Beweglichkeit sein. Arthrose ist fortschreitend und beeinträchtigt langfristig die Lebensqualität des Hundes deutlich. Tückisch ist, dass viele Fellnasen Anzeichen erst spät oder nur subtil zeigen. Oft werden erste Warnsignale daher als normale Alterserscheinungen fehlgedeutet. Doch je eher die Erkrankung erkannt wird, desto besser lassen sich Schmerzen lindern.
Frühzeitig auf Signale achten
Typische Anzeichen für Arthrose-bedingte Schmerzen sind ein steifer Gang, besonders nach Ruhephasen, Humpeln oder eine Schonhaltung. Betroffene Hunde vermeiden Sprünge, etwa ins Auto, lecken vermehrt an Gelenken oder zeigen Verhaltensänderungen wie Rückzug, weniger Spielbereitschaft oder Aggression bei Berührung. Diese Signale sollten Halter ernst nehmen und tierärztlich abklären lassen. Die Behandlung von Arthrose-bedingten Schmerzen sollte mit einem ganzheitlichen Therapieansatz erfolgen. Es gibt mittlerweile innovative Medikamente, die gezielt Schmerzen blockieren, ohne den Magen zu belasten. Studien zeigen, dass viele Hunde dadurch eine spürbare Besserung erfahren. Doch Medikamente allein sind nicht der Schlüssel zurück zu mehr Bewegungsfreiheit und Lebensqualität. Wichtig ist die Kombination aus Physiotherapie, gezieltem Muskeltraining sowie Ernährungsanpassung und Gewichtsmanagement. Massagen oder passive Bewegungsübungen stärken die Muskulatur und fördern die Gelenkbeweglichkeit. Auch Ernährung und Nahrungsergänzung spielen eine wichtige Rolle: Omega-3-Fettsäuren etwa können den Knorpelstoffwechsel unterstützen und stehen im Ruf, entzündungshemmend zu wirken. Ein gesundes Gewicht entlastet die Gelenke zusätzlich – jedes Kilogramm zu viel dagegen belastet sie und kann den schmerzhaften Verschleiß beschleunigen.
Übergewicht, falsche Bewegung im Welpenalter oder genetische Veranlagung begünstigen die Entstehung von Arthrose.
Bewegung bitte artgerecht
Doch nicht nur die Therapie, auch die Vorbeugung ist entscheidend. Übergewicht, falsche Bewegung im Welpenalter oder genetische Veranlagung begünstigen die Entstehung von Arthrose. Halter sollten auf art- und altersgerechte Bewegung achten: Exzessives Ballwerfen oder Treppensteigen sind bei Jungtieren nicht erwünscht, stattdessen gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen. Bereits ab dem jungen Alter sind regelmäßige tierärztliche Untersuchungen ratsam. Arthrose ist zwar nicht heilbar, aber mit einem ganzheitlichen Ansatz aus Medikamenten, Physiotherapie und angepasster, artgerechter Lebensweise können betroffene Hunde ein schmerzarmes und aktives Leben führen. Wichtig ist, dass Halter ihre Tiere genau beobachten und bei ersten Anzeichen handeln. Denn eines ist klar: Arthrose muss kein Grund sein, die Lebensfreude auf vier Pfoten zu verlieren.
Zu den Hauptrisikofaktoren für Arthrose bei Hunden zählen genetische Veranlagung, frühere Gelenkverletzungen und Fehlbelastungen durch falsches Training. Die Diagnose wird per Röntgenbild, CT oder MRT sowie durch Abtasten und das vorsichtige Bewegen der Gelenke gestellt.