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13. Nov 2020

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Gesellschaft

Betongold bleibt als Anlage beliebt

Journalist: Armin Fuhrer

In Zeiten von Nullzinsen sind Investments in Immobilien weiterhin bei Anleger angesagt. Crowd-Investing soll auch Schwarmanleger locken. 

Investments in Immobilien erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Kein Wunder: Noch immer befinden wir uns im Bereich von Nullzinsen, daher müssen Sparer sich nach anderen Optionen umsehen. Und da bietet sich das „Betongold“ an. Das Investment in eine Immobilie als Sachwert bietet zudem Schutz vor Inflation.

Der Kauf einer Immobilie wird durch die Niedrigzinsen attraktiv. Gute Konditionen bei der Kreditaufnahme sorgen dafür, dass die Tilgung durch die Mieteinnahmen gedeckt werden können. Allerdings sollten Investoren, die ihr Objekt vermieten, hier zukünftige Entwicklungen wie den Berliner Mietendeckel beobachten, denn sie könnten ihnen durch damit verbundene verringerte Mieteinnahmen einen Strich durch die Rechnung machen und dafür sorgen, dass die ursprüngliche Kalkulation nicht mehr aufgeht. Ebenso muss stets die Entwicklung der Immobilienpreise beobachtet werden. Experten vermuten zwar, dass sie in Großstädten hoch bleiben, aber in Mittel- und Kleinstädten kann es in der Zukunft auch eine andere Entwicklung geben. Damit gibt es keine Garantie, dass eine Immobilie zukünftig gewinnbringend wiederverkauft werden kann, selbst, wenn sie in einer guten Wohnlage liegt.

Investments in Immobilien sind auch für Investoren möglich, die nicht über ein großes Kapital verfügen. Das gilt zum Beispiel für Investments durch Immobilien-Aktien und Exchange-Traded-Funds (ETFs). Bei ihnen kann man an den Gewinnen von Immobilienunternehmen teilhaben. Solche Immobilienaktien sind allerdings stärker den Schwankungen des Marktes ausgesetzt als viele andere Aktien – starke Nerven sind also gefragt. Wer nicht über ausreichendes eigenes Kapital verfügt, kann auch in klassische Fonds investieren. Bei einem Immobilienfonds wird das Risiko auf mehrere verschiedene Unternehmen verteilt, denn ein solcher Fonds ist aus mehreren Aktien zusammengesetzt. Der Nachteil: Der Käufer ist gezwungen, auch solche Aktien mit zu erwerben, die vielleicht nicht so gut laufen. Sehr beliebt sind derzeit offene Immobilienfonds, die zum Beispiel Gewerbegebäude oder Seniorenheime finanzieren. Die Rendite liegt durchschnittlich zwischen zwei und vier Prozent.

Neben weiteren Möglichkeiten etabliert sich seit einiger Zeit mit dem Crowdinvesting auch immer mehr eine neue Form der Anlagemöglichkeit für Kleinanleger. Crowdinvesting-Plattformen werben mit hohen Renditen und geringem Kapitaleinsatz. Der Vorteil für die Anleger liegt unter anderem darin, dass sie schon sehr kleine Summen investieren können. Ein Problem der wachsenden Branche bestand bis vor kurzem in der Dominanz von Nachrangdarlehen. Doch inzwischen ist eine Entwicklung hin zu Anleihen feststellbar, die im ersten Halbjahr 2019 erstmals die Spitze bei den Anlageformen eroberten. Das liegt im Interesse der Investoren, denn bei Nachrangdarlehen werden die Geldgeber im Falle einer Insolvenz als letzte bedient und laufen daher Gefahr, leer auszugehen. Trotz dieser Verbesserung warnen Verbraucherschützer aber weiterhin vor der möglichen Gefahr, dass bei Crowd-Investments der völlige Verlust des eingezahlten Kapitals möglich ist.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash