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1. Okt 2025

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Business

Bestes Mittel zum Zweck

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Kevin Wang/unsplash

Bei der Wahl des richtigen Verkehrsmittels für die Geschäftsreise gilt es, den besten Kompromiss zwischen Zeitaufwand, Kosten, Komfort und CO2-Ausstoß zu finden.

Über 107,1 Millionen Geschäftsreisen wurden laut Verband Deutsches Reisemanagement von Mitarbeitenden deutscher Unternehmen in 2024 durchgeführt. Das schließt auch Firmensitze außerhalb Deutschlands ein. Die Qual der Wahl des geeigneten Verkehrsmittels aber haben sie alle – denn jedes hat seine Vor- und Nachteile.

Liegt das Ziel der Geschäftsreise auf einem anderen Kontinent, führt in der Regel kein Weg am Flugzeug vorbei. Ab Distanzen von mehr als 1.000 Kilometern ist dieses Verkehrsmittel eindeutig überlegen, was Schnelligkeit und Komfort angeht. Allerdings auf Kosten der Umwelt. Wenn sich Fliegen nicht vermeiden lässt, sollten Direktflüge priorisiert werden, um die besonders treibstoffintensiven Starts und Landungen zu reduzieren. Übrigens: Ein Sitzplatz in der Economy-Class verursacht nur halb so viele CO2-Emissionen, da er nur halb so viel Platz wie in der Business- oder First-Class einnimmt. Rund ein Drittel der abgehenden Flüge in Deutschland sind Geschäftsreisen. In puncto Schnelligkeit sollte man sich von der reinen Flugzeit allerdings nicht blenden lassen. Sicherheitskontrollen, Wartezeiten und die Weiterfahrt zum eigentlichen Ziel summieren sich oft beträchtlich. Je nach Anbindung wird der Flieger bei mittleren Strecken in dieser Hinsicht oft von der Bahn getoppt.

Ein Sitzplatz in der Economy-Class verursacht nur halb so viele CO2-Emissionen, da er nur halb so viel Platz wie in der Business- oder First-Class einnimmt.

Wie auch im Flieger können Geschäftsreisenden der Bahn die Fahrzeit nutzen, um sich vorzubereiten oder mit einem kleinem Nickerchen Energie zu tanken. Und das mit absolut gutem Gewissen, was den ökologischen Fußabdruck angeht: In puncto Nachhaltigkeit ist die Bahn der absolute Spitzenreiter. Für Inlandsreisen und mittlere Entfernungen ist sie aus diesen Gründen meist eine gute Wahl. Zumindest für City to City-Verbindungen. Ohne Direktverbindungen schwindet durch häufiges Umsteigen nicht nur das Zeitkonto, sondern auch das Nervengerüst. Vom Dauerthema Verspätungen ganz zu schweigen …

Bei schlechter Anbindung oder mehreren Terminen an verschiedenen Orten ist das Auto die bessere Wahl. Hier, wie auch auf kurzen Distanzen, ist es nicht nur zeiteffektiver, sondern meist auch kostengünstiger. Der größte Vorteil für Geschäftsreisende liegt jedoch in der Flexibilität. Startpunkt und Uhrzeit können nach Belieben festgelegt werden und auch innerhalb der Destination kommt man mit dem Auto schnell und komfortabel voran. Wenn mehrere Personen darin reisen, ist es nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltfreundlicher. Neue, energieeffizientere Fahrzeuge verbessern die Klimabilanz dieses Transportmittels. Umso mehr, wenn Elektro- oder Hybridfahrzeuge zusätzlich mit grünem Strom geladen werden. Doch auch Verbrenner können mit schonender Fahrweise und umweltfreundlichen Kraftstoffen wie Biokraftstoffen, E-Fuels oder erneuerbarem Diesel (HVO) den Ausstoß reduzieren. Im Falle des aus Pflanzenölabfällen oder tierischen Fetten raffinierten neuen Dieselkraftstoffs sogar um bis zu 90 Prozent über dessen gesamten Produktlebenszyklus hinweg – im Vergleich zu konventionellem Diesel.

Wie auch im Flieger können Geschäftsreisenden der Bahn die Fahrzeit nutzen, um sich vorzubereiten oder mit einem kleinem Nickerchen Energie zu tanken.

