Diesen Artikel teilen:

21. Dez 2020

|

Gesellschaft

Betonstein ist das neue Grün

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

Beton hat immer noch ein schlechtes Image, dabei passt sich dieser flüssige Stein vielmehr ins nachhaltige Bauen ein als sein Ruf bisher vermuten lässt.

Der Mensch nutzt diesen mineralischen Baustoff schon seit der Antike und hat damit wahre Weltwunder an Bauten erschaffen. Bis heute sind seine wesentlichen Bestandteile natürliche Zutaten wie Wasser, Gesteinskörnungen mit Zement als Bindemittel, doch die Forschung und Entwicklung für seine Verwendung gehen immer weiter. 

Mittlerweile ist Beton zu 100 Prozent wiederverwertbar und weist eine bessere Ökobilanz als organische Baustoffe auf. Ebenso im Brand- und Schallschutz ist der mineralische Baustoff unschlagbar und besticht durch seine Dauerhaftigkeit. Der alte Werbeslogan: Beton – Es kommt darauf an, was man draus macht behält weiterhin Gültigkeit.

Die Vielfältigkeit seiner Verwendung macht diesen Baustoff einzigartig. Klug eingesetzt vermag er viele Probleme der heutigen Zeit zu lösen. So ist es zum Beispiel im Gebäudebau bereits möglich, Beton als eine Art Energiespeicher einzusetzen. Der Fachbegriff dafür ist 

‚Thermische Bauteilaktivierung‘ (TBA). Hierbei werden Bauteile aus Beton zur Einlagerung von Wärme oder auch Kälte genutzt. Wie bei einer Fußbodenheizung werden Rohrsysteme in Böden, Decken oder Wände einbetoniert, über die sich die Temperatur durch warmes oder kühles Wasser in den Räumen steu-ern lässt. Beton kann Wärme durch seine thermische Masse gut leiten und kann sie noch besser speichern, ähnlich einem Kachelofen. Zum Heizen reicht 28 bis 30 Grad warmes Wasser. 

Aber auch das Gegenteil, das Kühlen eines Gebäudes, ist mit nur geringem Energiebedarf möglich. Nur ein Temperaturunterschied von ein bis zwei Grad genügt, um einen Kühleffekt zu erzielen ohne den Einsatz von Klimageräten oder Klimaanlagen. 

Noch besser geht die Rechnung einer Öko-Bilanz auf, wenn die dazu nötige Energie aus alternativen Quellen kommt, wie Sonne, Wind oder Erdwärme. Mit seiner hohen Speicherfähigkeit gleicht Beton die Schwankungen in der Erzeugung Alternativenergien perfekt aus. Somit können thermisch aktivierte Beton-Bauteile wie ein Akku Ökoenergie auf Vorrat lagern. 

Im Hinblick auf den Klimawandel bevorzugen auch Städteplaner den Einsatz von Beton: Dunkle Asphaltoberflächen oder Gebäude heizen sich bis zu zehn Grad mehr auf als helle Betonoberflächen. Einer Studie der TU Bergakademie Freiberg nach wird der Energiebedarf für das Kühlen von Gebäuden in spätestens 15 Jahren mehr als doppelt so hoch sein wie als der für das Heizen.

Zur objektiven Betrachtung der Öko-Bilanz von Beton gehört auch, dass bei der Zementherstellung CO²-Emmissionen entstehen. Jedoch berücksichtigen diese Berechnungen nicht, dass der verbaute Beton im Laufe seines Lebenszykluses wieder Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt. Der Fachausdruck hierfür lautet ‚Rekarbonatisierung‘. Laut einer geowissenschaftlichen Studie nimmt der Beton 43 % der bei seiner Herstellung entstandenen CO² Emissionen später wieder auf. Ca. 25 Prozent über seine Bestandszeit, ungefähr 18 Prozent bei seinem Recycling. Dabei wird der Beton in Stücke gebrochen, die das Kohlendioxid wie ein Schwamm aufsaugen. Je kleiner der Beton dabei aufgebrochen wird, desto höher die Wirkung. Diese sogenannte ‚CO²- Senke Beton‘ macht den Baustoff wesentlich nachhaltiger als man gemeinhin denkt. 

23. Okt 2025

|

Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.