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28. Mai 2021

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Gesellschaft

Brandschutz in Smart Buildings

Journalist: Jörg Wernien

Die Welt des Bauen verändert sich und damit auch die Anforderungen an den Brandschutz in den zukünftigen, modernen Gebäuden.

Jedes Jahr gibt es rund 200.000 Wohnungsbrände, fast alle zwei Minuten muss irgendwo in Deutschland die Feuerwehr zu einem Brand ausrücken. Mehr als 600 Menschen sterben jedes Jahr durch die Ursachen eines Feuers, über 6.000 erleiden zum Teil lebensgefährliche Verletzungen. Kann sich das in Zukunft ändern? Können die so genannten Smart Buildings verhindern, dass so viele Brände in Häusern, Wohnungen und auch Büros entstehen?

Die Frage hat sich ein Start-up aus Lindau am Bodensee gestellt und ein revolutionäres Brandschutzsystem entwickelt. In vielen Gebäuden sind Sprinklersysteme verbaut, kommt es zum Brand, entstehen beim Löschen oft große Schäden durch das Wasser. Hinzu kommen die hohen Kosten der Investition beim Bau. Die Firma Guardian Technologies hat ein Kamera gesteuertes System entwickelt das Brände frühzeitig erkennt und gezielt löscht. „Wir haben ein sehr kompaktes System geschaffen, das durch KI gesteuert wird. Das System erkennt, ob eine Flamme gewollt ist, beispielsweise die Flamme einer Kerze oder ob es sich um einen ungewollten Brand handelt. Wird ein ungewollter Brand erkannt, wird seine Position bestimmt und er wird gezielt gelöscht. Als Beispiel: Zündest du ein Feuerzeug in einem Raum an, in dem keine Flammen auftreten dürfen, dann dauert es nur sechs Sekunden, bis der Brand de-tektiert, verifiziert und dann auch gelöscht ist“, erklärt der Gründer und Ingenieur, Jack Bolz-Mendel in einem Interview mit dem Gewinner-Magazin.

Sicher, noch Blick in die Zukunft, aber das System könnte in der Planung von Smart Buildings in der Zukunft eine große Rolle spielen. Den der Brandschutz spielt bei jedem Neubau eine große Rolle. „Bei den Planungen, zum Beispiel für ein Bürogebäude oder ein Mehrfamilienhaus, muss die Feuerwehr mit eingebunden sein. Es geht dabei und den Baulichen Brandschutz, dem Anlagentechnischen Brandschutz und den organisatorischen Brandschutz“, erklärt Martin Schneider, der Pressesprecher der Hamburger Feuerwehr. 

Die intelligenten Gebäude der Zukunft können schon jetzt viel sicherer gebaut werden. Mit der Hilfe von Sensoren können schon geringe Abweichungen der Raumtemperatur erfasst werden. Kamerasysteme könnten Livebilder bei einem Brand in die Einsatzzentralen der Feuer-wehr senden und moderne Löschsysteme würden den möglichen Wasserschaden bei einem auslösen der Sprinkleranlage auf ein Minimum reduzieren. 

Und sollten sich Tüftler wie Jack Bolz-Mendel mit ihrem Produkt am Markt durchsetzen können wird das Brandschutz in smarten Gebäuden vermutlich ganz neu gedacht werden müssen. Der Brandschutz ist einer der heikelsten und der am schärfsten reglementierten Branchen. Und natürlich sind hier die Erwartungen besonders hoch. Die Rückfragen beziehen sich meistens auf Zertifizierungen, ob die Systeme an-erkannt sind oder ob Versicherungen das System akzeptieren. Das sind alles Dinge, an denen wir aktuell arbeiten“, so der junge Unternehmer.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.