Factbox:

Eine Studie belegt, dass Geschäftsreisende kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland am häufigsten per Auto und Zug reisen. Dabei hat das Auto den Zug in den vergangenen fünf Jahren als beliebtestes Reisemittel abgelöst: 54,2 Prozent greifen auf die vier Räder zurück, im Vergleich zu 39,4 Prozent Bahnfahrern. Quelle: Geschäftsreisen: KMU-Reisereport 2024

23. Okt 2025

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Wirtschaft

Auf dem richtigen Weg – Ein Beitrag von Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche

Ende August schlug das Herz der gesamten Games-Welt wieder in Deutschland: Die gamescom, das weltweit größte Games-Event, schloss mit beeindruckenden Rekorden. Damit ging von der gamescom 2025 ein besonders positives Signal für die Games-Branche in Deutschland und weltweit aus. Nach zwei herausfordernden Jahren für die Branche inmitten einer globalen Konsolidierungswelle und angespannter Weltwirtschaftslage konnte man regelrecht spüren, wie sich die Stimmung verbessert. Der große Erfolg der gamescom unterstreicht den lang erwarteten Aufwärtstrend. Auch mit Blick auf die deutsche Games-Branche stimmen mehrere Entwicklungen der vergangenen Monate positiv: Nachdem die Games-Unternehmen viele Jahre unterschätzt wurden und durch schlechte Rahmenbedingungen im internationalen Vergleich bis zu 30 Prozent Kostennachteile hatten, ging es seit 2020 in diesen Punkten zwar endlich aufwärts. Die anhaltenden Probleme und Antragsstopps bei der Games-Förderung des Bundes hatten jedoch zuletzt zahlreiche Games-Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt und Deutschland im internationalen Vergleich wieder aus dem Rennen um die besten Games-Standorte geworfen. Die Folge war nach vielen Jahren des Wachstums ein Rückgang bei der Anzahl der Games-Unternehmen und -Beschäftigten. Doch mit dem Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD kam endlich wieder ein wichtiger Impuls. Die schwarz-rote Koalition würdigt darin nicht nur die umfassenden Potenziale und Vorreiterrolle der Games-Branche. Sie schreibt die Notwendigkeit fest, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Games-Standortes zu erhöhen. Keine 100 Tage nach Amtsantritt lässt die neue Bundesregierung, allen voran Games-Ministerin Dorothee Bär, Taten folgen: So sollen die Mittel der Games-Förderung für 2025 auf insgesamt 88 Millionen Euro erhöht werden – ab 2026 jährlich sogar auf 125 Millionen Euro. Diese Erhöhung orientiert sich endlich viel stärker am tatsächlichen Förderbedarf als die bisherige Summe von 50 Millionen Euro, bei der es wiederholt zu mehrmonatigen Antragsstopps gekommen war. Anfang August wurde zudem endlich auch der letzte Förderantragsstopp wieder aufgehoben und damit der Start von mehr neuen Spieleentwicklungen ermöglicht. Der angekündigte Aufbau eines eigenständigen Games-Referats im Forschungsministerium von Dorothee Bär soll zudem wieder die notwendige Handlungsfähigkeit für Games-Projekte innerhalb der Regierung stärken. >Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Auch beim E-Sport wurden wichtige Knoten nach jahrelangem Hin und Her durchschlagen: Ab Anfang 2026 sollen E-Sport-Vereine endlich als gemeinnützig behandelt werden. Vor dem Hintergrund der enormen Popularität von E-Sport und der angekündigten Olympischen E-Sport-Spiele ist diese gesellschaftspolitische Würdigung ein wichtiges Signal für den deutschen E-Sport und die vielen Menschen, die sich bisher schon in diesem Bereich engagiert haben. Der Games-Standort Deutschland ist also wieder auf der richtigen Spur. Die vielen positiven Schritte der vergangenen Wochen und Monate ebnen den Weg bis zur Umsetzung der zusätzlichen steuerlichen Games-Förderung, die den weltweiten Standard darstellt und im internationalen Wettbewerb erfolgsentscheidend ist. Nicht nur wird diese den deutschen Games-Unternehmen mehr Planungssicherheit geben und für sie endlich konkurrenzfähige Rahmenbedingungen wie in erfolgreichen Ländern wie Kanada oder Frankreich schaffen. Wichtig ist die steuerliche Förderung auch für den gesamten Wirtschaftsstandort und sogar den Fiskus. Denn für jeden Förder-Euro entstehen zusätzliche 3,40 Euro an Steuern und Sozialabgaben, 4,80 Euro an zusätzlichen Investitionen sowie 8,70 Euro an Bruttowertschöpfung. Jeder Euro, der in die Games-Förderung fließt, sorgt also für zusätzliche Einnahmen für Deutschland. Jetzt muss es nur noch schnell in die Umsetzung gehen, damit wir dieses enorme Potenzial der Games-Branche auch am Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig nutzen können und den positiven Zukunftsaussichten für Games auch hierzulande nachkommen. Die Rekorde der gamescom, die positiven Weichenstellungen in der deutschen Games-Politik und viele optimistische Wachstumsprognosen zeigen: Der Games-Markt bleibt wirtschaftlich dynamisch. Investitionen sind daher auch nach einigen holprigen Jahren langfristig attraktiv – zumal weltweit bislang erst etwas mehr als 3 Milliarden Menschen spielen. Das wirtschaftliche Potenzial der Games-Branche ist daher noch längst nicht ausgeschöpft, wie wir insbesondere in wachstumsstarken Regionen wie Südostasien und Südamerika mit unseren Formaten gamescom asia und gamescom latam selbst Jahr für Jahr sehen.