Dani Arnold beim Bergsteigen

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26. Mär 2024

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Gesundheit

Bergsteiger-Tipps für die Seele – mit Dani Arnold

Journalist: Luisa Riek

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Foto: Presse

Bergsteigen und Klettern kann ein gefährlicher Extremsport sein. Dani Arnold berichtet über seine Erfahrungen und seine Leidenschaft.

Dani Arnold gehört zu den stärksten Extremalpinisten der Welt und hat zahlreiche Rekorde im Speed-Klettern aufgestellt.

Wie sind Sie zum Bergsteigen gekommen? Ich bin auf 1’700m aufgewachsen. Dadurch habe ich aber schon sehr früh Nähe zu Natur und Bergen gehabt. So wie es für andere normal ist, Fussball zu spielen, war es für uns ganz normal, dass wir begonnen haben zu klettern. Diesen natürlichen Umgang mit den Elementen und auch das Verständnis, dass es auch manchmal einfach nicht geht, wenn schlechtes Wetter ist, habe ich schon früh gelernt.

Man muss also auf die Wetterbedingungen achten? Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, ist es nicht intelligent, weiterzugehen. Wir versuchen natürlich, diesen Gipfel zu erreichen und diese Tour zu machen, aber es ist immer auch wichtig schon am Anfang die Eventualität vom Umdrehen einzuplanen.

Haben Sie Angst beim Klettern? Während des Kletterns habe ich nie Angst. Wenn ich klettere fühle ich mich immer sicher, habe alles unter Kontrolle. Ich bin dann in dem drin, was ich sehr gut kann. Es ist aber so, dass ich mich während der Planung manchmal frage, ob ich es wirklich machen soll. Da kommen Zweifel und auch eine gewisse Angst und Respekt auf. Die Vorbereitung macht vermutlich den grössten Teil aus. Ich kann da oben machen, was ich will. Wo haben wir noch so einen Ort, an dem wir frei sind. Ich habe die Möglichkeit alles zu tun, zu jeder Zeit, muss aber auch die Verantwortung tragen. Es ist ein direkter, ehrlicher Sport.

Haben Sie schon mal einen Fehler gemacht? Als wir in Pakistan am Bergsteigen waren, war über uns ein Gletscher. In der Nacht ist ein grösseres Stück Eis runtergefallen und die Druckwelle hat uns erwischt. Wir wären fast vom Berg gefallen. Es war eine sehr kritische Situation. Wir hatten zu wenig Erfahrung und die Gefahr falsch eingeschätzt. Ausschlaggebend um besser zu werden ist, sich dann selbstkritisch zu hinterfragen.

Was gehört zu einer guten Ausrüstung? Im Sommer braucht man eine andere Ausrüstung als im Winter. Im Winter braucht man bspw. die ganze Lawinenausrüstung. Im Sommer kommt es darauf an, wie viele Seile und ob man Steigeisen oder Stöcke braucht. Es macht keinen Spass mit einem schweren Rucksack in die Berge zu gehen. Das Ziel ist es, einen leichten Rucksack zu haben, aber möglichst alles dabei zu haben.

Was ist die Motivation hinter dem Bergsteigen? Nach dem Netflix-Film haben mich extrem viele Menschen angesprochen und mir gesagt, dass ich sie inspiriert habe. Natürlich muss nicht jeder einen neuen Rekord aufstellen oder die Eiger Nordwand ohne Seil hochklettern, aber das ist ja in den Bergen auch das Schöne: Jede Person kann in seinem Niveau und seiner Umgebung irgendwo eine Herausforderung suchen. Nach jeder Tour fühlt man sich besser, der Kopf ist frei. Dass wir nicht so angespannt sind, Termindruck, Erwartungen, all das kann man da draussen abstellen. Es geht darum, dass jeder persönlich das findet, was ihn glücklich macht.

Wie können Anfänger starten? Man kann mit einer Gruppe von Freunden starten und sich einen Bergführer nehmen. Die beste Kombination ist immer, dass man einen Teil von einem Experten gezeigt bekommt und dass man das Gerlernte im zweiten Teil selbst ausprobiert.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.