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23. Feb 2022

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Gesellschaft

Bildung im Jahr 2022

Journalist: Jakob Bratsch

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Foto: J Kelly Brito/unsplash

Felix Ohswald, Mitbegründer und CEO von GoStudent – einem der weltweit führenden Anbieter von Online-Nachhilfe – über die Zukunft des Lernens und fünf große Trends, die auf uns zukommen werden.

In den vergangenen Jahren wurde die Welt und damit auch das Leben von Familien in Sachen Bildung auf den Kopf gestellt. Manches hat sich rasant und innovativ verändert, doch vieles ist auf der Strecke geblieben. In der Bildung können wir keinen Stillstand mehr dulden. Technologie und Innovation bieten so viele Trends, die dazu beitragen können, die Art und Weise, wie Kinder lernen werden, zu verändern.

Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel, um Bildung auf ein neues Niveau zu heben. Daraus ergibt sich ein Optimierungspotenzial: Lerninhalte und Lehrmethoden können präziser auf die Bedürfnisse jeden Kindes zugeschnitten und Lernerfolge besser nachvollzogen werden. Auf Basis des Feedbacks, das KI-basierte Bildungsprogramme geben, können Lernpläne effektiv angepasst werden. Der im November 2021 veröffentlichte GoStudent Bildungsbericht zeigt, dass der Einsatz von KI noch in den Kinderschuhen steckt. In den sieben untersuchten europäischen Ländern nutzen nur 18 % der Schulen KI und nur 5 % der Eltern unterstützen ihre Kinder mit KI-basierten Lernmethoden außerhalb des Klassenzimmers. In Deutschland befürworten bereits 40 % der Eltern den Einsatz von KI in der schulischen Ausbildung. Wir sehen, dass immer mehr Start-ups diesem Trend folgen.

Auch die Digitalisierung wird im Bildungssektor dazu führen, dass Bildungsdienstleistungen erschwinglicher werden. Obwohl 85 % der Kinder den Wert einer Nachhilfelehrkraft sehen, haben nur 16 % von ihnen im letzten Schuljahr Nachhilfe erhalten. Das Lernen online spart Zeit und bietet Kindern eine flexible, interaktive Lernerfahrung. Durch Innovationen im Bildungsbereich können Online-Lerndienste zu geringeren Kosten angeboten werden und an Orten, in denen solche Nachhilfedienste „offline“ nicht existieren.

Auch wenn es im nächsten Jahr zu früh sein wird, um zu beurteilen, inwieweit der Trend des Metaversums die Bildung beeinflussen wird, können sich schon einige Trends abzeichnen: Augmented Reality wird Bildung erfahrbarer machen.

Statt ein Video abzuspielen, um den Kindern zu zeigen, wie es in der Steinzeit aussah, können sie sich mit einer VR-Brille direkt in diese Zeit beamen. Ein weiterer Trend ist die Verschmelzung von Vormittagsunterricht mit Lernangeboten am Nachmittag. Im Klassenzimmer steht meist eine Lehrkraft für 20 bis 30 Kinder zur Verfügung, was die Möglichkeit einschränkt, auf individuelle Lernschwierigkeiten oder besondere Bedürfnisse einzugehen. In unserem GoStudent Education Report haben wir Kinder gefragt, wo sie die Vorteile von Nachhilfe sehen. Fast die Hälfte der befragten Kinder antwortete, dass die Nachhilfe es ihnen ermöglicht, Fragen in einer Umgebung zu stellen, in der sie sich wohl fühlen. Dies helfe dabei, den Schulstoff besser zu verstehen. Um dieses Problem zu lösen, müssen Schulen und Nachhilfeanbieter verstärkt zusammenarbeiten.

Heutzutage werden Kinder schon früh mit der Technologie und ihren Möglichkeiten konfrontiert. Warum sollte man das nicht auf spielerische Art mit Lerninhalten kombinieren, die das Kind unterhalten, aber gleichzeitig Wissen vermitteln?

Spielerische Lerninhalte bieten ein unterhaltsames Lernerlebnis, weil Kinder positive Emotionen erleben, was ihr Engagement steigert. Wenn das Lernen Kindern in jungen Jahren Spaß macht, trägt dies dazu bei, dass sie eine positive Einstellung zum Lernen entwickeln.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.